
Die Gemeinde Sondheim kann, im Gegensatz zu vielen anderen im Landkreis, eine positive Bevölkerungsentwicklung verzeichnen. Bürgermeister Thilo Wehner legte beim Bürgerforum im Dorfgemeinschaftshaus in Sondheim entsprechende Zahlen vor. Ende 2016 waren 15 Einwohner mehr gemeldet als am Jahresanfang, nämlich 936. Positiv ist auch die Bilanz der Geburten und Sterbefälle: Acht Babys wurden geboren, sechs Bürger starben im vergangenen Jahr. Die 33 Zuzüge übertrafen die 23 Wegzüge deutlich.
Dass in Sondheim gut gewirtschaftet wird, spiegelt sich in der Pro-Kopf-Rücklage wider: Sie beträgt knapp 700 Euro, insgesamt über 651 000 Euro. Zumal auch der Schuldenstand erstaunlich niedrig ist. Am 31. Dezember 2016 stand die Gemeinde mit rund 177 000 Euro in der Kreide, dieser Betrag wird nach der für 2017 vorgesehenen Tilgung auf 158 600 Euro sinken. Damit beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung Ende des Jahres noch knapp 170 Euro. „Sondheim steht im Vergleich zu anderen Gemeinden sehr gut da“, sagte Wehner. Der Landesdurchschnitt der Pro-Kopf-Verschuldung liegt mit 563 Euro um ein Mehrfaches höher.
Wehner erläuterte den Haushalt des laufenden Jahres. Aus dem gemeindeeigenen Forst erwartet man Einnahmen von 160 000 Euro. Ausgaben von 230 900 Euro sind für Kinder und Jugendliche eingeplant (248,81 Euro pro Kopf), „ein Betrag, den wir gern für unseren Nachwuchs ausgeben“, wie der Bürgermeister sagte. Größter Posten bei den Ausgaben ist die Kreisumlage (341 000 Euro). Drittgrößter Ausgabeposten ist die VG-Umlage, sie beläuft sich auf 141 500 Euro.
Erbost über Holzdiebstähle
Revierförster Karl-Heinz Bauer fügte seinen Bericht über die Ergebnisse aus der Forstwirtschaft an. Er wies darauf hin, dass ein Teil des erntbaren Holzes von minderer Qualität sei, zudem sei aus Naturschutzgründen der Holzeinschlag teilweise eingeschränkt. „Roter Milan, Wespenbussard, Biber, Schwarzstorch, Gelbbauchunke – wir haben alles, was auf Gottes Erdboden kreucht und fleucht“, so Bauer. Den Forstmann ärgerte allerdings, dass die Bürger die Termine für den Holzverstrich nicht rechtzeitig wahrnehmen. Noch mehr zeigte er sich erbost über Holzdiebstähle und den Diebstahl „der neuen, schweren Forstnagelketten“.
In Sondheim stehen einige größere Maßnahmen an. Wehner listete auf: die Reparatur der Kirchturmspitze, das kommunale Förderprogramm zur Erhaltung der Bausubstanz, der Erwerb von Grundstücken und Gebäuden und natürlich die Neugestaltung des Dorfzentrums von Stetten.
Wehner listete auch bereits abgeschlossene Maßnahmen auf, so etwa die Renovierung der Friedhofsmauer, den Verkauf von Bauplätzen, den Breitbandausbau, den Bibelgarten in Sondheim, den Verbindungsweg nach Stetten, den Digitalfunk für die Feuerwehr und die Malerarbeiten am „Weimarischen Hof“. In Bearbeitung sind die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, der Bau der Schutzhütte am Grillplatz „Ponderosa“, die Erneuerung des Rhönwegs und das kommunale Förderprogramm zur Unterstützung von Bauherren, die sich im Innerort niederlassen wollen.
Natürlich hatten auch die Bürger Gelegenheit, ihre Anliegen zu äußern. Horst Scherf wünschte sich aus Pietätsgründen eine Abgrenzung der Friedhofsfläche für naturnahes Bestatten, schlug den Erwerb einer Spülmaschine für das Dorfgemeinschaftshaus vor, ebenso die Erneuerung des Zunftbaums und die Pflege des Biotops Magerrasen am Osterberg. Volker Hey erhielt die Auskunft, dass Sondheim von einem möglichen Naturpark Rhön auf keinen Fall betroffen wäre.
Geldbußen für Hundehalter
Thilo Wehner appellierte an die Bürger, dass sie ihr Dorf und die Flur sauber halten – so auch den Steinablageplatz, den Platz für Grünabfälle und den Platz für die Wertstoffcontainer. Ihn verdross auch die Disziplinlosigkeit mancher Hundebesitzer, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht entfernen, und zeigte sich entschlossen, im Rahmen der gemeindeeigenen Verordnung auch Geldbußen zu erheben.
Schließlich dankte Wehner den Bürgern und Vereinsleuten für ihren ehrenamtlichen Einsatz und bezog auch die Kirchengemeinde mit ein. Die Anlage des Bibelgartens habe den Namen der Gemeinde weit über deren Grenzen hinaus getragen. Lob gab es für Thilo Wehner von seinem Stellvertreter Dietmar Zink. Insgesamt sei die Gemeinde auf einem guten Weg. Das quittierten die Anwesenden mit anerkennendem Beifall.