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Höchheim
Gärtnerei im Salemdorf in Höchheim: Gewächshäuser werden saniert - Ab 2024 gibt es wieder einen Außenverkauf
In der Gärtnerei des Salemdorfs in Höchheim wird bald wieder Gemüse geerntet. Warum vier Jahre lang kein Anbau von Bio-Produkten möglich war.
Bald geht es los:  Salem-Geschäftsführer Gerhard Lipfert (von links), Einrichtungsleiterin Marianne Bär und Salem-Geschäftsführer Samuel Müller sind erleichtert, dass endlich mit der Sanierung der Gewächshäuser begonnen wird und somit bald wieder der Gärtnereibetrieb im Höchheimer Salemdorf aufgenommen werden kann.
Foto: Alfred Kordwig | Bald geht es los: Salem-Geschäftsführer Gerhard Lipfert (von links), Einrichtungsleiterin Marianne Bär und Salem-Geschäftsführer Samuel Müller sind erleichtert, dass endlich mit der Sanierung der Gewächshäuser ...
Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 02.06.2023 02:30 Uhr

Fast vier Jahre lang ruhte der Betrieb in der Gärtnerei des Höchheimer Salem-Dorfes, in dem seit über 50 Jahren Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mit leichten geistigen Behinderungen betreut werden. Nun gibt es die berechtigte Hoffnung, dass in den großen Gewächshäusern schon bald wieder Bio-Gemüse und andere Produkte geerntet werden können.

"Wir beginnen Ende Mai endlich mit der Sanierung der Gebäude", so Einrichtungsleiterin Marianne Bär vor einigen Tagen bei einem Rundgang durch die Gärtnerei, an dem auch die Salem-Geschäftsführer Samuel Müller und Gerhard Lipfert teilnahmen.

Ab dem Jahr 2024 soll wieder ein Außenverkauf möglich sein

Über diese gute Nachricht freuen sich nicht nur das Personal und die Bewohner des Salemdorfs, die bis zur Schließung in der Gärtnerei mitgearbeitet haben. Auch viele Verbraucher aus dem Grabfeld, die sich in Höchheim regelmäßig mit Bioprodukten versorgten, werden dazu wieder Gelegenheit haben, allerdings erst ab dem kommenden Jahr.

"Den Außenverkauf können wir erst 2024 starten", so Bär, die auch den Grund für die lange Schließung der Gärtnerei nannte. Wegen einer Asbestbelastung des Fensterkits der lichtdurchfluteten Glashäuser, die man im Sommer 2019 festgestellt habe, sei der Gärtnereibetrieb mit Rücksicht auf die dort mitarbeitenden Salemdorfbewohner eingestellt worden.

Austausch steht kurz bevor: Einrichtungsleiterin Marianne Bär zeigt auf den Fensterkit, der ab Ende Mai samt der alten Glasscheiben in einem ersten Bauabschnitt entfernt wird.
Foto: Alfred Kordwig | Austausch steht kurz bevor: Einrichtungsleiterin Marianne Bär zeigt auf den Fensterkit, der ab Ende Mai samt der alten Glasscheiben in einem ersten Bauabschnitt entfernt wird.

Seit kurzem gibt es nun ein Sanierungskonzept, nachdem sich Marianne Bär und die Geschäftsführung lange Gedanken darüber gemacht hatten, welche Optionen es überhaupt gibt. Man entschied sich aus Kostengründen schließlich dafür, die Tragkonstruktionen der Gewächshäuser stehenzulassen und die Verglasungen und den Kit auszutauschen.

"Auch das ist für uns noch ein finanzieller Kraftakt, weil wir keine Zuschüsse für diese Maßnahme bekommen", so Salem-Geschäftsführer Samuel Müller, der die Gesamtkosten für alle in diesem und im kommenden Jahr anstehenden Sanierungsmaßnahmen auf rund 200.000 Euro beziffert.

Der Anfang ist gemacht: Langsam kehrt wieder Leben ein in die  Salem-Gärtnerei in Höchheim.
Foto: Alfred Kordwig | Der Anfang ist gemacht: Langsam kehrt wieder Leben ein in die Salem-Gärtnerei in Höchheim.

Baubeginn für die Sanierung der Gewächshäuser war am 22. Mai

Mit dem 22. Mai dieses Jahres stand der Baubeginn für den ersten Bauabschnitt schon länger fest, nachdem der Bauauftrag dafür kürzlich vergeben werden konnte. Auf einer Teilfläche der Glashäuser werden zunächst ein Anzuchtraum, ein Tomatenraum und ein neuer Arbeitsbereich eingerichtet. "Wann es dann im kommenden Jahr mit dem zweiten Bauabschnitt weitergeht, haben wir noch nicht terminiert", so Einrichtungsleiterin Marianne Bär.

Aus heutiger Sicht werde man die Sanierung im kommenden Jahr aber abschließend können. Für die Salem-Verantwortlichen ist es ein weiteres großes Bauprojekt, das jetzt umgesetzt wird. Erst im Sommer vergangenen Jahres erfolgte die Einweihung eines neuen Wohngebäudes, das auf dem Gelände für rund 3,5 Millionen Euro errichtet wurde. Für dieses Bauvorhaben gab es Zuschüsse, alleine vom Freistaat Bayern und vom Bezirk 75 Prozent der Baukosten.

Das Salemdorf in Höchheim

Als das Salem-Dorf in Höchheim in den 1970er Jahren unter Federführung des heutigen Salem-International Geschäftsführers Gerhard Lipfert gegründet wurde, gab es nur einen renovierungsbedürftigen Gutshof und eine große freie Fläche. Zuvor, im Jahr 1972, war Salem zunächst in ein Mehrfamilienhaus in der Keßlerstraße in Bad Königshofen eingezogen. Nach und nach entstand in den Folgejahren das Kinder- und Jugenddorf in Höchheim.
Zunächst wurden drei Kindergruppen eingerichtet, ein Jahr später baute man dann vier Fertighäuser für Kinderfamilien und ein Gästehaus mit Wirtschaftsräumen und Waschküche. Auch die Gärtnerei mit den großen Gewächshäusern entstand in den Anfangsjahren des Salemdorfs. 1981 kam ein Haus für Senioren dazu.
1986 kam die Arbeitstherapie mit einer Schreinerei, einem Hauswirtschaftsbereich und der Waldarbeit dazu. Heute werden im Salem-Dorf rund 35 Menschen von ebenso vielen Mitarbeitenden betreut. 
Quelle: ak/hf
 
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