Seit einigen Jahren schon laufen die Planungen für die Sanierung und Modernisierung der Kissinger Hütte. Der Rhönklub-Zweigverein Bad Kissingen steht hier als Projektträger in der Verantwortung. Nun haben Vorsitzender Manfred Egert und seine Mitstreiter einen eigenen Förderverein für die Kissinger-Hütte gegründet. So sollen gezielt Spenden gesammelt werden, um die nicht unerhebliche finanzielle Belastung, die die Erneuerung mit sich bringt, stemmen zu können.
"Freunde der Kissinger Hütte" heißt der neue Verein. So soll Freunden des Feuerbergs und der Kissinger Hütte, die bereits in einem anderen Rhönklub-Zweigverein engagiert sind, die Möglichkeit gegeben werden, sich für die Zukunft der Kissinger Hütte einzusetzen. Außerdem sollen auf diese Weise auch Menschen angesprochen werden, die zwar die Kissinger Hütte lieben und schätzen aber dem Rhönklub nicht beitreten möchten.
Generalsanierung des Küchenbereichs
Die Sanierung der Abwasserentsorgung ist mit 490 504 Euro der größte Brocken, wobei der Kanalanschluss an Langenleiten mit 417 559 Euro Euro den Hauptteil ausmacht. Die Sanierung der Hütte an und für sich steht mit 449 151 Euro in der Finanzplanung. 154 892 Euro entfallen auf die Erneuerung im Erdgeschoss. Hierzu zählt die Generalsanierung des Küchenbereichs von der Anlieferung über die Lagerung bis zur Zubereitung und Speisenausgabe. Mit diesen Arbeiten wurde bereits begonnen.
Geplant ist ein Ausgabefenster für die Außengastronomie und ein entsprechendes Podest im Außenbereich. Die Gasträume sollen in ihrem derzeitigen Ambiente mit der vorhandene Einrichtung und Gestaltung erhalten bleiben. Im Obergeschoss wird das Bettenlager zu einem Matratzenlager umgebaut. Die alten Stockbetten aus Metall verschwinden. Für Gruppen mit bis zu 18 Personen wird das Matratzenlager eingerichtet.
Jedes Kabel wird ausgetauscht
Die Elektroversorgung der Kissinger Hütte wird komplett erneuert. Mit der Aussage: "Wir werden jedes Kabel austauschen", zeigte Egert auf, wie umfassend die Modernisierung der Hütte angelegt ist. Die Heizung werde auf Flüssiggas umgestellt, wobei zwei Gastanks vorgesehen seien. Einer für die Küche und einer für die Heizung. Im ehemaligen Öltankraum werde ein Getränkekeller eingerichtet.
Außerdem werde ein Sozialraum für das Personal und ein Büro eingerichtet. Der Jugendraum soll zu einem Schulungsraum umgebaut werden. Die Sanierung des Bettenhauses soll auf die Jahre 2021/2022 verschoben werden. Vorgesehen sei hier die komplette Renovierung der Zimmer und eine Umorganisation in Premium- und Mehrbettzimmer. Auf diese Weise sollen auch Gäste angesprochen werden, die kein Matratzenlager möchten, Einzelgäste und Paare, die ein paar Tage ausspannen wollen. An der Anzahl der Gesamtbetten von 59 werde sich aber nichts ändern.
So schnell wie möglich soll die neue Terrasse an der Westseite realisiert werden, mit einem direkten Zugang von der Hütte aus. Die Kosten liegen bei 15 500 Euro. Die Garage, in der der Landkreis das Loipenspurgerät untergestellt hat, werde weichen und an anderer Stelle aufgestellt, konnte Egert mitteilen. So entstehe die neue Terrasse mit einem herrlichen Blick in Richtung Sonnenuntergang. Alle Vorhaben seien natürlich mit dem erforderlichen Brandschutz versehen, dazu gehören auch Flucht- und Rettungswege.
Gesamtprojekt kostet großen Batzen Geld
Das Gesamtprojekt bezifferte Egert mit rund 950 000 Euro netto. Mit 130 000 Euro bringt sich der Rhönklub ein. Weitere Finanzmittel sollen über ein Darlehn in Höhe von 480 000 Euro kommen. Von der Regierung von Unterfranken werden 200 000 Euro Förderung erwartet. Weitere Fördersummen werden in den Folgejahren über die Landkreise und Kommunen erwartet. Zudem gibt es 12 000 Euro zweckgebundene Spenden für den Spielplatz.
Die Rückzahlung des Darlehns soll in 15 bis 20 Jahren abgeschlossen sein. Die reguläre Tilgung erfolge über die Pachteinnahmen. Sondertilgungen seien über Einnahmen des Fördervereins vorgesehen. Außerdem habe der neue Verein die Aufgabe, Gelder für zukünftige Renovierungsmaßnahmen zu sammeln.
Da alle Gelder, die der Verein generieren wird, ausschließlich der Kissinger Hütte zugute kommen sollen, soll auf Werbematerial wie Flyer verzichtet werden. Eine Homepage sei derzeit aber im Aufbau. Ansonsten setzt der Verein auf Mundpropaganda und persönliche Ansprache von Freunden, Sponsoren und Gönnern.