Für die Müllentsorgung in Rhön-Grabfeld ist das kreiseigene Kommunalunternehmen zuständig. Mit einer Ausnahme: die Entsorgung der gelben Säcke. Und da gibt es schon seit einiger Zeit immer wieder Probleme. Gelbe Säcke bleiben manchmal tagelang liegen oder werden wochenlang überhaupt nicht abgeholt, wie sich zum Beispiel ein Mann aus Weisbach beklagt.

Was der Landkreis dagegen tut, will er wissen. Doch der Kreis ist der falsche Adressat. Nicht er sorgt dafür, dass die gelben Säcke termingerecht abgeholt werden, sondern das Duale System. Das vergibt die Entsorgung jeweils für drei Jahre an entsprechende Firmen.

Zuschlag ab 2018

In Rhön-Grabfeld ist das derzeit noch die Firma Remondis. Und zwar noch für knappe drei Monate. Denn ab 2. Januar 2018 übernimmt diese Aufgabe das Kommunalunternehmen. Dann ist der Landkreis tatsächlich für die Entsorgung der gelben Säcke zuständig, so deren Chef Gerald Roßhirt. Im Mai hat das Kommunalunternehmen an der Ausschreibung des Dualen Systems teilgenommen und den Zuschlag für Rhön-Grabfeld ab 2018 bekommen, so Roßhirt.

Dann, so verspricht er, werden die gelben Säcke auf jeden Fall termingerecht abgeholt, „dann haben wir das selber in der Hand.“ Bisher hat die Abfallwirtschaft des Landkreises immer nur den Ärger abbekommen, wenn wieder einmal irgendwo im Landkreis gelbe Säcke liegen geblieben sind, berichtet Roßhirt.

Anruf beim Dualen System

„Unser Problem ist, dass wir in vielen Fällen nicht einmal erfahren, wenn es mit der Entsorgung der gelben Säcke nicht klappt“, sagt Roßhirt. „Wenn wir erfahren, wo es Schwierigkeiten gibt, dann können wir von der Abfallwirtschaft beim Dualen System in Augsburg anrufen und Druck machen. In der Regel, so der Chef des Kommunalunternehmens, werde es dann besser.

Deshalb lautet sein Rat an die Bürger: bei Problemen mit der Entsorgung der gelben Säcke ein Mail an die Abteilung Abfallwirtschaft des Landkreises schicken: abfallwirtschaft@rhoen-grabfeld.de. „Wir rufen dann beim Dualen System an“.

Dass es die Probleme gibt, ist schon längere Zeit bekannt. Roßhirt vermutet, dass das einfach daran liegt, dass die beauftragte Firma kurz vor Ablauf des dreijährigen Auftrags nicht mehr großartig investiert und es so zu Ausfällen beim technischen Gerät kommt und damit eben auch zu Ausfällen bei der Entsorgung. Wie der Leiter der Abfallwirtschaft weiter berichtet, hat der Kreis dem Dualen System schon mehrfach angeboten, dass das Kommunalunternehmen bei der Entsorgung der gelben Säcke aushilft. Doch dieses Angebot sei bisher nur einmal im Sommer dieses Jahres für zwei Tage in Anspruch genommen worden. Vermutlich scheue man beim Dualen System die Zusatzkosten.

Ansprechpartner vor Ort

Dass nun ab Januar ein kommunales Unternehmen die Entsorgung der gelben Säcke übernimmt, kommt bestimmt bei einigen privaten Entsorgern nicht gut an, darüber ist sich Roßhirt im Klaren. Aber es sei dann einfach ein Vorteil für die Bürger in Rhön-Grabfeld, wenn sie sich bei Bedarf direkt an die Zuständigen vor Ort wenden können.

Um ab Januar die zusätzliche Aufgabe der Entsorgung der gelben Säcke übernehmen zu können, braucht das Kommunalunternehmen des Kreises nach den Berechnungen von Roßhirt zwei Lastwagen und ein Fahrzeug, das als Reserve zur Verfügung steht. Außerdem braucht es vier bis sechs Leute als Besatzung. Dafür übernimmt das Kommunalunternehmen die Leute vom jetzigen Entsorger. Die wechseln Ende des Jahres zum Kreis und machen ihren bisherigen Job dann für das Kommunalunternehmen.