Ihr Traumhaus haben Andreas und Isabell Dörr aus Ostheim mit ihrem Architekten Dominik Wukowojac verwirklicht. Das Objekt war von der Bayerischen Architektenkammer in die diesjährigen „Architektouren“ aufgenommen worden und stand am Samstagnachmittag für interessierte Besucher offen. Der Architekt und die Bauherren luden zu Hausführungen ein und so konnte man aus erster Hand mehr über Planung, Bauabwicklung und -ausführung erfahren.
Ergebnisse aus allen Planungsbereichen
Die „Architektouren“ der Bayerischen Architektenkammer sind eine jährlich stattfindende Präsentation von Architektur in Bayern, bei der immer am letzten Juni-Wochenende qualitätvolle Planungen und deren realisierte Ergebnisse aus den Bereichen Architektur, Landschafts-, Innenarchitektur sowie Stadtplanung besichtigt werden können. Das Architekturbüro Wukowojac aus Mellrichstadt hat sich bereits zum dritten Mal erfolgreich für die „Architektouren“ beworben. 2015 war das Wohnhaus der Familie Wukowojac und 2016 eine Produktionshalle der Firma Weihrauch in Mellrichstadt von der unabhängigen Jury ausgewählt worden.
Besucher gerieten ins Staunen
287 offene Türen gab es heuer im Freistaat. Das Wohnhaus der Familie Dörr war dabei eine von 20 Stationen in Unterfranken und ganz sicherlich eine ganz interessante mit „Wow-Effekt“. Ein wahres Traumobjekt, dazu noch das riesige Grundstück mit altem Baumbestand und die märchenhafte Lage am Fuße des Naturschutzgebietes Weyershauck mit freiem Blick auf die Rhön – die Besucher staunten nicht schlecht.
Ursprünglich war von den Eheleuten Dörr eine Sanierung des bestehenden Anwesens angedacht. Dies war einst ein Hühnerstall, dann nach und nach erweitert und schließlich als Wohn- bzw. Ferienhaus genutzt worden.
Entscheidung für einen Neubau
Schnell stellte sich heraus, dass die Bausubstanz zu marode war und es auch aus architektonischer Sicht nichts Erhaltenswertes gab. „Man hätte alles auf Links drehen müssen, um etwas Passables daraus zu machen, der enorme Aufwand für Sanierung und Um- und Anbau wäre dazu nicht im Verhältnis gestanden“, so Fachmann Wukowojac. Man entschied sich also für einen Neubau. Damit waren die Bauherren auch frei in der Planung und konnten ein Haus ganz nach ihren Vorstellungen verwirklichen, ohne leidige Kompromisse wie bei einer Sanierung und einem Umbau eingehen zu müssen.
Die Wahl fiel auf einen großzügigen, eingeschossigen Flachdachbau. Das Grundstück, immerhin fast 4500 Quadratmeter groß, bot genügend Fläche, weshalb sollte man also in die Höhe bauen. Ein weiteres Plus: alles ist ebenerdig und barrierefrei. Das ist ein Aspekt, der Häuslebauern zunehmend wichtig ist, wie Wukowojac feststellen kann. „Schließlich möchten die Leute in ihren eigenen vier Wänden alt werden und dort ihren Lebensabend verbringen können“, so der Architekt. Isabell Dörr konnte dem nur beipflichten: „Wir sind zwar noch jung, aber natürlich spielte bei den Planungen auch der Gedanke an später eine Rolle. Man sollte da schon vorausschauend denken.“
Unverbauter Blick
Das Haus wurde individuell für den Standort konzipiert. „Viel Platz für ein freistehendes Einfamilienhaus mit Süd-West-Ausrichtung und einem herrlichen unverbauten Blick auf die Stadt Ostheim und die Rhön vom Heidelstein bis zum Kreuzberg - die Lage ist einfach einmalig“, schwärmt der Architekt.
Vom alten Haus sind nur der Keller und die Bodenplatte übrig geblieben. Darauf entstanden ist auf knapp 200 Quadratmetern ein großflächig verglaster Flachbau in Holzrahmenbauweise. Holz ist für Andreas Dörr einfach der sympathischere Werkstoff, mit dem er auch selbst hin und wieder gerne arbeitet. Und die Bauweise mit Holz ermöglichte zudem auch die besondere Formgebung des Gebäudes, die Schrägen an der Nordseite zum Beispiel hätte man so schlichtweg nicht mauern können.
Geschlossene und verglaste Flächen
Beim Baukörper wechseln sich geschlossene Putzflächen mit verglasten Flächen ab. Über das Gebäude legt sich ein Holzbügel, welcher sich nördlich an den Hauptbaukörper anlehnt und diesen inklusive der großen Terrasse überspannt und innen und außen verschmelzen lässt.
Ebenso beeindruckend ist die Innengestaltung. Weitläufig, hell, freundlich und einladend präsentieren sich die Räumlichkeiten, eingeteilt in einen Elternbereich mit Schlafzimmer und einem großen Bad, einen Kinderbereich mit zwei Kinderzimmern und eigenem Bad, einem Arbeitszimmer und dem großen offenen Wohn- und Essbereich als absolutes Highlight. Dort wähnt man sich Dank der großen Glasfronten nach Süden und Westen mitten im Grünen.
Erdwärme für die Fußbodenheizung
Auf dem modernsten Stand befindet sich die Haustechnik. So verfügt das Haus zum Beispiel über eine Fußbodenheizung. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Erdwärmepumpe mit Flächenkollektor. Temperatur, Rollos, Beleuchtung, Schließanlage etc. werden nutzerkonfiguriert automatisch geregelt oder können per Tablet oder Smartphone von den Dörrs auch gesteuert werden, wenn sie selbst nicht zu Hause sind.
Ein Haus zum Wohlfühlen für sich und ihre beiden Kinder Lina und Paul haben sich Isabell und Andreas Dörr gewünscht. Seit etwas mehr als einem Jahr wohnen sie in ihrem neuen Zuhause. „Wir würden es wieder genauso machen, wir haben nichts bereut”, sagen die Eheleute glücklich.
Planung als Reifungsprozess
So ein Haus fürs Leben will freilich gut geplant sein. „Das Ganze ist ein Reifungsprozess und man muss auch viel diskutieren, das ist wichtig“, weiß Dominik Wukowojac aus Erfahrung. Die Verwirklichung der eigenen vier Wände kann auch manch dunkle Wolken am Ehehimmel aufziehen lassen, Streit ist da oft vorprogrammiert. „Aber wir beide haben so ziemlich denselben Geschmack“, sagen die Dörrs und so war man eher selten gänzlich verschiedener Meinung.
Andreas Dörr und seine Frau Isabell freuen sich, dass von der Planung über den Bau bis hin zur Fertigstellung alles gut gelaufen ist und sind dankbar mit Dominik Wukowojac einen sehr kompetenten und einfühlsamen Planer und bei der Bauausführung verlässliche Firmen an der Seite gehabt zu haben.