"Man soll uns einfach sagen, ob das mit der Ortsumgehung noch etwas werden kann, oder nicht, erst dann können wir in Kleinbardorf und Sulzfeld für die Zukunft planen." Deutliche Worte richtete Bürgermeister Jürgen Heusinger bei der Sitzung des Sulzfelder Gemeinderates an das Staatliche Bauamt in Schweinfurt. Hintergrund war ein Schreiben von Bauoberrat Alexander Schlegel von der Abteilung Straßenplanung.
Darin verweist dieser auf 200 vorliegende private Einwände mit Themen wie Naturschutz, Klimawandel und Flächenverbrauch. Inzwischen habe das zuständige Ministerium zum Hauptkritikpunkt "Klimawandel" ein Methodenpapier vorgelegt. Damit sei eine fachliche Erwiderung, vor allem für die noch ausstehenden privaten Einwände und des Bund Naturschutz möglich. Das soll bis Ende dieses Monats geschehen. Danach könnte das Planfeststellungsverfahren durch die zuständige Behörde eingeleitet werden.
"Aus hiesiger Sicht wäre ein Beschluss bis zum Herbst 2023 wünschenswert, so dass bei ausbleibender Klage im Frühjahr 2024 mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen begonnen werden könnte." Gemeinderäte sprachen die 200 Einwände an, in die man gerne Einsicht gehabt hätte, um zu reagieren. "Das Schreiben sagt gar nichts, außer einer weiteren Verzögerung." Der Bürgermeister machte klar, dass die Umgehungsstraße nur im Zusammenhang mit Kleinbardorf erfolgen kann.
Der Ort sei vor allem betroffen, da hier eine stark befahrene Abzweigung sowohl in Richtung Schweinfurt als auch zur A 71 nach Münnerstadt berücksichtigt werden muss. "Für uns ist Klarheit wichtig, um unsere Gemeinde weiter voran zu bringen, bislang fühlen wir uns von der Bürokratie vorgeführt". Der Gemeinderat entschied deshalb, die Mandatsträger schriftlich zu bitten, sich einzusetzen, um Klarheit zu bekommen.
Angesprochen hat das Ortsoberhaupt dann noch aktuelle Themen, die im Haushalt berücksichtigt werden sollten. Da geht es um alte Ölheizungen in gemeindlichen Einrichtungen in allen Ortsteilen, aber auch um Überlegungen zum Bau einer Photovoltaikanlage. Bisher sind auf gemeindlichen Dächern bereits solche Anlagen vorhanden. Man könnte überlegen, auf einer Gemeindewiese eine größere Anlage zu errichten. Überlegungen gehen in Sulzfeld schon seit einigen Jahren dahin ein Nahwärmenetz zu installieren.
Bürgermeister Jürgen Heusinger nannte eine Hackschnitzelanlage, da Sulzfeld über große Waldflächen verfügt. Es geht weiterhin um Stromeinsparungen an der Kläranlage Kleinbardorf und am Campingplatz Sulzfeld. Hier ist der Umbau von Wasserhähnen, die über eine automatische Abschaltung verfügen, im Sanitär- und Außenbereich geplant. Angepasst werden die Stromkosten für Camper. In Sulzfeld ist bei der Ortsbeleuchtung die Umrüstung auf LED Lampen vorgesehen.
Baumaßnahmen wird es an den drei Grünabfallplätzen geben. Dafür werden 80.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Die Förderquote beträgt 50 Prozent. Im Bauhof steht der Kauf einer Kehrmaschine und Stromaggregate an und für die Mehrzweckhalle soll eine Putzmaschine angeschafft werden. Schließlich ist im Rathaus ein Aufzug mit Kosten von rund 65.000 Euro eingeplant.
Bürger sprachen einen sicheren Überweg am Friedhof in Sulzfeld an. "Ein Thema, das wir schon seit Jahren beackern", sagte der Bürgermeister. Dabei ging es um einen Verkehrsspiegel und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h. Die große Gefahr für die Fußgänger sei die Kurve und der Verkehr. Der Gemeinderat entschied auf Anfrage eines Bürgers, noch einmal mit den zuständigen Behörden Kontakt aufzunehmen.