Während Faschingfans ausgelassen feiern, suchen Gläubige in der Klosterkirche von Bad Königshofen an den letzten drei närrischen Tagen das Gebet und die andachtsvolle Stille. Viele Menschen nutzten im vergangenen Jahr dort das 40-stündige Gebet zu Exerzitien.
Hans Hofmann von der Franziskanischen Gemeinschaft bereitet die schon seit mehr als 300 Jahren existierenden Gebetstage zur Zeit gründlich vor. Der 80-jährige nahm vor einem Jahr an Einkehrtagen im Kloster Schwarzenberg teil und konnte dort Pater Andreas Murk als geistlichen Betreuer gewinnen. Er ist Guardian und zugleich Bildungshausleiter und hatte die Einkehrtage in der Königshöfer Klosterkirche bereits 2017 begleitet. Die Tradition, dass zu den „Stundengebeten“ ein Ordenspater kommt, bleibt somit weiterhin erhalten.
In seinem Kloster ließ der Pater vor zwei Jahren nach Rückkehr aus Bad Königshofen verlauten, die Kirche sei immer gut gefüllt und es kämen auch viele Menschen zum Beichten. „Ständig wird man zum Essen eingeladen und im Hotel hat man sogar einen Fernseher auf dem Zimmer“. Wörtlich erzählte der letztjährige Gast-Pater vom Kloster Schwarzenberg, Mateusz Kotylo, dieses Stimmungsbild seines Klosterbruders vor aufmerksam zuhörenden Kirchenbesuchern in der Grabfeldstadt. Mit dem ergänzenden Hinweis, Pater Andreas habe sich bei seinem Besuch sehr wohl gefühlt und glücklich geschätzt und zudem erklärt: „Die Gebetstage in Bad Königshofen sind wichtig und müssen unterstützt werden“.
In einer kleinen Vorschau betont Hans Hofmann, dass das 40-stündige Gebet mit den Schöpfungsgedanken, Lob- und Bittgebeten gegenüber bisheriger Gewohnheit diesmal „eine Auffrischung“ erfährt, um den Bezug zu Jesus Christus zu vertiefen. Jesus die Aufmerksamkeit zu schenken im Gebet bedeutet laut Hofmann auch, „das Schiff der Kirche auf Kurs zu halten“. Ganz nach dem Willen von Papst, Bischöfen und Theologen, die dieses Ziel erklären.
Der Rentner hat nach dem Tod von Leonhard Hoffmann und Winfried Schunk, die jahrzehntelang für die Franziskanische Gemeinschaft die Gebetstage in Bad Königshofen vorbereiteten, zum zweiten Mal die Organisation übernommen und zeigt sich dankbar, dass sie immer wieder die ihr gebührende Resonanz finden und von Förderern mitgetragen werden. Vor allem freut ihn, dass sich auch junge Menschen dazu bekennen. „Die Teilnahme wird zu einer persönlichen Hingabe an Gott, die mit Freude verbunden ist und die in den Lebensalltag hineingetragen wird“, sagt Hans Hofmann aus eigener Erfahrung.
Die Gebets- und Besinnungstage sind vom Sonntag, 3., bis Dienstag, 5. März. Sie werden mit Messen, Predigten, Beichte und eucharistischen Gebetsstunden gefeiert. Hierzu teilt Hans Hofmann je fünf Vorbeter und Organisten ein, die die Zusammenkünfte der Gläubigen mit Inhalt füllen. Diesmal, so der Organisator, kommt voraussichtlich ein junger Organist dazu. „Bei den Vorbetern“, berichtet Hofmann, „wird erstmals ein unterfränkisches Gast-Ehepaar dabei sein, das bereits andernorts Gebetsstunden gestaltete“.