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Bad Königshofen
Fukushima mahnt: Atomkraft ist teuer, überflüssig und gefährlich
Erinnerung an Fukushima: Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz fordert mit einer Mahnwache die Einhaltung des Ausstiegs aus der Atomkraft.
Foto: Regina Vossenkaul | Erinnerung an Fukushima: Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz fordert mit einer Mahnwache die Einhaltung des Ausstiegs aus der Atomkraft.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 18.03.2023 03:54 Uhr

Die Atomkatastrophe von Fukushima jährt sich zum zwölften Mal, die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 37. Mal. An die bis heute spürbaren gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen erinnerte die Kreisgruppe des Bund Naturschutz Rhön-Grabfeld mit einer Mahnwache auf dem Marktplatz Bad Königshofen. Aufgerufen wurde zum Anti-Atom-Frühling 2023.

Wie die stellvertretende Kreisvorsitzende, Michaela Losert-Fischer, informierte, hat der Winter gezeigt, was schon seit dem zweiten Stresstest klar war: Die drei noch laufenden AKWs werden auch in Krisenzeiten nicht benötigt. Es sei höchste Zeit, das Atom-Risiko zu beenden, damit sich Katastrophen wie die in Fukushima und Tschernobyl nicht wiederholen, meint der Kreisverband und schließt sich den deutschlandweiten Aktionen für die Energiewende und 100 Prozent erneuerbare Energien an.

Unterstützung durch "Fridays for Future" aus Bad Neustadt

Eine Abordnung der Gruppe "Fridays for Future" aus Bad Neustadt unterstützte die Aktion durch ihre Teilnahme, ihr Sprechgesang "Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr auf Atomkraft baut" ist wahrscheinlich bis zur FDP-Kreisgruppe durchgedrungen, die zufällig eine Versammlung im benachbarten Schlundhaus hielt.

Caroline Wille hielt einen kurzen Redebeitrag, in dem sie sich gegen den Ausstieg vom Ausstieg aussprach. Sie forderte klare Pläne statt Schuldzuweisungen zwischen CDU und SPD und kritisierte die Zulassung der in Deutschland verbliebenen Atomkraftwerke bis April 23. Das benötigte Uran stamme zu mehr als 20 Prozent aus Russland, eine Endlagerlösung sei nicht in Sicht. Wer wirklich glaubt, dass man radioaktiven Müll über eine Million Jahre sicher lagern kann, vergesse, dass der Mensch erst seit rund 300.000 Jahren existiert und ganz sicher die Gefahren-Hinweisschilder in einer Million Jahren nicht mehr lesen kann.

Das Eintreten eines Supergaus sei in Deutschland deutlich geringer, aber nicht unmöglich, sagte Wille, man denke nur an die immer häufigeren Hitzetage und geringeres Kühlwasser. Supergaus richten immensen Schaden bei Menschen und Tiere an und man müsse sich fragen, ob es das wirklich wert sei. "Wir brauchen erneuerbare Energien und wir werden nicht aufhören, diese immer wieder zu benennen, weil es ohne sie nicht mehr lange weiter gehen wird. Es ist an der Zeit, entschlossen und mutig zu handeln", so Wille. Nicht die Natur brauche den Menschen zum Überleben, sondern er braucht sie.

Kein Atomstrom aus dem Ausland erforderlich

Einige Gespräche mit Passanten entstanden während der Mahnwache, unter anderem wurde gefragt, wo der viele Strom für die E-Autos herbekommen soll. Natürlich aus den erneuerbaren Energien, war die Antwort, die schon im Jahr 2020 einen Anteil von rund 50 Prozent der Stromerzeugung hatten. Außerdem müsse die Energieeffizienz vorangetrieben werden, um die risikolose und umweltverträgliche Erzeugung sicherzustellen. Ob man Atomstrom aus dem Ausland beziehen müsse, wenn die AKWs in Deutschland abgeschaltet werden, konnten die Veranstalter verneinen. Im gesamten Winter 2022/2023 wurde mehr Strom in Deutschland produziert als benötigt.

 
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