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Rödelmaier
Gelassenheit beim Thema Windpark
Während sich in Hollstadt eine Initiative gegen Windräder am Storchsberg gebildet hat, spielte das Thema bei der Bürgerversammlung in Rödelmaier kaum eine Rolle.
Foto: Eckhard Heise | Während sich in Hollstadt eine Initiative gegen Windräder am Storchsberg gebildet hat, spielte das Thema bei der Bürgerversammlung in Rödelmaier kaum eine Rolle.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:32 Uhr

Was in einer Nachbarkommune hohe Wellen schlagen ließ, spielte bei der Bürgerversammlung in Rödelmaier kaum eine Rolle. Zurzeit werden 22 Standorte für Windräder rund um den Ort untersucht, aber nur ein Teilnehmer erkundigte sich nach dem Nutzen für die Gemeinde, sodass nach knapp einer Stunde die Zusammenkunft schon wieder beendet war.

Gut besucht war die Versammlung jedoch. Grund mag der Neubau des Feuerwehrgerätehauses sein, der nach langem Vorlauf nun endlich in Gänge kommen soll. Der Bürgermeister stellte denn auch die Pläne für die geplanten Gebäude vor und erläuterte, dass derzeit der Bauantrag beim Landratsamt liegt.

Planung für Kanalisation in der Lindenstraße abgeschlossen

Ebenso ist die Planung für die Kanalisation in der Lindenstraße abgeschlossen. Das Vorhaben soll mit der Verlegung der Glasfaserleitungen umgesetzt werden. Diese Anschlussarbeiten müssen bis 2026 abgeschlossen sein. Eine Verbreiterung der Lindenstraße in den Engstellen wird jedoch schwierig werden.

Eine weitere Planung betrifft nicht das Dorf direkt sondern die Stromtrasse von SuedLink, deren Verlauf nun festliegt. Dabei konnten jetzt auch die Wünsche der Gemeinde berücksichtigt werden, stellte Pöhnlein fest. Einspruchsmöglichkeiten bestehen im Laufe des Planfeststellungsverfahren.

Den Bürgerwindpark Bildhäuser Forst streifte das Ortsoberhaupt mit wenigen Sätzen. Derzeit werden Windmessungen vorgenommen und ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellt. Fünf Standorte werden im Bereich um den Storchberg untersucht. Allerdings gibt es Widerstand in Hollstadt und es sei fraglich, ob diese Windräder tatsächlich umsetzbar sind.

Die Rücklagen sind aktuell größer als die Schulden

Die aktuelle finanzielle Lage der Gemeinde beschrieb Pöhnlein als gut, da die Rücklagen die Schulden übertreffen. Diese Entwicklung sei auch auf die Stabilisierungshilfe von einer halben Million Euro zurückzuführen, deren Auszahlung noch im Dezember erwartet wird. Allerdings werde sich die Lage in den nächsten Jahren durch die geplanten kostspieligen Investitionen deutlich ändern.

Ferner informierte Pöhnlein, dass vor kurzem die neue Internetseite der Gemeinde freigeschaltet worden ist. Demnächst soll noch die Gemeinde-App in Betrieb gehen, bei der aktuelle Ereignisse und Termine eingestellt werden können.

Ein neues Baugebiet kann sich die Gemeinde derzeit nicht leisten, zumal Erschließungskosten allgemein in die Höhe geschossen seien, bedauerte Pöhnlein. Einzelne Bauplätze stünden aber zur Verfügung und könnten bei der Gemeinde erfragt werden.

Die Höhe der Erschließungskosten spielt auch eine Rolle dabei, dass die Planungen für das Baugebiet Klostergarten ruhen, erwiderte Pöhnlein auf eine entsprechende Nachfrage. Außerdem müssten Bauwillige vorhanden sein, um das Vorhaben umzusetzen. Johann Popp wunderte sich allerdings über die Verzögerung, zumal Nachbarn ihr Einverständnis erklärt hätten.

Noch keine Lösung für Durchgang beim Schlosshof

Das Thema des Durchgangs beim Schlosshof bleibt ungelöst, räumte der Bürgermeister auf eine weitere Frage ein. Ein Anlieger verweigere weiter jegliches Zugeständnis, das die Freigabe des Wegs ermöglicht. Daher gebe es Gespräche mit der Kirchenverwaltung, in denen es um einen alternativen Wegeverlauf geht.

Doris Hornung beanstandete den Zustand der Grünanlagen von Rödelmaier, die ihrer Ansicht nach stark verwahrlost seien. Pöhnlein räumte den Missstand ein und erklärte, dass er deswegen auch schon beim Bauhofleiter von Hohenroth vorstellig gewesen sei. Im nächsten Jahr soll sich die Lage bessern.

Schließlich erkundigte sich Walter Wolfrom nach dem Stand der Planungen für den Windpark und welchen Nutzen Rödelmaier daraus zieht. Pöhnlein erklärte dazu, dass die geplante Form eines Bürgerwindparks die Beteiligung der Bevölkerung erlaubt und damit kein ortsfremder Investor zum Zuge kommt. Welche Betreiberform gewählt wird, stehe aber noch nicht fest.

Darüber hinaus erhalte Rödelmaier einen Anteil am Erlös aus dem Stromverkauf, weil aktuell zwei Räder sich auf dem Grund der Gemeinde befinden.

 
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  • Walter Wolfrom
    Hallo Herr Zierlein, offenbar verstehen Sie die Hintergründe bei den Windrädern noch nicht. Rödelmaier und seine Bürger können gegen die Windräder nichts machen, zumindest gegen 15 Räder im Bildhäuser Wald und gegen die zwei in Hollstadt. Wenn hier ein Wille bei den Staatsforten und Hollstadt da ist, hat Rödelmaier keine Mittel dagegen. Nur bei zwei Rädern nahe am Bildhäuser Wald hat die Gemeinde Rödelmaier Einfluss.
    Ihre Aussage: "Hin zu Gemeinden, die Windräder wollen: Rödelmaier ist so eine Gemeinde!" geht also an der Thematik voll vorbei...
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  • Gerhard Zwierlein
    24 Standorte rund um den Ort ! Na dann viel Spaß liebe Rödelmaierer. Da brauchen sich die Hollstädter mit den "nur 5" am Storchsberg nicht zu beschweren. Aber vielleicht sollte man den Bürger mal aufklären, wie viele Windräder denn eigentlich geplant sind. Aber wenn die Hälfte der Windräder "rund um den Ort" steht, dann wird der Bürger sich wohl später mal ärgern, dass er zur rechten Zeit - nämlich HEUTE - so gelassen war. Da sind die Hollstädter natürlich dafür, wenn von den 22 Standorten siebzehn rund um Rödelmaier aufgestellt werden und keines am Hollstädter - Storchsberg. Auf zu! Hin zu den Gemeinden, die Windräder wollen: Rödelmaier ist so eine Gemeinde! und 17 sollten doch reichen ! Also alle 17 nach Rödelmaier!
    "Zurzeit werden 22 Standorte für Windräder rund um den Ort untersucht, aber nur ein Teilnehmer erkundigte sich nach dem Nutzen für die Gemeinde, sodass nach knapp einer Stunde die Zusammenkunft schon wieder beendet war.
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