"Ich bin froh, dass die Sitzung nach dem Mittagessen stattfindet, denn dieser Speiseplan hört sich wirklich lecker an", sagt Maike Hamacher, die neue Managerin der Öko-Modellregion. Sie präsentierte am Dienstag den Sachstandsbericht über die Frischeküche am Rhön-Gymnasium in der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Schule, Sport und Gesundheit im Landratsamt.
Seit dem 14. September wird an vier Tagen in der Mensa des Rhön-Gymnasiums frisch gekochtes Essen angeboten, zuvor hatte man auf einen Caterer zurückgegriffen. Nachhaltige und gesunde Ernährung sei Hamacher dabei besonders wichtig. Das heiße für sie: regional, bio, saisonal und lecker. 30 Prozent der verwendeten Lebensmittel werden für das Gymnasium mittlerweile in Bio-Qualität eingekauft. "Der Geschmack ist hier ausschlaggebend. Was bringt gesundes Essen, wenn es aber nicht lecker ist?", sagte sie.
Und dieser Ansatz zahlte sich aus. Das Angebot werde gut angenommen und am Tage gehen rund 40 bis 80 Teller über die Theke. Für die Verpflegung der Schüler wurden zwei Köche eingestellt: Stephan Miller und Stefanie Heß-Mohr. Auch sie spüren die positive Rückmeldung und freuen sich über den Erfolg des Angebots. "Ich bin froh, dass wir das Projekt für die Kinder umsetzen konnten", so Heß-Mohr. Hamacher betont, dass ohne den Einsatz der beiden Köche das Projekt nicht so gut laufen würde. Auch Landrat Thomas Habermann und Schulleiterin Kerstin Vonderau bedankten sich für das große Engagement von Miller, Heß-Mohr und Projektleiterin Hamacher. "Auch die Lehrer gehen gerne in die Mensa und schwärmen über das gute Essen", sagt Vonderau.
Das Projekt steht noch in der Entwicklung
Zur Entwicklung im Projekt gehören auch Bio-Regional-Workshops für die Mitarbeiter und der intensive Austausch mit Schulleitung und Schülersprechern. Die Themenschwerpunkte für nächste Besprechung stehen laut Hamacher auch schon fest.
Trotz dem durchschlagenden Erfolg müsse am Angebot stets weiter gearbeitet werden. Deswegen stehe laut Hamacher zum 1. Januar 2021 eine Umgestaltung an. Der Kontakt zu regionalen Erzeugern und die Knüpfung neuer Lieferbeziehungen sei hierbei ein wichtiger Punkt. Außerdem zeigte eine Umfrage in der Schule, dass aktuell hauptsächlich Schüler aus der fünften und sechsten Klasse das Angebot wahrnehmen würden. "Den Älteren fehlt es an Flexibilität und das Zahlsystem über Bon kommt auch nicht so gut an", so die Projektleiterin.
Daran möchte sie in Zukunft etwas ändern. So solle zum Beispiel jedes Gericht den selben Preis haben und auch vegane Alternativen seien im Gespräch. "Allerdings könne man darüber erst bei höheren Essenszahlen nachdenken, momentan ist das logistisch und wirtschaftlich noch nicht möglich", so Hamacher. Zur Zeit werden täglich zwei verschiedene Gerichte angeboten, ein Fleischgericht und eine vegetarische Alternative. "Niemand soll die Mensa hungrig verlassen", sagt Miller. Zusätzliche Absprachen bezüglich Unverträglichkeiten und ähnlichem seien deswegen natürlich immer möglich.
"Wenn wir das Projekt gut etablieren, wird es auch Nachahmer geben oder die Möglichkeit der Zusammenarbeit von Schulen, wie es mit Bad Königshofen bereits im Gespräch ist", merkt Habermann an. Dann könne man auch in größeren Dimensionen denken, was den Einkauf und das Essensangebot betreffe.
Frank Helmerich von den Freien Wählern, selbst als Lehrer im Bad Königshofener Gymnasium tätig, zeigte sich angetan von dem Projekt, das auch für seine Schule übernommen werden könne. Das Interesse sei groß. Durch gemeinsamen Einkauf könnte auch eine Kostenersparnis möglich werden, so der Kreisrat aus dem Grabfeld.
Auch aus dem Landratsamt wurde Interesse an einer Verpflegung geäußert. Circa 80 Landratsamts-Bedienstete würden von einem Essensangebot Gebrauch machen, wenn eine Belieferung ermöglicht würde.