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BAD NEUSTADT
Geld für die Tanzschuhe über Crowdfunding
Und los geht's: Pater Stanislaus vom Kloster Kreuzberg, Vorstandsvorsitzender Reiner Türk, Monika Nöth vom Kindergarten Herschfeld, Michael Pagel von Nes-KG und Marketingleiter Alexander Gessner beim Start zum Crowd-Funding der VR-Bank Rhön-Grabfeld.
Foto: Michael Petzold | Und los geht's: Pater Stanislaus vom Kloster Kreuzberg, Vorstandsvorsitzender Reiner Türk, Monika Nöth vom Kindergarten Herschfeld, Michael Pagel von Nes-KG und Marketingleiter Alexander Gessner beim Start zum ...
Petzold Michael
 |  aktualisiert: 16.03.2015 17:35 Uhr
Und los geht's: Pater Stanislaus vom Kloster Kreuzberg, Vorstandsvorsitzender Reiner Türk, Monika Nöth vom Kindergarten Herschfeld, Michael Pagel von Nes-KG und Marketingleiter Alexander Gessner beim Start zum Crowd-Funding der VR-Bank Rhön-Grabfeld.
Foto: Michael Petzold | Und los geht's: Pater Stanislaus vom Kloster Kreuzberg, Vorstandsvorsitzender Reiner Türk, Monika Nöth vom Kindergarten Herschfeld, Michael Pagel von Nes-KG und Marketingleiter Alexander Gessner beim Start zum ...

Mit dem Begriff Crowdfunding werden wohl die wenigsten etwas anfangen können. Dabei handelt es sich um ein Modell, bei dem eine Reihe von Menschen gemeinsam Projekte finanzieren. Und weil die Idee nach Einschätzung der VR-Bank Rhön-Grabfeld ganz prima zum Genossenschaftsgedanken der Raiffeisenbank passt, ging am Montag die Plattform vrbank-nes.viele-schaffen-mehr.de im Internet an den Start.

Zur Premiere waren Vertreter der ersten drei Projekte, die auf diese Weise finanziert werden sollen, in die VR-Bank-Zentrale nach Brendlorenzen gekommen. Dort erläuterte Marketingleiter Alexander Gessner das Drum und Dran der nach seinen Recherchen ersten Crowdfunding-Plattform für regionale Projekte in Unterfranken. Unterstützt werden unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ allerdings nur gemeinnützige Vereine.

Gut 5000 Euro einsammeln will der St. Nikolaus-Kindergarten in Herschfeld für ein Spielhaus, das in der neugestalteten Außenanlage aufgestellt werden soll. Die närrische Summe von 1111 Euro hofft die Nes-KG zur Anschaffung von 35 neuen Schuhen für die Tanzgarde zu bekommen und 1500 Euro sollen zur Sanierung der Kreuzigungsfiguren am Kreuzberg beitragen.

Das Procedere ist immer das gleiche. Zunächst werden die Vereine, die natürlich Kunden des Hauses sein müssen, mit ihrer Idee bei der VR-Bank vorstellig. Wird dort der Segen erteilt, geht es darum, Unterstützer für das Projekt zu finden. Je nach Summe müssen es zwischen 20 Personen bei 500 bis 1000 Euro und 100 bei 7500 Euro sein. Gelingt es, die notwendige Anzahl binnen 14 Tagen zu erreichen, bleiben 90 Tage, um das Geld einzusammeln. Kommt das nicht zustande, gilt das Projekt als gescheitert und die Spender erhalten ihr Geld zurück. Die Gestaltung der Aufrufe auf der von der Bank zur Verfügung gestellten Plattform übernehmen die Vereine selbst, bei Bedarf gibt es aber auch Hilfestellungen, versprach Gessner.

Ein besonderes Bonbon hat sich die VR-Bank einfallen lassen. Schon ab zehn Euro Spendensumme legt die Bank fünf Euro dazu. Wobei allerdings nur eine Spende pro Person und pro Projekt berücksichtigt wird. Insgesamt stehen dafür 6000 Euro zur Verfügung, also für die ersten 1200 Spendenzahlungen. Für die einzelnen Spender gibt es von den Vereinen ideelle Geschenke oder eine Bescheinigung für die Steuer.

Höchstens drei Projekte pro Monat sollen aufgenommen werden, so dass bei einer Laufzeit von drei Monaten maximal neun Maßnahmen gleichzeitig laufen.

Während die Crowdfunding-Idee in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es international gesehen Vorbilder. Das erste dokumentierte Projekt betraf die Freiheitsstatue, wie Gessner erläuterte. Als die Franzosen 1885 den Amerikanern die Statue zum Geschenk machten, musste der Sockel finanziert werden. 120 000 Menschen brachten binnen sechs Monaten die notwendigen 102 000 Dollar auf. Als Dankeschön veröffentlichte der Verleger Joseph Pulitzer die Namen der Spender in seiner Zeitung „World“.

 
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  • B. E.
    ... auf diese Weise den Kindergärten zu helfen, die eh immer um alles kämpfen müssen, und es kommt ja eigentlich der (jungen) Allgemeinheit zugute.
    Ob nun Tanzschuhe finanziert werden müssen, könnte man kontrovers diskutieren, aber der Fasching ist ein Teil unserer Kultur, also auch hier bitte unterstützen.
    Ob es allerdings wirklich erforderlich ist, dem Kloster Kreuzberg finanziell unter die Arme zu greifen, zweifele ich ganz deutlich an! Vielleicht sollten die Verantwortlichen dort ein bisschen von dem, was sie auf dem Berg erwirtschaften zurück behalten und in die Kreuzsanierung investieren - oder aber gleich auf dem Berg um Spenden bitten, wobei ich denke, dass man das nicht nötig hätte.
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