Ein Fuchs am helllichten Tag – dieser seltene Anblick ist derzeit im Milzgrund nicht unwahrscheinlich. Der Vorsitzende der Hegegemeinschaft Harald Müller hat dafür eine einfache Erklärung: „Die sonst nachtaktiven Tiere sind nicht etwa krank, sondern es ist jetzt die Zeit der Partnerwahl der Füchse, die sogenannte Ranz.“
so teilt die Hegegemeinschaft Milzgrund in einer Pressemitteilung mit. Jetzt, da die Paarungszeit in vollem Gange ist, könne man den Fuchs auch am Tage draußen antreffen. Die Ranz kündige sich im Allgemeinen durch heiseres Bellen schon Ende Dezember an, erreicht im Januar den Höhepunkt und endet im Februar. Fachleute gehen davon aus, dass heute etwa vier- bis fünfmal so viel Füchse im Bundesgebiet leben wie zu Zeiten, als noch die Tollwut grassierte. Mit der steigenden Zahl der Füchse gehet auch die Zunahme von Krankheiten einher, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Verstärkt stellten die Jäger der Hegegemeinschaft im zurückliegenden Jahr bei den erlegten Füchsen den Befall von Fuchsräude fest. Die von Milben hervorgerufene Krankheit verlaufe meist tödlich. Befallene Füchse gehen in der Regel nach drei bis vier Wochen ein, die meisten verhungern oder erfrieren. Gefährlich werde es für den Menschen, wenn sein Haustier wie Hund oder Katze in Wald und Feld umherstreift und durch Haustier-Kontakt mit dem Fuchs sich die Milben auf den Besitzer übertragen.
Damit sich die Füchse nicht über Gebühr vermehren, führt die Hegegemeinschaft Milzgrund jedes Jahr eine Fuchswoche durch. In diesem Zeitabschnitt bejagen die Jäger verstärkt die Füchse. Heuer wurde zum vierten Mal eine Fuchswoche durchgeführt und mit einer gemeinsamen Fuchsjagd in Gollmuthhausen abgeschlossen. Die Jäger brachten zehn Füchse zur Strecke bringen. Insgesamt wurden im Rahmen der Fuchswoche 72 Füchse erlegt.
Die verstärkte Bejagung im Rahmen des Ansitzes erfordert von den Jägern viel Zeit und Engagement. Auch hier leisten die Jäger der Hegegemeinschaft Milzgrund aktiven Naturschutz und einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung der Übertragung von Krankheiten auf den Menschen, heißt es ind er Pressemitteilung.
Dafür sprach Hegeringleiter Harald Müller allen Erlegern beim Streckelegen in Gollmuthhausen seinen Waidmannsdank aus.