Fast vier Jahre lang ruhte der Betrieb in der Gärtnerei des Höchheimer Salem-Dorfes, in dem seit über 50 Jahren Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mit leichten geistigen Behinderungen betreut werden. Nun gibt es die berechtigte Hoffnung, dass in den großen Gewächshäusern schon bald wieder Bio-Gemüse und andere Produkte geerntet werden können.
"Wir beginnen Ende Mai endlich mit der Sanierung der Gebäude", so Einrichtungsleiterin Marianne Bär vor einigen Tagen bei einem Rundgang durch die Gärtnerei, an dem auch die Salem-Geschäftsführer Samuel Müller und Gerhard Lipfert teilnahmen.
Ab dem Jahr 2024 soll wieder ein Außenverkauf möglich sein
Über diese gute Nachricht freuen sich nicht nur das Personal und die Bewohner des Salemdorfs, die bis zur Schließung in der Gärtnerei mitgearbeitet haben. Auch viele Verbraucher aus dem Grabfeld, die sich in Höchheim regelmäßig mit Bioprodukten versorgten, werden dazu wieder Gelegenheit haben, allerdings erst ab dem kommenden Jahr.
"Den Außenverkauf können wir erst 2024 starten", so Bär, die auch den Grund für die lange Schließung der Gärtnerei nannte. Wegen einer Asbestbelastung des Fensterkits der lichtdurchfluteten Glashäuser, die man im Sommer 2019 festgestellt habe, sei der Gärtnereibetrieb mit Rücksicht auf die dort mitarbeitenden Salemdorfbewohner eingestellt worden.
Seit kurzem gibt es nun ein Sanierungskonzept, nachdem sich Marianne Bär und die Geschäftsführung lange Gedanken darüber gemacht hatten, welche Optionen es überhaupt gibt. Man entschied sich aus Kostengründen schließlich dafür, die Tragkonstruktionen der Gewächshäuser stehenzulassen und die Verglasungen und den Kit auszutauschen.
"Auch das ist für uns noch ein finanzieller Kraftakt, weil wir keine Zuschüsse für diese Maßnahme bekommen", so Salem-Geschäftsführer Samuel Müller, der die Gesamtkosten für alle in diesem und im kommenden Jahr anstehenden Sanierungsmaßnahmen auf rund 200.000 Euro beziffert.
Baubeginn für die Sanierung der Gewächshäuser war am 22. Mai
Mit dem 22. Mai dieses Jahres stand der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt schon länger fest, nachdem der Bauauftrag dafür kürzlich vergeben werden konnte. Auf einer Teilfläche der Glashäuser werden zunächst ein Anzuchtraum, ein Tomatenraum und ein neuer Arbeitsbereich eingerichtet. "Wann es dann im kommenden Jahr mit dem zweiten Bauabschnitt weitergeht, haben wir noch nicht terminiert", so Einrichtungsleiterin Marianne Bär.
Aus heutiger Sicht werde man die Sanierung im kommenden Jahr aber abschließend können. Für die Salem-Verantwortlichen ist es ein weiteres großes Bauprojekt, das jetzt umgesetzt wird. Erst im Sommer vergangenen Jahres erfolgte die Einweihung eines neuen Wohngebäudes, das auf dem Gelände für rund 3,5 Millionen Euro errichtet wurde. Für dieses Bauvorhaben gab es Zuschüsse, alleine vom Freistaat Bayern und vom Bezirk 75 Prozent der Baukosten.