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OSTHEIM
Freunde beleben die Kirchenburg
Projekt „Lebendige Kirchenburg“gelungen: Veranstaltungen in der Kirchhofschule und die steinerne Gade ziehen viele Besucher an.
Foto: ArchivWienröder | Projekt „Lebendige Kirchenburg“gelungen: Veranstaltungen in der Kirchhofschule und die steinerne Gade ziehen viele Besucher an.
Von unserer Mitarbeiterin Eva Wienröder
 |  aktualisiert: 22.11.2012 12:02 Uhr

 

Mit zehn Jahren sind die Kirchenburgfreunde noch ein recht junger Verein, aber seit der Gründung im Jahr 2002 wurde schon Beachtliches geleistet. Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte, welche die Freunde der Kirchenburg im Rathaussaal mit Freunden und Gönnern feiern wollten.

Vorsitzender Adolf Büttner ließ die Entwicklung des Vereins Revue passieren. Nach der Generalsanierung der Stadtkirche St. Michael war es Büttner damals als Bürgermeister und auch ganz persönlich ein Anliegen, dass sich die Bürger wieder mehr um ihre Kirchenburg kümmern. Erfolgreich hob er einen Förderverein aus der Taufe. „Die Gründung eines Fördervereins, der sich um städtisches Eigentum kümmern soll, ist nicht selbstverständlich“, betonte der Altbürgermeister. Doch das Wahrzeichen der Stadt liegt den Ostheimern am Herzen – bei der Gründungsversammlung am 2. Dezember 2002 erklärten sogleich 22 Personen ihren Beitritt zum Verein.

Gerhard Schmidt, dem ebenso wie seiner Frau Ingrid die Kirchenburg seit jeher ans Herz gewachsen war, wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Schmidt führte denn auch bis zu seinem Tod im Dezember 2009 die Geschicke des Vereins und hat vieles bewirkt. „Sein Name wird untrennbar mit den Kirchenburgfreunden verbunden bleiben“, so Büttner.

Der Verein glänzte von Beginn an mit vielen Aktivitäten, Büttner nannte unter anderem die Mitwirkung an den 1200-Jahrfeierlichkeiten der Stadt Ostheim 2003 und das gemeinsam mit der Kirchengemeinde organisierte Kulturwochenende 2005, aus dem sich das beliebte „offene Singen“ mit den Ostheimer Chören entwickelt hat. Fester Bestandteil im Jahreskalender ist der Tag des offenen Denkmals. Mit eigenen Veranstaltungen und der Beteiligung an anderen Festivitäten bessert der Verein seine Kasse auf, um so Maßnahmen in der Kirchenburg finanzieren zu können. So wurden in vielen Arbeitseinsätzen der Schaukeller eingerichtet, der Waagglockenturm begehbar gemacht und die Torwächterstube hergerichtet. Unter der Regie von Reinhard Grenzer liefen Projekte mit der Förderschule, wie etwa die Renovierungsarbeiten am Kießlingstürmchen.

Mit der Sanierung und Umgestaltung der ehemaligen Kirchhofschule zu einem Ort für kulturelle Veranstaltungen und der benachbarten steinernen Gade zu einem Kirchenburgenmuseum – dies alles im Zuge des Leader-Plus-Projektes „Lebendige Kirchenburg“ – kamen viele Aufgaben und große Verantwortung auf den Verein zu. Die Stadt hat als Eigentümerin die genutzten Gebäudeteile dem Verein überlassen, der im Gegenzug die Auflagen aus der EU-Förderung mit seinem Jahresprogramm erfüllt. Der Verein leistet den Betreuungsdienst für das Museum und die Ausstellungen während der Öffnungszeiten an 180 Tagen im Jahr. Mit den weiteren Aktivitäten kommen etwa 1500 ehrenamtliche Stunden an Zeitaufwand zusammen. „Was hier unentgeltlich von Vereinsseite geleistet wird, kann die Stadt niemals leisten“, sagte Bürgermeister Ulrich Waldsachs. Er zeigte sich begeistert, wie der Verein immer wieder mit neuen Ideen den Blick der Öffentlichkeit auf die schützenswerte Wehranlage zu lenken weiß. Bezirkstagsvizepräsidentin Karin Renner lobte: „Sie leisten einen grundlegenden Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes unserer Heimat.“

Die Jahresprogramme der Kirchenburgfreunde sind stets ausgefüllt. Im Laufe eines Jahres finden etwa vier Ausstellungen statt, die schon alleine rund 2500 Besucher in die historischen Mauern locken, sowie eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen. Ob die Krippenschau oder die Ostereierausstellung von Ingrid Schmidt, das Ostheimer Puppenspielfestival oder der dieses Jahr erstmals durchgeführte Blumenmarkt in der Kirchenburg – das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit.

Beeindruckt von dem, was der Verein alles leistet, zeigten sich auch Daniela Schedel und Karen Schaelow-Weber, die am Jubiläumsabend kurz über die Kirchenburg-Projekte referierten. Schedel war als Projektleiterin für die Planung und Umsetzung des Museums verantwortlich und Karen Schaelow-Weber hatte die fachliche Leitung bei der Erstellung der Ausstellung „Turmgeheimnisse“, in der die von der archäologischen Arbeitsgruppe des Vereins im Schulglockenturm gemachten Funde zusammengeführt wurden.

Dass sich der Verein weiterhin mit so viel Herzblut und Tatkraft für die Kirchenburg einsetzt, wünschten sich viele Geburtstagsgäste. So auch Ulrike Stanek, die Vorsitzende des Trägervereins Orgelbaumuseum, und Pfarrer Christian Schümann als Kopf der Kirchengemeinde, mit der der Verein schon zahlreiche Aktivitäten gemeinsam durchgeführt hat.

Freunde der Kirchenburg: Mit Adolf Büttner (rechts) und seinen Vereinsleuten freuten sich (von links) Pfarrer Christian Schümann, Bürgermeister Ulrich Waldsachs, Daniela Schedel, Bezirkstagsvizepräsidentin Karin Renner und Historikerin Karen Schaelow-Weber.
Foto: Eva Wienröder | Freunde der Kirchenburg: Mit Adolf Büttner (rechts) und seinen Vereinsleuten freuten sich (von links) Pfarrer Christian Schümann, Bürgermeister Ulrich Waldsachs, Daniela Schedel, Bezirkstagsvizepräsidentin Karin ...
 
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