Heidi und Friedrich Heß aus Stetten haben am Mittwoch Goldene Hochzeit gefeiert. Mit 50 roten Rosen hat der Jubelhochzeiter seine Frau beglückt. Zu den vielen Gästen, die ihre Glückwünsche überbrachten, gehörten auch Bürgermeisterin Monika Götz und deren Stellvertreter Dietmar Zink.
Heidi Heß, geborene Lill, wurde 1945 im Egerland geboren. Als Flüchtlinge kamen sie und ihre Familie bereits ein Jahr später nach Mellrichstadt und zogen bald nach Stetten. Der Zweite Weltkrieg und die harte Nachkriegszeit prägten auch die Kindheit von Friedrich Heß. 1941 kam er im thüringischen Bettenhausen zur Welt. Seine Eltern führten dort einen landwirtschaftlichen Betrieb, wurden aber 1952 enteignet und mit der Familie nach Gotha zwangsumgesiedelt. In Gotha ging Friedrich Heß in einem Landwirtschaftsbetrieb in die Lehre, beschloss aber mit 16 Jahren, in den Westen zu flüchten. Bei einem Onkel, der in Aachen lebte, fand er ein neues Zuhause. Dennoch zog es ihn wieder in seine alte Heimat. So kam er Ende der 50er Jahre in die Rhön, pachtete 1960 die Gaststätte „Rhönlust“ in Hausen und lernte seine Frau bei einem Tanzabend in Stetten kennen.
Am 14. November 1962 führte er „seine Heidi“ zum Traualtar, die in den Folgejahren zwei Töchter und einen Sohn zur Welt brachte. Heidi Heß wurde 1967 Gemeindeschreiberin und übernahm 1971 die Gemeindekasse. 1977 wechselte sie nach Ostheim zur Verwaltungsgemeinschaft, wo sie bis zu ihrer Pensionierung beschäftigt war. Friedrich Heß gab nach dem Hausbau im Jahr 1970 die Gaststätte in Hausen auf, arbeitete dann im Straßenbau und war schließlich 24 Jahre bis zu seiner Pensionierung beim Bauhof in Nordheim für den Naturpark Rhön tätig, wo er unter anderem das Loipenkonzept miteingerichtet hat.
Wie kein Zweiter habe sich Friedrich Heß für die Gemeinde und im örtlichen Vereinsleben engagiert, verriet Dietmar Zink. Er war 15 Jahre Kommandant der Stettener Feuerwehr, 22 Jahre im Kirchenchor und eine Wahlperiode im Gemeinderat tätig. 24 Jahre führte er den Obst- und Gartenbauverein, den er 1985 neu gegründet hatte. Dort ist er weiterhin als Baumwart aktiv und betreut für die Gemeinde die Streuobstwiese und Kirschbäume. Bei all diesen Aktivitäten war und ist seine Frau seine rechte Hand. „Unser Rezept ist gegenseitiger Respekt und, bevor man morgens aufsteht, sich einig zu sein“, sagt das Paar lachend.