
An die 100.000 Euro will die Gemeinde Sulzfeld in die Renovierung und Umgestaltung der Gaststätte im Rathaus stecken. So viel kosten zusammengenommen die einzelnen Vorhaben, die Andreas Schmäußer vom gleichnamigen Planungsbüro aus Reurieth den Mitgliedern des Gemeinderates jetzt vorstellte. Die Vorhaben sollen laut dem Beschluss in der Gemeinderatssitzung vom Dienstag auch so realisiert werden. Die äußerlich sichtbarste Änderung betrifft die große Terrasse im ersten Stock. Die soll komplett überdacht und so gestaltet werden, dass sie später zu einem Wintergarten ausgebaut werden könnte.
Zwar wurde mit dem neuen Wirt ein Fünf-Jahresvertrag abgeschlossen, aber niemand wisse, was die Zukunft bringe, meinte Bürgermeister Jürgen Heusinger. Auch in der Gasstätte tut sich einiges. Der komplette Boden soll erneuert und die Beleuchtung auf LED umgestellt werden. Der Wirt darf sich auf eine neue Theke freuen, zudem wird die 45 Jahre alte Kühlung ausgetauscht. Die Bestuhlung soll nach einem Farbkonzept neu bezogen werden. Die Arbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen, weil die Wiedereröffnung der Gasstätte auf den 15. Oktober festgelegt wurde.
Mögliche Erweiterung bestehender Vorranggebiete für die Windkraft
Gänzlich verschließen will sich die Gemeinde nicht, wenn es um die mögliche Erweiterung bestehender Vorranggebiete für die Windkraft handelt. Im speziellen Fall könnte das WK 6 in südlicher Richtung erweitert werden, wie die Regionalbeauftragte Stefanie Mattern von der Regierung von Unterfranken vorgeschlagen hatte. Dort stehen bereits Windräder. Die geplante Erweiterungsfläche umfasst rund 77 Hektar und betrifft die Kommunen Sulzfeld, Großbardorf, Stadtlauringen und Thundorf. Rund zwölf Hektar liegen in der Gemarkung Sulzfeld.
Die Beschäftigung mit den Stellungnahmen der so genannten Träger öffentlicher Belange für die Aufstellung zweier Bebauungspläne kostete viel Zeit, zumal auch die Flächennutzungspläne geändert werden mussten. Zum einen handelte es sich um die 11,98 Hektar große Photovoltaikanlage "PV-Anlage Sandhof" an der Gemeindegrenze zu Großbardorf, zum anderen um die 16,95 Hektar umfassende "PV-Anlage Kleinbardorf" direkt an der Gemeindegrenze zu Großeibstadt. Beide Anlagen will die Südwerk Energie GmbH mit Sitz in Burgkunstadt errichten.
Abwägung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Umweltschutz
In erster Linie geht es bei den zeitlich befristeten Freiflächen-Anlagen dieser Größenordnung meist um die Abwägung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung zur Nahrungserzeugung und der umweltschonenden sowie kostengünstigen Erzeugung von Sonnenenergie. Warum sich die Gemeinde in beiden Fällen für die Unterstützung der Energiewende entschieden hat, erläuterte Bürgermeister Heusinger.
Zum einen hätten sich die Bürger und Bürgerinnen bei einer Befragung vor zwei Jahren dafür ausgesprochen, zum anderen hätten sich auch die Grundstückseigentümer einverstanden erklärt. Zudem profitiere auch die gesamte Gemeinde davon, habe sich der Betreiber doch verpflichtet auf eine Dauer von 20 Jahren jährlich 70.000 Euro für die Betreibung der Anlagen an die Gemeinde zu entrichten. Eine Rolle hat laut Heusinger auch gespielt, dass der Betrieb der bereits bestehenden Fotovoltaikanlage in Kleinbardorf 2029 endet, und nach deren Abbau auch die vereinbarte Maximalgröße von vier Prozent der Gemeindefläche für Photovoltaiknutzung eingehalten werde.