Dass Musik verbindet, zeigt das alljährliche Maisingen, welches die Chöre aus Hendungen, Rappershausen und Sondheim/Grabfeld seit 1973 einen Abend lang vereint. Nach der Grenzöffnung gesellte sich der Behrunger Chor „Bahragrund“ hinzu. Abwechselnd richten die vier gemischten Chöre das gemeinsame Maisingen aus. In diesem Frühjahr waren die Sänger aus Rappershausen an der Reihe, sie hatten ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen.
Dass in diesem Jahr der Pfingstmontag als Veranstaltungstag gewählt wurde, lag daran, dass sich für die Rappershäuser an diesem Tag ein kleines Jubiläum ergab: nämlich die zum 40. Male durchgeführte Pfingstwanderung, die am Vormittag nach dem Gottesdienst stattfand. Darauf wies die Vorsitzende des Gesangvereins Liederkranz Rappershausen, Brigitte Stengel, in ihrer kurzen Begrüßungsansprache hin.
Der gastgebende Chor eröffnete dann das Maisingen unter dem Dirigat von Ute Bach-Schleicher mit den beiden Liedern „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ von Julius Rodenberg und „Frühlingserleben“. Für diesen gelungenen Einstieg gab es den verdienten Applaus.
Der Chor des Gesangvereins Hendungen unter der Leitung von Ingeborg Glöckner bot drei Lieder dar, und zwar „Alles was atmet, alles was lebt“ (von Klaus Heizmann), „Unsere kleine Nachtmusik“ mit einem Text von Robert Bauch und der Melodie des berühmten Mozart-Klassikers „Eine kleine Nachtmusik“, sowie dem von Christian Rinck vertonten Gedicht „Abend wird es wieder“ von Hoffmann von Fallersleben. Auch das gefiel dem Publikum sehr gut.
Der von Sonja Würll geleitete Kirchenchor Sondheim/Grabfeld intonierte zwei geistliche Lieder von zeitgenössischen Komponisten, zunächst das Pfingstlied „Wenn uns Gottes Geist berührt“ von Klaus Heizmann und „In mir klingt ein Lied“ von Manfred Bühler. Trotz Minimalbesetzung gelang der Vortrag ausgesprochen gut.
Danach betraten die thüringischen Nachbarn aus Behrungen vom Gesangverein Bahragrund die Bühne, dem Dirigentin Ines Richter vorstand. Der Chor trällerte zunächst den heiteren Titel „Fröhlich klingen unsre Lieder“ von Lorenz Maierhofer. Es folgte der Brahms-Klassiker „Erlaube mir fein‘s Mädchen“. Und zur Überraschung aller beendeten sie ihren gelungenen Vortrag mit einem schwedischen Volkslied aus Gotland, das den Titel hat „Utivar hage“ trägt – und das auch noch auf schwedisch und auswendig. Die verblüfften Zuhörer belohnten das mit reichlich Applaus.
Zum Abschluss wurde es eng auf dem Podium, denn alle Sänger bildeten zum Schlussakkord einen Gemeinschaftschor unter der Leitung von Ute Bach-Schleicher. Obwohl vor Veranstaltungsbeginn nur einmal kurz geprobt wurde, gelang der vielstimmige Kanon von Uli Führe mit dem Titel „Singen (macht Spaß)“ ganz ausgezeichnet.
Auch wenn das Programm nur eine Stunde dauerte, so blieb man nachher trotzdem noch in gemütlicher Runde zusammen und tauschte sich untereinander aus. Für viele war es ein fröhliches Wiedersehen mit regem Gedankenaustausch. Ein Gesprächsthema war dabei das allgegenwärtige Nachwuchsproblem, denn die Chöre werden durch altersbedingte Abgänge immer kleiner. Dabei braucht es keine große Gesangsbegabung, um in der Gemeinschaft zu singen, betonte Sonja Würll, die mit ihrem 13-köpfigen Chor die kleinste Mannschaft aufbot, denn „singen kann jeder“.