Mit Böhmischer Stimmungsmusik begleiteten die Saalequelle Musikanten aus Alsleben die zahlreichen Zuhörer im großen Saal der FrankenTherme in den ersten Nachmittag des neuen Jahres. Zum Neujahrskonzert sind üblicherweise alle Gäste und Einheimischen eingeladen, dazu gibt's ein Gläschen Sekt von der Kurverwaltung zum Anstoßen. Wer noch nicht ganz wach war, wurde es bei den beschwingten Melodien, die unter der Leitung von Jenny Schneidawind erklangen.
Kurdirektor Werner Angermüller begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei der Musikkapelle, deren Mitglieder sich beim Feiern an Silvester zurückgehalten haben, um für das Konzert fit zu sein. Für alle gab es einen Gutschein für das Schwimmbad. "Ein schönes fränkisches Grabfelddorf mit der Besonderheit, dass dort die Fränkische Saale entspringt", nannte er Alsleben. Dort gebe es auch ein Gasthaus und eine Schnapsbrennerei. Durchs Programm führte dann Franz Schlereth, der noch ergänzte, dass auch die St. Ursula-Kapelle zum rund 550 Einwohner zählenden Ort gehört.
Mit der Riggenberger Festmusik hatte das Programm begonnen, mit "Aus Böhmen kommt die Musik", "Lebensfreude pur" und "Lottchen Polka" wurde es fortgesetzt. Romantisch wurde es mit dem Walzer "Sag Dankeschön mit roten Rosen" und der "Kuschelpolka" von Peter Schad. Wie Franz Schlereth berichtete, spielt die Musikkapelle auch moderne und konzertante Stücke, davon konnten sich die Zuhörer gleich überzeugen bei "Nineteen fifty eight", von Kurt Gäble komponiert zum 50jährigen Bestehen einer Jugendkapelle, und beim "Summernight Rock". Besonders die jungen Zuhörer hatten Spaß beim "Muppet Show Theme", das bei den 120 Folgen der klassischen Muppet-Show mit Kermitt, dem Frosch, erklang. Auch der kleine grüne Drache Tabaluga ist berühmt, aus dem gleichnamigen Konzertalbum von Peter Maffay führte die Musikkapelle das Lied der Schildkröte Nessaja auf, in dem sie bekennt, tief im Inneren ein Kind geblieben zu sein.
Von dem breit gefächerten Repertoire der Saalequelle Musikanten konnten sich die Zuhörer bei musikalischen Highlights wie "Yellowstone Ouvertüre" mit den indianischen Klängen, dem Song der Evita "Don't cry for me Argentina" und "Leningrad", ein Musikstück, in dem Billy Joel beschreibt, wie sich Menschen aus gegensätzlichen Kulturen begegnen und erkennen, dass sie genug Gemeinsamkeiten haben, um Freunde zu sein, überzeugen. Zu Robin Hood und seiner Verehrung von Jugendfreundin Marian nahmen die Musiker das Publikum mit in den Sherwood Forest beim Song "Everything I do, I do it for you". Bei "Grandfather's Clock" hatten die Solisten Lukas Engelbrecht an der Piccoloflöte sowie Jonas Valtenmeier und Franz Schlereth am Tenorhorn ihren großen Auftritt. Die Uhr blieb beim Tod des Großvaters stehen und ging nie wieder. Martin Nees war besonders gefordert bei der Konzertpolka "Basserzählung", komponiert von Heribert Raich. Tiefste Töne entlockte der Musiker seinem Instrument und erhielt dafür viel Applaus.
Zurück zur Böhmischen Blasmusik ging es gegen Ende des sehr gelungenen Konzerts, die Alslebener verabschiedeten sich dann am Ende mit dem Dixieland-Marsch "Baby Love". Natürlich wurden sie nicht ohne Zugabe entlassen und erfüllten mit "Böhmischer Traum" spontan einen Wunsch aus dem Publikum. Als allerletzte Zugabe erklang der Frankenlied-Marsch, und alle, die den Text kannten, sangen mit. Ausgestattet mit Glücks-Cents, spendiert von der Werbegemeinschaft und verteilt vom Kurdirektor, traten die Zuhörer ihren Heimweg an. Einige der auswärtigen Gäste bleiben noch bis zum Dreikönigssonntag, wie zu erfahren war.