In einer nichtöffentlichen Sitzung hatte sich der Gemeinderat von Herbstadt mit den neuen Hebesätzen der bayerischen Steuerreform befasst. Zweiter Bürgermeister Burkhard Bähr hatte für den erkrankten ersten Bürgermeister Georg Rath die Sitzungsleitung übernommen.
Aufgrund der Dringlichkeit stand nur ein Thema, nämlich die Grundsteuerreform an. "Wir haben kostenneutral entschieden", sagte Burkhard Bähr, "und eine Erhöhung vermieden." Nachdem die entsprechenden Unterlagen des Finanzamts vorlagen, konnte man sich ausführlich mit dem Zahlenmaterial befassen. Die Verwaltung hatte dazu eine sogenannte Hebesatzung ausgearbeitet, die dem Ratsgremium zur Beschlussfassung vorlag.
Drastische Steuererleichterungen entschied der Gemeinderat letztendlich. Lagen die Grundsteuern für A und B bisher bei 450 Prozent, so pendelt sich die Grundsteuer A (betrifft die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe) nun bei 340 Prozent ein. Bei den privaten Grundstücken sank sie auf 150 Prozent. Diese neuen Hebesätze wurden aufgrund der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern gefasst.