Beim Osterkonzert zeigt die Kolpingkapelle seit jeher ihre Stärke und präsentiert Konzertstücke der verschiedensten Stilrichtungen. Stimmung und Schwung gehören auch dazu, wenn volkstümliche Polkas und Walzer zum Mitklatschen und Mitschunkeln animieren. Heuer hatte Dirigent Helmut Zirkelbach Konzertstücke in das Repertoire genommen, die eher selten gespielt werden. Der reiche Applaus bewies, dass er damit den Geschmack der Musikfans getroffen hat.
Aber wo waren nur die vielen Musikfreunde, die das ganze Jahr über den Klängen der Musikanten lauschen. Ein fast halb leerer Kolpingsaal, das hat es lange nicht mehr gegeben. „Schade“, sagte der doch recht enttäuschte Dirigent, „wir spielen doch nicht für uns, sondern für die Dorfgemeinschaft.“
Den Anfang bestritten die Nachwuchsmusikanten der Bläserjugend Brendtal. Die sechzehn Jungmusiker aus den Gemeinden des Brendtales und Oberelsbach stehen seit September unter Leitung von Christina Hosch aus Gersfeld. Ohne Lampenfieber moderierten die Jungmusiker ihren Teil des Konzertes selbst.
Händel
So wagten sie sich gleich zu Beginn an einen Ausschnitt aus Georg Friedrich Händels Feuerwerksmusik. Dann machten sie einen Sprung zum Beetle Boogie. Es erklang der Walzer „Abendklänge“ von Peter Schad und zum Schluss „The merry clockmaker- der fröhliche Uhrmacher“.
Durch das reichhaltige Programm der Kolpingkapelle führte erstmals Ewald Johannes durchaus routiniert und humorvoll. Zunächst stimmte die Kapelle mit einer Entrada auf das Konzert ein. Eine feine Leistung lieferte erste Trompeterin Christine Zirkelbach als Solistin bei „Dances with Wolfes“, der Themenmusik aus dem Western „Der mit dem Wolf tanzt“.
An Marvin Gaye erinnert ein Stück von Frank Bernaerds mit dem Titel „Machen wir es wie Marvin Gaye“, hervorragend von den Schönauern interpretiert. Weniger bekannt hat das Stück „Land of Hope and Glory“ in England fast den Rang einer Nationalhymne. Hier traten vor allem die tiefen Blechinstrumente in den Vordergrund.
Fast schon in Verzückung gerieten einige Zuhörer dann beim abschließenden „Vive la France“. Gerade die Älteren im Publikum klatschten begeistert „Poupée de Cire poupée de Son“, mit dem France Gall in den 1960er Jahren die deutschen Hitparaden stürmte.
In der zweiten Hälfte des Konzertes widmeten sich die Musikanten ausschließlich volkstümlichen Melodien, Polkas, Märschen und Walzern. Auch mit einer Uraufführung konnte die Kapelle aufwarten. Helmut Zirkelbach präsentierte mit seinen Musikanten seinen „Benedikt-Walzer“, den er seinem Enkelsohn gewidmet hat.
Gast in Schönau war auch der Ehrenvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes Rhön-Grabfeld, Helmut May. Er freute sich, dass er an Lea Beck, Hannah Friedel und Emil Zirkelbach, drei junge Schönauer Musikanten die Junior-Ehrennadel des Nordbayerischen Musikbundes für fünfjähriges Engagement in der Kapelle überreichen konnte. Auch der Obmann der Schönauer Kolpingkapelle, Sven Zirkelbach, und Dirigent Helmut Zirkelbach gratulierten den drei.