Aus nah und fern waren sie gekommen, brechend voll war die Turnhalle der Willmarser Grundschule, die fleißige Helfer in eine blumengeschmückte Festhalle verwandelt hatten. Der Musikverein Willmars hatte am Samstag zum Frühlingskonzert eingeladen. Um den Zuhören gleich klar zu machen, was sie erwartete, hatte die Dirigentin Daniela Wagner eine „Concert Fanfare“ an den Anfang gesetzt. Das war ein mächtig auftrumpfender Anfang zu dem nachfolgenden abwechslungsreichen Programm. Darin hatte auch der ökumenische Kirchenchor aus Willmars und Filke seinen unentbehrlichen Platz.
Worte der Begrüßung hatte Erich Straub, der Vereinsvorsitzende gesprochen, ehe er das Wort an die drei Moderatoren Anne-Marie Grief und Eva und Johannes Stumpf, Musikanten aus dem Orchester, übergab. Nach Irland führte die erste Reise mit einem Medley von irischen Volksweisen. Dem folgte ein weiteres Medley mit Schlagern der Beach Boys. „Friends for Life“ war eine Musik zum Schweben, die vollendet das Gefühl der Freundschaft zum Ausdruck brachte. Mit „Salemonia“ und der Polka „Erinnerungen“ folgten zwei klassische Blasmusikstücke, ebenso wie „Morgensonne“. Dann der Gegensatz dazu: ein Medley aus drei Schlagern von Helene Fischer.
Drei Lieder trug danach der gemischte Chor unter der Leitung von Heike Dankert vor, und eines war schöner als das andere. „Schöne Stimmen“, „Ich will dem Herrn singen“ und „Über uns der blaue Himmel“ waren die Titel. Das zweite ließ besonders aufhorchen durch die versetzten Einsätze der Stimmen, die sich umeinander rankten, um sich dann am Ende zu vereinen. Das dritte war ein Lob- und Wanderlied von Herbert Roth aus Suhl (Text von Karl Müller) auf die Rhön.
Nach der Pause entführten die Musikanten ihre Zuhörer in die Steppe mit einem „Kosakenritt“. Eine Liebeserklärung an die schönste aller Künste folgte mit „Music“, sehr gefühlvoll zunächst, dann mit überraschendem Umschwung in aggressive Rhythmen. Ganz anders die Polka „Rosenduft“ mit ihrer hübsch akzentuierten, hüpfenden und fröhlichen Melodie. Auch „Zwei lustige Vagabunden“ war eine Polka, bei der die Hornisten Alexandra Stumpf und Thomas Gerlach mit ihrem Solo und zusammen mit dem Orchester brillierten.
Dann aber meldete sich Erich Straub zu Wort, um Franziska Bohn vorzustellen. Die Zwölfjährige hatte sich schon mehrfach bei Musikwettbewerben als Beste ausgezeichnet und spielt nun mit größter Selbstverständlichkeit als Trompeterin im Willmarser Blasorchester mit. Unter großem Beifall überreichte ihr Straub ein Anerkennungsgeschenk.
Das Programm setzte sich in tänzerischem Dreivierteltakt mit der „Träumerei“ fort. Eine „Liebeserklärung“ an eine Frau folgte mit zärtlich-schmeichelnden Polka-Tönen. Von Udo Lindenberg stammte „Hinterm Horizont“. Für den Hard Rocker war das eine überraschend sanfte Melodie. Mit „Hornblower Farewell“ (Solotrompete Sonja Müller) endete das Programm. Der stürmische Applaus war natürlich zugleich die Aufforderung zu einer Zugabe. Mit „Böhmische Liebe“ zeigte das Orchester noch einmal, wie schön Blasmusik sein kann und wie vollendet es diese darbietet. Den erfrischenden Ausklang machte aber noch einmal die „atemlose Nacht“ von Helene Fischer. Das Publikum dankte mit langem Beifall.