
Stürze im Alter können schlimme Folgen haben: Geschätzt stürzen etwa 30 von 100 älteren Menschen über 65 Jahre einmal im Jahr. Bei bis zu zehn Prozent dieser Menschen kommt es zu Knochenbrüchen. Hier setzt ein Kurs an, der zurzeit vom WSV Oberweißenbrunn angeboten wird:
Elf Frauen und vier Männern im Rentenalter treffen sich dienstagabends im Dorfgemeinschaftshaus und trainieren zusammen mit Rita Eisenmann, wie sie Stürze verhindern können. Zuerst erzählt jeder, was ihn motiviert, an dem Kurs teilzunehmen: Sie wollen Sturzprävention betreiben, sich ihre Mobilität, Lebensfreude und Selbstständigkeit erhalten. "Die nicht von alleine kommt oder bleibt, für die man schon selber etwas tun muss", wie Rita Eisenmann erklärt, "am besten täglich." Der jüngste ist Manfred Tulit mit 65, die Älteste Christa Sandberg mit 86.
Das motiviert die Seniorinnen
Warum sie sich für diesen Kurs gemeldet hätten? "Na, wenn's schon heißt, Sturzprävention! Wie schnell fliegt man denn hin, grad wenn man etwas dabbelich ist im Alter", befindet eine Dame. "Es ist schon wichtig, sich zu bewegen und die Balance halten zu können", eine andere. Eine Frau nennt ein schlimmes Sturzerlebnis, "nicht ich, aber mein Mann." Dann wird sie leiser und still, will nicht sagen, was die Folgen dieses Sturzes waren.

Rita Eisenmann dürfte die einzige Dozentin zur Sturzprävention in der Region sein, "jedenfalls habe ich keine weitere Person aus der Nähe bei dem BLSV-Lehrgang im April in Fürth kennengelernt." Sie bringt es sehr schön rüber zu uns", befindet eine Dame, "das kann nicht jeder." Natürlich sind nicht alle gleich fit und mobil. Eisenmann nimmt individuell Rücksicht, die meisten Übungen können aber von allen gemacht werden."
Man muss jeden Tag üben
Etwa 20 Jahre hält sie schon Gymnastikstunden, auch für den WSV Oberweißenbrunn, unter dessen Regie dieser Kurs läuft. "Man muss immer mal was Neues anbieten", erklärt sie, und die Mehrzahl der Anwesenden hat über die Jahre schon mehrere Gymnastikkurse bei ihr absolviert. Auch Sonja Schrenk, eine Teilnehmerin, die früher selber Kursleiterin war. "Ich bin jetzt 75, da schickt sich das nicht mehr. Aber teilnehmen macht immer noch Spaß."
Und wie! Sie ist die Erste in der Schlange beim Vormachen. Und wenn eine spezielle, neue Übung angekündigt wird, tut sie sich halt auch erst mal etwas leichter als andere. Wenn bei Partnerübungen jemand merkt, dass der andere langsam aus der Puste kommt, schiebt man eine Pause ein. Es müssen ja keine Rekorde aufgestellt werden.
Anstrengen müssen sich alle. Die Übungen, die daheim jeder und jede Einzelne am besten täglich machen soll, haben sie alle gefordert. Und dennoch freuen sie sich schon auf den nächsten Dienstag und darauf, mobil, selbständig und lebensfroh bleiben zu können. Weil sie wissen, welche Sturzgefahren es zu vermeiden gilt und wie man sich selber fit halten kann.
