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Dürrnhof
Funkstille rund um den geplanten Solarpark bei Dürrnhof
Aus den ursprünglichen Plänen zur Ausweisung eines Baugebiets in Dürnnhof wird wohl nichts. Voraussichtlich kann nur die Fläche bebaut werden, die nicht gelb leuchtet.
Foto: Eckhard Heise | Aus den ursprünglichen Plänen zur Ausweisung eines Baugebiets in Dürnnhof wird wohl nichts. Voraussichtlich kann nur die Fläche bebaut werden, die nicht gelb leuchtet.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 15.05.2023 02:30 Uhr

In einer rekordverdächtigen Zeit von 45 Minuten absolvierte Bürgermeister Michael Werner in Dürrnhof den Auftakt zur Reihe seiner Bürgerversammlungen. Dabei hatte das Stadtoberhaupt mit dem Widerstand der Ortsbewohner gegen den geplanten Solarpark durchaus ein massives Problem vor der Brust. Doch das relativierte sich während der Zusammenkunft sehr schnell.

Doch zunächst ging Werner auf die wichtigsten Begebenheiten der Stadt ein. Nachdem vor kurzem der Haushalt verabschiedet worden war, beschrieb er einige Eckdaten des Zahlenwerks, das durch Rückerstattung zu viel eingenommener Gewerbesteuer in eine deutliche Schieflage geraten ist. Darüber hinaus weist der Etat einen Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen sowie einen Aufschlag bei der Kreisumlage aus.

Bescheid für Breitbandausbau eingetroffen

Ferner wartete das Stadtoberhaupt mit einer für die Dürrnhöfer erfreulichen aktuellen Nachricht auf. So war gerade der Bescheid zum Breitbandausbau für den Stadtteil eingetroffen, nach dem die Telekom die Verbesserung des Ortsnetzes bis 2027 abschließen will.

Weitere Themen, die die Stadt beschäftigen, sind Initiativen zur Modernisierung und Entwicklung der Stadt. Mit dem Modellprojekt "Kreative Zentren" soll gegen die Verwaisung der Innenstadt vorgegangen werden. Dazu soll auch bürgerliches Engagement mit einem integrierten Mobilitätskonzept angeregt werden.

Windpark um den Bildhäuser Forst

An baulichen Tätigkeiten nannte Werner die geplante Erschließung von Bauland in Lebenhan und Herschfeld. Die Umgestaltung des Bahnhofumfeldes und der Umbau des Fronhofs stehen ferner an. Weitere Baustellen konnten abgeschlossen werden, wie der Hort am Schulberg und die Kindertagesstätte in Herschfeld. Noch in Planung sind der Umbau des Kindergartens Mühlbach wie auch die Erneuerung der Falaiser Brücke.

In Sichtweite von Dürrnhof ist dagegen der geplante Windpark um den Bildhäuser Forst. Von den 16 Anlagen steht eine in der Nähe von Löhrieth auf Bad Neustädter Gemarkung. Sechs Kommunen sind an dem Vorhaben beteiligt, das derzeit das größte Windparkprojekt in Bayern ist.

Eine Hiobsbotschaft hatte der Bürgermeister aber auch im Gepäck. So kündigte der Rathauschef eine Verkleinerung des geplanten Baugebiets in Dürnnhof an. Von den ursprünglich 23 Plätzen werden wohl einige wegfallen, weil die Regierung eine Dezimierung des Flächenverbrauchs verlange.

Kompromissbereitschaft signalisiert

Das Thema, das die Einwohner des Stadtteils in der jüngsten Vergangen am stärksten bewegte, war rasch abgehandelt. "Zum Solarpark gibt es nichts Neues", beteuerte Werner. Nachdem die Bürgerinitiative ihre Einwände und die Stadt ihre Anliegen vorgebracht hatten, sei es um den Investor "still" geworden, auf Anfragen habe es schon seit längerer Zeit keine Reaktionen gegeben. "Ich bin gespannt, ob da noch etwas draus wird".

Während sich die Bevölkerung ursprünglich gegen das Vorhaben in Stellung gebracht hatte, signalisierte Ortssprecher Stefan Rath jetzt aber Kompromissbereitschaft. Bei einer Verkleinerung der Fläche könne das Dorf durchaus das Projekt akzeptieren, was der Bürgermeister als erfreuliches Entgegenkommen wertete und abschließend darauf hinwies, dass die Stadt aber im Vorfeld auf das Projekt keine Zugriffsmöglichkeit habe.

Auf Grund dieser Auskunft blieben weitere Nachfragen aus. Die einzigen Wortmeldungen während der Versammlung kamen vom Ortssprecher, der den Zustand der Ortsverbindungsstraße zur neuen NES 20 monierte. Vom Bürgermeister erhielt der Dürrnhöfer jedoch eine Absage. Es soll noch gewartet werden, bis das Baugebiet erschlossen ist und nicht mehr schwere Baufahrzeuge verkehren. Rath nahm schließlich noch am Grünabfallplatz Anstoß, erhielt mit einem Hinweis auf die Zuständigkeit des Landkreises als Betreiber aber einen weiteren "Korb".

 
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  • H. S.
    Inzwischen gewinnt man den Eindruck , dass diese Bürgerversammlungen von immer weniger Bürgern:innen wahrgenommen werden. Kein Wunder, wenn der überwiegende Anteil der Agenda in einer Art "one man show" aus einer Druckbetankung mit Zahlen und Statistiken besteht und der eigentliche Zweck, nämlich vor Ort ins Gespräch mit den Bürgern:innen zu kommen und deren berechtigte Interessen zu erörtern, untergeht. So entsteht der Gesamteindruck: "Was soll ich da, die machen eh was Sie wollen!"
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