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MELLRICHSTADT
Für das alte Riedel-Areal brechen neue Zeiten an
Passt nicht mehr ins Bild: Zum Riedel-Areal gehört auch die dahinter liegende Scheune, die derzeit abgerissen wird.
Foto: Peter Federlein | Passt nicht mehr ins Bild: Zum Riedel-Areal gehört auch die dahinter liegende Scheune, die derzeit abgerissen wird.
Von unserem Mitarbeiter Peter Federlein
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:25 Uhr

Derzeit laufen die Vorbereitungen und auch schon die ersten Arbeiten zum sogenannten Rückbau des ehemaligen Gästehauses Riedel mit Nebengebäude in der Hauptstraße. Das Gebäude, seit Jahren dem Verfall preisgegeben, passt nicht mehr ins Stadtbild. Die Eigentümer benachbarter Anwesen hatte die Stadt nun am Mittwochnachmittag zu einer Informationsveranstaltung in den Schlosskeller eingeladen, um aufzuzeigen, wie der Rückbau vonstattengeht.

Auftraggeber dieser ersten Maßnahme, so Bürgermeister Eberhard Streit, ist die Firma Reich Consulting, vertreten durch Thomas Erhard. Den ganzen Abbau organisiert die Firma LGA, Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH, Nürnberg. Vor Ort tätig sind die Leute von der MMRHP Metzner recycling GmbH aus Prettstadt mit dem Baustellen-Verantwortlichen Matthias Strifler und dessen Stellvertreter Gerd Läster.

Die Pläne für das Riedel-Areal nach dem Rückbau können sich sehen lassen: Gebaut werden soll ein Hotel mit zusätzlichen Parkplätzen, was – so Streit – mehr Publikum in die Innenstadt bringt. Mit dem kontrollierten Rückbau wurde bereits begonnen. „Einen Abbruch gibt es nicht mehr“, sagte Carlo Schillinger von der Firma LGA. Denn in dem auf gut fränkisch „alten Geraffel“ wurden in früheren Jahren alle möglichen Materialien verbaut, von denen heutzutage Gefahren ausgehen können. Diese Materialien müssen allein vom Abfallrecht her wieder ordentlich auseinandergenommen werden. Schillinger sprach von Schlacken, die in Böden verfüllt wurden und in denen jede Menge Schwermetalle vorhanden sind. Diese Altlasten müssen nun überprüft werden – auch im Hinblick darauf, ob man hochwertige Abfälle wieder aufbereiten könne.

Zwei Gebäude, das Gästehaus und die dahinter liegende Scheune, sollen wegkommen. Das Gästehaus ist durch aneinanderstehende Wände eng verknüpft mit den Nachbargebäuden, der Pizzeria Arena und der Bäckerei Kessler. Hier müsse behutsam vorgegangen werden. Und zum Erstaunen der Anwesenden verkündete Schillinger, dass zwei Objekte in dem Areal nach Denkmalschutzgründen unbedingt zu erhalten sind: ein Türgewände in der Durchfahrt und ein historischer Gewölbekeller.

Das Problem beim Gewölbekeller ist eine Wand der Bäckerei, die schräg auf dem Gewölbe aufsteht. Hier sind Arbeiten zum Abstützen und Abdichten erforderlich. Das historische Türgewände muss mit einem Balkenrahmen und Holzdielen geschützt werden. Die für den Rückbau benötigten Fahrzeuge nutzten die Zufahrt zum Areal von der Bauerngasse aus. Hier habe man sich mit der Bäckerei Kessler abgesprochen, so Schillinger, damit die Zuliefer-Fahrzeuge noch anfahren können – „nicht, dass die Mellrichstädter auf ihre Brötchen verzichten müssen“, scherzte er.

Der Plan sieht vor, dass noch im Februar der gesamte Ausbau von allen Schadstoffen, wie Asbestzementplatten, Heraklithplatten und Mineralwolle, beendet werden soll. Der eigentliche Rückbau von Gästehaus und Scheune soll dann bis Mitte März erledigt sein. Und mit der bodengleichen Verfüllung der Baugruben soll der Rückbau planmäßig Ende März abgeschlossen sein.

Montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr wird auf der Baustelle gearbeitet. Arbeiten, für die eine halbseitige Sperrung der Hauptstraße erforderlich ist, werden demnächst samstags durchgeführt. Wie Bürgermeister Eberhard Streit anführte, ist die angrenzende Pizzeria Arena denkmalpflegerisch „hoch wertvoll“. Alte Türblätter und Stuckdecken tragen dazu bei, dass die „Arena“ nicht nur als Baustellenkneipe erhalten bleibt.

Streit wies darauf hin, dass Anwohner Listen mit den Telefonnummern aller Verantwortlichen bei der Stadt erhalten. Außerdem dürfen sich Nachbarn an Matthias Strifler von der Metzner recycling GmbH wenden, der zu den Arbeitszeiten immer auf der Baustelle zu finden ist.

Abschließend bemerkte Streit, dass ein großes Transparent als Sichtschutz anstelle der abgebrochenen Fassade angebracht wird. Dieses Transparent, das die „große Zahnlücke“ verhüllt, werde derzeit noch gestaltet und soll bereits erahnen lassen, was an dieser Stelle entstehen wird.

Rückbau statt Abriss: Das ehemalige Gästehaus Riedel in der Mellrichstädter Hauptstraße, das seit Jahren dem Verfall preisgegeben ist, wird aus dem Stadtbild verschwinden. An dieser Stelle, zwischen der Bäckerei Kessler und der Pizzeria Arena, soll dann ein Hotel für Betrieb in der Stadt sorgen.
Foto: Peter Federlein | Rückbau statt Abriss: Das ehemalige Gästehaus Riedel in der Mellrichstädter Hauptstraße, das seit Jahren dem Verfall preisgegeben ist, wird aus dem Stadtbild verschwinden.
 
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