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Gemeinde Willmars rechnet mit Einbruch bei den Steuereinnahmen
Sanieren oder doch neu errichten? Ein informeller Bauausschuss der Gemeinde wird sich mit dem Willmarser Dorfbrunnen befassen.
Foto: Eva Wienröder | Sanieren oder doch neu errichten? Ein informeller Bauausschuss der Gemeinde wird sich mit dem Willmarser Dorfbrunnen befassen.
Eva Wienröder
 |  aktualisiert: 24.06.2020 02:10 Uhr

Der Gemeinderat beschäftigte sich in der jüngsten Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Filke unter anderem mit dem Antrag auf Amtsniederlegung von Ratsmitglied Dagmar Herda. Wie Bürgermeister Reimund Voß erklärte, hatte Herda zur konstituierenden Sitzung des Gremiums Anfang Mai schriftlich um die Entlassung aus ihrem Amt als Gemeinderätin gebeten mit der Begründung, dass es ihr aus persönlichen Gründen nicht mehr möglich sei, dieses anzutreten. Die Bürgervertreter erteilten nun der Amtsniederlegung ihre Zustimmung und stellten formell den Amtsverlust fest. Gemäß des Ergebnisses der Gemeinderatswahl rückt Werner Palancares Hoyer als Listennachfolger nach. Das Gremium beschloss, Palancares Hoyer in den Gemeinderat zu berufen. Das neue Ratsmitglied, das in der nächsten Sitzung vereidigt werden soll, möchte man dann auch mit dem Posten des Jugendbeauftragten betrauen.

Des Weiteren ging es darum, noch Berater für die Mitgliederversammlung der Streutalallianz zu bestellen. Dies sind der 2. Bürgermeister Jürgen Bohn und der 3. Bürgermeister Holger Hörnlein. Die Ehrungsrichtlinien der Gemeinde für Geschenke, Ehrungen und Todesfälle soll rückwirkend zum 1. Mai 2020 aktualisiert werden. Die Ratsleute stimmten dem von Bürgermeister Voß vorgetragenen Entwurf zu.

Einbruch bei den Steuereinnahmen

Auch die Gemeinde Willmars wird sich in Folge der Corona-Krise auf einen drastischen Einbruch bei den Steuereinnahmen einstellen müssen. Steuerschätzer prognostizieren in ihren aktuellen Erhebungen den bayerischen Gemeinden im laufenden Jahr bei den Netto-Steuereinnahmen einen Rückgang um elf Prozent. Bei der Gewerbesteuer gehen sie von einem Einbruch von 20 Prozent aus, bei den Gemeinschaftssteuereinnahmen aus der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer von einem Minus von rund acht Prozent. Ob die Gesamtsteuereinnahmen tatsächlich schon im Jahr 2021 wieder das Vorjahresniveau erreichen werden, sei fraglich. Die allgemeine Entwicklung werde sich nach den Worten von Bürgermeister Voß bei der Gemeinde Willmars ähnlich darstellen.

Der Ausgleich des Haushaltes sei gefährdet, wie dramatisch sich die Lage weiterentwickelt, hänge insbesondere von den Maßnahmen zur Corona-Pandemie in den nächsten Monaten ab. Spätestens im Herbst solle der Erlass eines Nachtragshaushaltes geprüft werden. Die Gemeinderäte pflichteten Voß ebenso bei, dass Maßnahmen, die noch nicht begonnen wurden, zunächst bis zum Herbst zurückgestellt werden. Dazu gehört die Erstellung eines Straßensanierungskatalogs und eines Kanal- und Wasserkatasters für die drei Ortsteile oder auch die Sanierung des prähistorischen Wanderweges in Völkershausen. Die Maßnahmen an der Wasserversorgung Völkershausen und am Feuerwehrhaus Filke laufen wie geplant weiter, da es sich um Pflichtaufgaben der Gemeinde handelt und die Aufträge bereits erteilt wurden, merkte Voß an.

Wasser versickert im Willmarser Dorfbrunnen

Das Wasser versickert im Willmarser Dorfbrunnen. Ob eine Sanierung in Betracht kommt oder ob ein neuer Brunnen errichtet werden soll, mit dieser Frage soll sich ein informeller Bauausschuss beschäftigen. Neben Reimund Voß gehören dem Gremium die Gemeinderäte Joachim Krech, Lukas Dekant und Stefan Eirich an.

"Der Telekom-Mobilfunkausbau geht weiter, aber langsamer", informierte der Gemeindechef. Geplant ist die Errichtung eines Mastes am alten TV-Umsetzer bei Willmars. Dazu müsse die Telekom als Betreiber sich erst von ihrer Tochtergesellschaft, der Funkturm Gmbh, die Eigentümerrechte übertragen lassen. Dies soll nach Kenntnisstand des Bürgermeisters im Herbst erfolgen. Mit der Inbetriebnahme des Mastes sei wohl Mitte nächsten Jahres zu rechnen.

Aufwandsentschädigungen der Bürgermeister

Von der letzten nichtöffentlichen Sitzung konnte Voß bekannt geben, dass vom Gremium eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 1393,57 Euro für den ersten Bürgermeister, von 150 Euro für den zweiten und von 63,88 Euro für den dritten Bürgermeister beschlossen wurde. Ab dem 31. Vertretungstag können die stellvertretenden Bürgermeister zudem 50 Euro pro Tag geltend machen.

Abschließend kam vom dritten Bürgermeister Holger Hörnlein noch die Anregung, ein Baumkataster für alle drei Ortsteile anzulegen, um eventuelle Verkehrssicherungsmaßnahmen durchführen zu können. Eine gute Idee, wie Voß und die Ratskollegen befanden.

 
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