Kleine Unterschrift mit großer Wirkung: 20 niedergelassene Hausärzte aus der Region und die Kreisklinik Bad Neustadt haben den Weiterbildungsverbund Bad Neustadt gegründet. Zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrages trafen sich die Hausärzte mit dem Ärztlichen Direktor der Kreisklinik, Dr. Rainer Kuhn, und Projektleiterin Christiane Schlereth.
Der neue Verbund verfolgt das Ziel, eine reibungs- und lückenlose Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für junge Ärzte sicherzustellen und mehr Medizinstudenten zu veranlassen, den Weiterbildungsweg zum Beruf des Hausarztes einzuschlagen. Damit soll dem Praxensterben, das aufgrund der nahenden Pensionswelle vieler Ärzte und dem fehlenden Nachwuchs droht, effektiv entgegen gewirkt werden.
Das Erfolgsrezept des neuen Verbunds fußt auf einer Komplettlösung für die gesamte fünfjährige Weiterbildungszeit. Den Hausärzten von morgen wird eine Weiterbildung geboten, bei der die einzelnen Abschnitte zeitlich zusammenhängen und komplett in der Region abgeleistet werden können. Die Notwendigkeit, sich für jede Weiterbildungsstelle einzeln zu bewerben und gegebenenfalls umzuziehen entfällt. Bereits im Vorfeld wird ein Rotationsplan erstellt, der Planungssicherheit für die gesamten fünf Jahre bietet.
36 Monate in der Kreisklinik
Vorgesehen ist, dass die angehenden Allgemeinmediziner die Weiterbildung teilweise in der Kreisklinik und teilweise bei den niedergelassenen Ärzten absolvieren. In der Kreisklinik durchlaufen die Mediziner 36 Monate Basisweiterbildung in Innerer Medizin. Im nächsten Schritt schließen sich 24 Monate in Praxen der hausärztlichen Versorgung an.
Nach Ende der Weiterbildung können die neuen Hausärzte in eine Praxis einsteigen oder eine übernehmen. Während der gesamten Weiterbildungszeit begleitet sie ein Mentor, der alle quasi an die Hand nimmt und ihnen bei Fragen oder Problemen zur Seite steht.
Als Ansprechpartner für die Assistenzärzte stehen für die niedergelassenen Allgemeinärzte Gertrud Kuchler und für die Kreisklinik der Ärztliche Direktor Rainer Kuhn zur Verfügung. Beide arbeiten auch im Bewerbungsverfahren zusammen.
Die Kreisklinik bietet darüber hinaus ihren eigenen Assistenzärzten der Inneren Medizin die Möglichkeit, für 14 Tage in eine Hausarztpraxis zu schnuppern, um vielleicht eine Alternative zu entdecken.
Meilenstein geschafft
Bei der Gründungsversammlung betonte der Ärztliche Direktor betonte, was für ein Meilenstein damit geschafft sei: „Zusammen können wir jungen Medizinern nun ein attraktives Programm mit persönlicher Betreuung bieten“.
In einem nächsten Schritt wird es darum gehen, Kontakte zu den umliegenden Unis zu knüpfen und Bewerber für den Weiterbildungsverbund zu gewinnen. Ideen, wie dies geschehen kann, gibt es viele: Unter anderem soll eine eigene Internetseite entstehen.
Als Namen für den neuen Verbund haben sich die Kooperationspartner auf „Weiterbildungsverbund Bad Neustadt“ geeinigt. Neben Hausärzten aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld engagieren sich auch Allgemeinmediziner aus dem Nachbarkreis Bad Kissingen (Münnerstadt, Maßbach, Stadtlauringen) darin. Weitere Hausärzte aus der Region können aufgenommen werden.
Ärzte im Weiterbildungsverbund Bad Neustadt: Bettina und Dr. med. Uwe Born (Maßbach); Dres. Jutta und Klaus Drechsel (Stadtlauringen); Dr. med. Günter Fröhling (Hohenroth); Roland Famulla (Münnerstadt); Eberhard Helm (Ostheim); Helga Kahl (Bischofsheim); Dr. med. Roland Köth (Bad Königshofen); Dr. med. Gertrud Kuchler (Münnerstadt); Dr. med. Hanns-Georg Kugel (Mellrichstadt); Berndt und Dorothea Newiger Maßbach); Ute Schloe (Mellrichstadt); Dres. Julia und Nikolaus Treiber (Stadtlauringen); Dr. med. Klaus Wehe (Bad Königshofen); Dr. med. Franz Wehming (Bischofsheim); Dr. med. Martin Wünsch (Bischofsheim); Dr. med. Martin Bühner (Bischofsheim).