
Die Wegfurter Musikanten haben sich zu ihrem 190. Geburtstag ein besonders Geschenk gemacht. Einen musikalischen Abend mit böhmischen Klängen bis hin zum modernen Sound. „Vom Egerland bis Rio“, war der Abend überschrieben. Die Musiker, Dirigent Thomas Rockenzahn und das Publikum war vom ersten Augenblick an mit großer Begeisterung dabei.
Los ging's richtig zünftig mit dem „Schönfeld-Marsch“, der so recht zum stolzen Jubiläum passte. Egon Sturm, der in bewährter Manier als Moderator den Abend bestritt, ließ das Publikum wissen, dass Komponist Carl Michael Ziehrer Kapellmeister des berühmten Infanterieregiments der Hoch- und Deutschmeister Nr.4“ war. Weiter ging es mit den „Jubiläumsklängen“ und „Immer wieder Polka“. Für den passenden Gesang sorgten Günther Sopp und Thomas Rockenzahn, der sich als wahres Multitalent erwies. Mit vollem Einsatz dirigierte er die Musiker und betätigte sich bei gleich mehreren Stücken als Sänger.
Im Böhmischen Teil des Abends hatte die Kapelle viele echte Klassiker mitgebracht. Polka, Walzer und Marschmusik prägten diesen Teil. Neben dem „Böhmischen Zauber“ durften die „Kuschel-Polka“ der „Egerländer Zauber“ und der „Egerländer Traum“ nicht fehlen
Glückwünsche zum 190. Bestehen des Musikverein Wegfurt überbrachte der Kreis-Ehrenvorsitzende des Nordbayerischen Musikbund Helmut May. Nach dem kurzen offiziellen Teil stand die Musik wieder im Mittelpunkt. Nach den „Gablonzer Perlen“ sagen zum „Mondschein an der Eger“ von Ernst Mosch Marian Wolf und Thomas Rockenzahn. Dieses Stück widmeten sie einer Wegfurterin, die heuer 75 Jahre alt wurde und die Kapelle bat, statt eines Ständchens beim Konzert einen schönen Walzer für sie zu spielen. So zünftig wie der erste Teil begonnen hatte, wurde er auch beendet. Und zwar mit dem „Deutschmeister Regimentsmarsch“.
Den zweiten Teil des Abends bestritten die beiden Waldberger Mundartsänger von „Owanning“ Edmund Bühner und Martin Raab mit lustigen, selbst gestrickten Mundartliedern. Mitgebracht hatten sie den „Saichhannes“ - eine Ameise, die sie auf ihrer Tour zum Kreuzberg beharrlich begleitete. Wie sich das so mit den Waldberger Dorfnamen verhält, erklärten sie in einem Stück. Gut hinhören musste das Publikum, um den urigen Waldberger Dialekt zu verstehen. Ob es um Hühner oder „Die Fraid am Esse“ ging - Owanning wusste zu begeistern.
Den dritten Teil bestritten wieder die Wegfurter Musikanten bunt, fetzig und modern im Big-Band-Sound. Los ging es mit einem „Rock Opening“. Rock, Samba, Rumba, Mambo, Cha Cha Cha, die Kapelle zeigte sich in Hochform und beschenkte sich mit einer tollen Party. Egon Sturm kam mit dem Erklären der verschiedenen Tanzstile kaum nach.
Nicht fehlen durfte ein Stück von James Last, der als erfolgreichster Bandleader der Welt gilt. Dann ging es weiter mit „Les Humphries in Concert“ und einem Ausflug in die Hippie- und Gospelbewegung.
So schwungvoll, wie der Abend begann, ging er auch zu Ende. Die Begeisterung des Publikums kannte keine Grenzen, immer wieder gab es Applaus und Zugaben wurden gefordert. Es war eine tolle Geburtstagsparty, die Wegfurter Musikanten können vollauf zufrieden sein.