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Bischofsheim
Freisprechungsfeier der Handwerksgesellen
Freisprechung der Rhön-Grabfelder Schreinergesellen. Das Bild zeigt von links den Obmann der Schreinerinnung Rhön-Grabfeld Michael Werner, Prüfungsausschussvorsitzener Andres Hergenhan, stellvertretender Obmann Hendrik Holland-Jopp, Pascal Wehner, Lukas Derleth, Niklas Dieringer, Timo Tönjann, Innungsbester Marcel Weigel und Unterfrankens Handwerkskammerpräsident Walter Heußlein.
Foto: Marion Eckert | Freisprechung der Rhön-Grabfelder Schreinergesellen. Das Bild zeigt von links den Obmann der Schreinerinnung Rhön-Grabfeld Michael Werner, Prüfungsausschussvorsitzener Andres Hergenhan, stellvertretender Obmann ...
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 13.10.2021 02:32 Uhr

Da coronabedingt eine große Freisprechungsfeier für die neuen Gesellen des Handwerks nicht habe stattfinden können, organisierte Michael Werner, Obermeister der Schreinerinnung, eine kleine Freisprechungsfeier für die sieben jungen Männer, die ihre Ausbildung in diesem Jahr beendet haben.

Unterfrankens Handwerkskammerpräsident Walter Heußlein beglückwünschte die frisch gebackenen Gesellen zu ihrer Berufswahl. Sei die Ausbildung zum Schreiner doch ein sehr guter Grundstein für das gesamte weitere Berufsleben. "Darauf können Sie aufbauen. Sie haben viel gelernt, praktisch und theoretisch. Sie haben sich in den Jahren ihrer Ausbildung weiter entwickelt."

Das Handwerk von Grund auf erlernt

Die jungen Männer haben in der Ausbildung das Handwerk von Grund auf erlernt und seien nun echte Fachkräfte. "Fachkräfte, die aktuell gefragt sind wie nie." Das Thema Fachkräftemangel sei nahezu täglich in den Medien präsent und das komme nicht von ungefähr. "Wir erleben zwar seit einigen Jahren eine Hochkonjunktur im unterfränkischen Handwerk. Über fast alle Gewerke hinweg sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Aber die Betriebe suchen sowohl Lehrlinge als auch qualifizierte Fachkräfte."

Zum Stichtag 31. August registrierte die Handwerkskammer für Unterfranken insgesamt 2287 neue Lehrverträge. Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildung im unterfränkischen Handwerk starteten, sei damit im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 0,7 Prozent gestiegen. "Seit Jahren schon muss das Handwerk aufgrund der fallenden Schulabgänger-Zahlen mit stagnierenden Ausbildungszahlen umgehen", beschreibt Heußlein die Situation.

Corona als "Brandbeschleuniger"

Corona habe sich dabei als "Brandbeschleuniger" erwiesen und den Ausbildungsmarkt massiv negativ beeinflusst. Die Berufsorientierung habe stark gelitten. Nach wie vor fallen Berufsinformationstage in den Bildungszentren der Handwerkskammer aus. Fehlende Praktika oder Infomessen tragen dazu bei, dass sich junge Menschen nicht umfänglich über eine Ausbildung im Handwerk informieren können. "Wir als Handwerkskammer haben zwar unsere digitalen Angebote enorm ausgebaut, was sicherlich auch dazu geführt hat, dass wir das Vorjahresniveau halten konnte. Aber man muss auch ganz klar sagen: Handwerk ist etwas für Praktiker, und so kann auch Berufsorientierung eigentlich nur durch praktische Elemente erfolgreich sein." Diese praktische Berufsorientierung sei nun seit fast zwei Jahren nicht mehr gegeben. Deshalb sei eine Freisprechungsfeier für das gesamte Handwerk immens wichtig. "Denn das beste Aushängeschild für ein Handwerk sind unsere Innungssieger und natürlich unserer Handwerkerinnen und Handwerker selbst."

1200 offene Lehrstellen gebe es derzeit im unterfränkischen Handwerk. "Das sind nur die Stellen, die uns gemeldet wurden. Viele Betriebe haben schon resigniert und melden keine Stellen mehr", bedauert Heußlein die Entwicklung. Die Schreinerinnung sei dabei noch recht gut aufgestellt, ebenso wie die Elektroberufe und der Fahrzeugsektor. Problematischer stelle sich die Lage für die Nahrungsmittelbranche dar, speziell Metzger und Bäcker hätten große Probleme, Nachwuchs zu finden. Fachkräfte seien für Betriebe zum existenziell notwendig, zum einen um fachgerechte Arbeit leisten zu können, aber auch um die Nachfolge und den Bestand zu sichern.

Die neuen Gesellen:

Lukas Derleth absolvierte seine Ausbildung bei "Holz in Form" in Bad Königshofen, Niklas Dieringer in Stockheim bei der Schreinerei Gebrüder Link. Enrico Knab war Auszubildender bei der Firma Werner Objekteinrichtungen in Bischofsheim. Bastian Schreiner wurde in der Schreinerei Trend Elements in Salz ausgebildet. Die Schreinermeister in Oberweißenbrunn bildeten Timo Tönjann aus. Pascal Wehner lernte in der Schreinerei Wohlfahrt in Bad Königshofen und Marcel Weigel in der Schreinerei Hubert Schneider in Kleineibstadt. Weigel wurde in diesem Jahr Innungsbester.
Quelle: mec
 
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