Den ganzen Samstag lang stand die bange Frage im Raum, ob das Wetter fürs große Marktplatzkonzert des Musikvereins halten würde. Anders als 2021, als heftiger Platzregen dem Standkonzert am Fladunger Marktplatz ein jähes Ende bereitete, lief dieses Mal alles glatt.
Der Begrüßung durch Vorsitzenden Jürgen Erb folgte ein wahres Feuerwerk der guten Laune. Verlernt hatte das Orchester nichts. Frisch und unverbraucht spielten die Musikanten auf; schnell schwappte deren Begeisterung aufs Publikum über.
Das 80er-Jahre-Medley unter dem Motto "Made in Germany" gefiel besonders Fans mittleren Alters. Ob der BAP-Klassiker "Verdamp lang her" oder Klaus Lages "Faust auf Faust": Diesem Rhythmus konnte sich niemand entziehen. Füße wippten im Takt, Gesichter strahlten. "So soll es sein", betonte ein junger Familienvater sichtlich zufrieden.
Freunde klassischer Blasmusik kamen bei der "Böhmischen Polka" und dem "Hoch- und Deutschmeister-Marsch" auf ihre Kosten. Ebenso bunt wie die Menschen vor der Bühne war das von Dirigent Martin Klüber sorgfältig zusammengestellte Programm, das keine Wünsche offenließ.
Gerald Trost und Diana Erb sind seit langem zuständig für die vereinsinterne Nachwuchsarbeit. Dies tun sie voller Hingabe und Weitblick. Mit einer Fanfare, einer schmissigen Polka und dem "Pinguin Cha Cha" zeigte das Vororchester sein Können. Sechs Kinder feierten in diesem Rahmen ihre Premiere vor Publikum. Hierbei galt es, das Lampenfieber zu überwinden.
Akkordeon mit von der Partie
Wer genau hinsah, konnte zwei Akkordeonspieler erkennen. Diese Instrumente seien in einer klassischen Blaskapelle eher ungewöhnlich, betonte Diana Erb. Doch wer mag schon alleine zuhause seinem Hobby frönen, wenn gemeinsames Musizieren deutlich mehr Spaß macht? So glänzten beide Buben nicht nur zum Mega-Hit "One Moment in Time", arrangiert von Ostheims Stadtmusikmeister Walter Bortolotti.
Immer wieder gab es Solopartien, die mit kräftigem Applaus honoriert wurden. "Let's go" forderte besonders die jungen Schlagzeuger. Dank Diana Erbs Schützenhilfe meisterten sämtliche Akteure ihren Auftritt bravourös. Eltern und Großeltern zückten die Handys, um alles in Bild und Ton festzuhalten. Ohne Zugabe kam das Vororchester nicht davon.
Davon, dass traditioneller Blasmusik längst kein verstaubtes, altbackenes Image mehr anhaftet, war das Publikum restlos überzeugt. Nach dem Verklingen des letzten Tons blieben viele Besucher noch bei Rostbratwurst und kühlen Getränken sitzen, um den Abend gemütlich zu beschließen.