Wenn vom 8. bis 11. Juli Bad Königshofen mit einem großen Fest die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 741 feiert, dann sind auch Gäste aus der Partnerstadt Arlington/Texas dabei.
Unter ihnen Mayor Jeff Williams, der neue Bürgermeister der Partnerstadt. Bis zu 35 Gäste werden aus der Partnerstadt erwartet und sie sollen in Privatunterkünften untergebracht werden. Interessenten sollten sich auf der Stadt bei Dagmar Lurz Tel. (0 97 61) 40 91 02, melden.
Arlington wurde 1875 gegründet, ist also erst zarte 141 Jahre alt. Kein Wunder, dass für die Texaner „ihre historische Partnerstadt Königshofen“ mit 1275 Jahren etwas Besonderes ist. Das bekommen die Mitglieder des Arlington-Freundeskreises immer wieder zu hören, wenn Gäste aus Texas in der Stadt sind und sie die historischen Gebäude sehen, oder Urkunden und Schriftstücke aus längst vergangenen Jahrhunderten begutachten.
Für Bürgermeister Thomas Helbling ist es eine Freude, dass die Gäste der Partnerstadt zum Jubiläum kommen. So war es auch vor 25 Jahren, als Königshofen seine 1250-Jahrfeier hatte.
Stadt mit 400 000 Einwohnern
Wenn Bad Königshofen auch 1275 Jahre alt ist und Arlington nur 141 Jahre, gibt es trotzdem eine Besonderheit, die beide Städte betrifft: Hatte Arlington zur Zeit der Gründung der Städtepartnerschaft im Jahr 1951 an die 7700 Einwohner, so zählt man heute knapp 400 000. Trotzdem halten die Texaner an der Partnerstadt mit Bad Königshofen fest, das mit seinen Stadtteilen jetzt so viel Einwohner hat, wie Arlington vor 65 Jahren. Arlington ist heute die siebtgrößte Stadt in Texas. Sie hat das Baseballteam „Texas Rangers“ und deren Stadion, das Ameriquest Field, zwei Freizeitparks (Six Flags Over Texas und Hurricane Harbor).
Außerdem hat die Stadt ein weiteres Stadion für das Footballteam „Dallas Cowboys“. Eine Anregung aus Bad Königshofen ist der „Christkindlesmarkt“, der in Arlington vier Wochen dauert.
Gründerväter der Partnerstadt waren Kurt Zühlke (Bad Königshofen) und Tom Vandergriff (Arlington). Beide sind verstorben. 1988 war es der damalige Bürgermeister Wolfgang Mack, der die Anregung gab, die texanische Partnerstadt mit einer Delegation zu besuchen. Das gab den Auftrieb zu einer intensiveren Beziehung, die bis heute anhält. Seither waren alle Bürgermeister von Arlington in Bad Königshofen und alle Bad Königshöfer Stadtoberhäupter in Arlington. Da die Geschichte der beiden Städte so ungewöhnlich ist und sich Freundschaften entwickelt haben, werden die Familie Martha und Gerhard Liehsel (Arlington) und der Bad Königshöfer Journalist Hanns Friedrich, gemeinsam ein Buch herausbringen, das in Deutsch und Englisch die Geschichte der Städtepartnerschaft aufarbeitet.
Sollte zu diesem Zeitpunkt das Museum Schranne noch wegen der Renovierungsarbeiten geschlossen sein, plant der Verein für Heimatgeschichte eine Ausstellung über die Städtefreundschaft, die in Deutschland zu den Ältesten gehört. In der Ausstellung werden Exponate und Bilder gezeigt.
Erinnerungsstücke gesucht
Da gibt es einiges, immerhin hat Arlington damals gut 300 Königshöfer und Flüchtlinge mit Hilfsgütern, vor allem Kleidung, versorgt. Wenn die Ausstellung zustande kommt, dann werden auch Dokumente und Fotos von 1951 mit Persönlichkeiten aus Arlington und Königshofen zu sehen sein. Gezeigt werden können Zeitungsausschnitte aus Texas und von der Grabfelder Presse, sowie die Geschenke, wie Urkunden und Plaketten, die die Stadt Arlington den Königshöfern bei den gegenseitigen Besuchen überreichte. Wer Erinnerungstücke aus dieser Zeit hat, sollte sich bei Hanns Friedrich, Tel. (0 97 61) 39 030, melden.
