
Nun konnten die Herzen aller Fans des satten und legendären AC/DC-Sounds in der Bad Neustädter Stadthalle höher schlagen. Es war endlich so weit. Pandemiebedingt musste Europas größte AC/DC-Tribute-Show gleich dreimal verschoben werden. Jetzt standen die Jungs von Barock auf der Bühne, ließen die "Höllen-Glocke" wieder läuten und selbst Angus Young, Bon Scott oder Brian Johnson hätten wohl ihren Spaß gehabt. Seit fast 50 Jahren rockt der Sound der australischen Band durch die Welt und hat längst Kultstatus erreicht. Man kennt den generationsübergreifenden Hard-Rock einfach. Laufen die Songs heute im Radio, dreht man sie instinktiv lauter und schwelgt dabei in Erinnerung an die eigene Jugendzeit mit Jeansweste und langen Haaren.
Bei den Rock-Ohrwürmern "T.N.T", "Highway to Hell", "Hells Bells" "Whole Lotta Rosie", "Back in Black" oder "Thunderstruck" rockten die begeisterten Fans vor der Bühne mit. Was die Jungs um Frontsänger Dario Cisotto, der seinem Idol Bon Scott stimmlich wie auch optisch sehr nahe kam, auf die Showbühne zauberten, war schon gigantisch. Acht Kanonen standen auf einer Wand aus Marshall Lautsprechern und die Höllen-Glocke hoch oben über der Bühne sorgte für ein tolles Bühnenbild.
Überraschungsgast auf der Galerie
Während auf der Bühne bluesig "The Jack" aus dem Jahre 1979 geradezu zelebriert wurde, stand plötzlich Leadgitarrist Eugen Torscher mit freiem Oberkörper mitten unter den Gästen, die lieber hoch oben sitzend die Show miterleben wollten.
"Ich bin mit der Besucherzahl überaus zufrieden", so Stadthallen-Manager Michael Schönmeier, vor allem weil die Pandemie Events wie dieses lange kaum möglich machte. "Jetzt geht wieder was" fügte er an. Und wie. Die Veranstaltung war wirklich generationenübergreifend, wie sonst nur wenige. Für den elfjährigen Lennox war es nach einem Open-Air das erste Konzert in einer Halle. In ihm schlummert aber jetzt schon ein "Rockfan Herz". Er kam mit seinem Vater Sven (42 Jahre) nach einstündiger Fahrt extra aus Friedrichsroda nach Bad Neustadt. Die Leidenschaft zu "laut, heavy und live" hat er wohl von seinem Vater geerbt. "Warum hast du mich nicht schon früher mitgenommen?", fragte er im stilechten AC/DC-Outfit. "Du warst einfach noch zu jung", so der stolze Vater.
Nach dem zweistündigen Power-Konzert verriet ein älterer Gast zwar nicht seinen Namen, aber sein Alter. "Ich bin 76 Jahre, war das zweite Mal in meinem Leben bei Barock und die Musik ist ganz mein Ding, mit den AC/DC-Songs bin ich aufgewachsen, groß und älter geworden, aber der Sound hält einfach jung".

