
Der Haushalt der Gemeinde Salz hat fast schon ein rekordverdächtiges Volumen erreicht und bewegt sich auf die Neun-Millionen-Euro-Marke zu. Die Steigerung resultiert aus den enormen Investitionen, die die Gemeinde in diesem Jahr stemmen will und die dank sprudelnder Gewerbesteuer und den Einnahmen aus der Einkommensteuer auch aus eigener Kraft finanziert werden können. In den nächsten Jahren soll sich diese Entwicklung sogar noch fortsetzen, sodass voraussichtlich in zwei Jahren ein Volumen in zweistelliger Millionen-Höhe realistisch erscheint.
Ausbau des Gewerbegebietes und neues Bauland
Mit den geplanten Investitionen liegt der Vermögenshaushalt für das Jahr 2021 bei 3,6 Millionen Euro, erläuterte VG-Kämmerer Martin Koller bei der Gemeinderatssitzung. Damit die Vorhaben finanziert werden können, müssen die Einnahmen auch weiterhin fließen, weshalb Salz auch kräftig in die Bereiche investieren will, die das Geld bringen: Zum einen in seine Gewerbegebiete zum anderen in Bauland. So soll einerseits das Areal um die Ludwig-Elsbett-Straße für weitere Betriebsansiedlungen ausgeweitet werden, zum anderen wird in ein Wohnbaugebiet im Bereich des Schulbergs investiert. Allein in diese beiden Bereiche fließen bald schon eine Million Euro.

Dass sich gerade solche Investitionen auszahlen, geht aus den beiden wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinde hervor, die zusammen knapp drei Millionen Euro ausmachen. Die Einkünfte aus Gewerbe- und Einkommensteuer sorgen außerdem mit dafür, dass die Steuerkraft um fast sieben Prozent ansteigt.
Eine halbe Million Euro für den alten Kindergarten
Aber auch die vorhandenen Einrichtungen kommen nicht zu kurz, so soll mit jeweils rund einer halben Million Euro der alte Kindergarten in der Karolinger Straße sowie ein Teil der örtlichen Kanäle auf Vordermann gebracht werden. Auch in der Karl-Straub-Schule sind wieder einmal größere Arbeiten fällig, die sich auf 400 000 Euro summieren. Die Beträge bringt die Gemeinde ohne Aufnahme weiterer Kredite auf. Allerdings muss dafür kräftig ans Gesparte gegangen werden: rund 1,8 Millionen Euro kommen aus den Rücklagen.
In den nächsten Jahren soll diese Entwicklung auch nicht abreißen, im Gegenteil, die Investitionen sollen sich sogar noch bis auf ein Volumen von über fünf Millionen ausweiten. Dann würde die Zehn-Millionen-Grenze des Gesamthaushaltsvolumens geknackt werden. Dann könnte die Gemeinde aihre Vorhaben allerdings nicht mehr aus eigener finanzieller Kraft realisieren.
In diesem Jahr kann die Gemeinde aber sogar noch Kredite tilgen. Die lagen zu Jahresbeginn noch bei fast drei Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1275 Euro entsprach. Damit lag Salz beim Doppelten des Landesdurchschnitts. Wenn die Gemeinde in den nächsten Jahren tatsächlich ihre gesamten großen Vorhaben umsetzt, dürfte diese Kennzahl um fast 100 Prozent zunehmen.
Zahlenwerk einstimmig verabschiedet
Nachdem der Gemeinderat das Zahlenwerk einstimmig verabschiedet hatte, erteilten die Mandatsträger außerdem ihr Einverständnis zur Vergrößerung einer Produktionshalle am Kebigsgraben. Des Weiteren wurde ein Bauantrag für einen Wintergarten in der Grasbergstraße genehmigt. Ebenso überarbeitete das Gremium das Kommunale Förderprogramm. Danach sollen künftig auch Eigenleistungen anerkennt und bezuschusst werden. Das Ganze soll die Sanierung von privatem Eigentum im Altort anregen, wie Bürgermeister Martin Schmitt hofft.
Nachdem man noch eine Satzung zur Reinigung der Gehwege geändert hatte, gab Schmitt aus dem nichtöffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung unter anderem bekannt, dass der Jahresauftrag für Straßenarbeiten an die Sälzer Firma SST vergeben worden ist. Ein Auftrag zur Überarbeitung des Internetauftritts der Gemeinde ging an die Firma offizium next GmbH für 4000 Euro.