Um 10,32 Prozent steigt heuer der Etat des Amtes für Jugend, Familie und Senioren. 4,88 Millionen Euro sind im Kreishaushalt dafür bereitgestellt, wie der Leiter der Behörde Jürgen Marschall im Jugendhilfeausschuss des Landkreises erläuterte. Auch wenn diese Steigerung nahelegt, dass es mehr Jugendliche und Familien mit Problemen gibt, schätzt Landrat Habermann die Situation so ein: „Im Landkreis ist das ganz in Ordnung“. Und er fügt an: „Lieber bin ich Landrat in Rhön-Grabfeld als Bezirksbürgermeister in Berlin. Da ist die Situation viel schlimmer.“ Immerhin erkennt Marschall, dass auch bei uns die Schere zwischen Arm und Reich auseinander geht.
Dass der Bereich Jugend, Familie und Senioren im Landkreis ernst genommen wird, belegt die Zahl der Beschäftigten in der Behörde von Marschall. Dort sind 31 Frauen und Männer in Voll- oder Teilzeit beschäftigt. In Ganztagsstellen umgerechnet gab es seit 2010 eine Aufstockung um rund ein Drittel von 18,5 auf 24,5 Stellen. Auch wenn sich aus der Sicht von Marschall nichts Gravierendes geändert hat, gibt es im Haushaltsansatz 2013 ein paar Änderungen. So steigen die Ausgaben für sozialpädagogische Familienhilfe von 300 000 auf 430 000 Euro. Wegen geringerer Fallzahlen sinken die Ausgaben für Heimkinder von 600 000 auf 400 000 Euro. Bei den Pflegekindern steigt der Haushaltsansatz wegen leicht steigender Fallzahlen von 620 000 auf 700 000 Euro. Für die Pflegeeltern, die sich um rund 70 Kinder im Landkreis kümmern, soll es auf Empfehlung des Landkreistages eine Erhöhung des Erziehungsbeitrages um fünf Euro im Monat geben. Das bedeutet dass es für Pflegekinder bis sechs Jahren 701 Euro geben wird, für Kinder von sieben bis zwölf Jahren 795 Euro und für Kinder ab 13 Jahren 919 Euro. Der Jugendhilfeausschuss sprach sich für die Erhöhung aus.