
Das Musikerduo "Frankonia" spielte "Ich mach mein Ding" von Udo Lindenberg. Und ihr Ding machten auch die frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen, die im Bad Neustädter Alten Amtshaus freigesprochen wurden. Damit, so Kreishandwerksmeister Bruno Werner, setzten sie einen Meilenstein in ihrem Arbeitsleben. Sie hätten ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Darauf könnten sie stolz sein. Durch die Mithilfe ihrer Eltern, der Berufsschule und Betriebe hätten sie alle Hürden überwunden. Gut ausgebildete Fachleute seien der Grundpfeiler für ein zukunftsträchtiges Handwerk, betonte Bruno Werner.
Lebenslanges Lernen ist auch bei Handwerkern gefragt
In seiner Festrede wandte sich der Ausbildungsberater der Handwerkskammer David Niklaus an die Freizusprechenden. Diese hätten es toll gemacht, ihre Mühen hätten sich gelohnt. Sie erhalten nun den Gesellenbrief, der schwarz auf weiß zeige, was sie geleistet hätten. Jetzt komme für sie die Zeit der Bewährung mit neuen Herausforderungen. Wichtig sei, sich ständig weiterzubilden.
Lebenslanges Lernen sei angesagt. "Ihr müsst immer am Ball bleiben", forderte David Niklaus die Handwerker auf. Der Arbeitsmarkt empfange sie nun mit offenen Armen, da es viele offene Stellen gebe. Niklaus dankte den Familien und Freunden sowie den Innungen, die die Rahmenbedingungen geschaffen hätten. "Wir zollen euch Respekt und Anerkennung für eure erbrachten Leistungen", lobte der Festredner die Freizusprechenden.

Dass diese stolz und zufrieden sein können, unterstrich der stellvertretende Landrat Josef Demar. Sie hätten großes Wissen und ihr Handwerkszeug für das Berufsleben erworben. Handwerk habe weiter goldenen Boden. "Noch immer ist das deutsche Handwerk eine tragende Säule unserer Wirtschaft und Gesellschaft", hob Demar hervor.
Die Gesellen seien jetzt Teil einer Branche, die ständig im Wandel sei und immer wieder neue Möglichkeiten biete. "Gehen sie mit Mut und Entschlossenheit in die Zukunft und zeigen sie der Welt, was sie können", so der stellvertretende Landrat zu den Freizusprechenden, die er als, so wörtlich, "Kings der Zukunft" bezeichnete.
Gesellinnen und Gesellen als "Werbeplakat" für das Handwerk
Michael Wimmel, Schulleiter der Jakob-Preh-Berufsschule Bad Neustadt, sprach das gute Verhältnis zwischen den Innungen und den Schulen an. Die Junggesellen hätten mit dem jeweiligen Handwerk eine gute Entscheidung getroffen. Im weiteren Verlauf seines Großwortes ging Wimmel auf die Wichtigkeit der Energiewende ein. Um diese zu schaffen, würden die Junggesellen benötigt. Im Handwerk lösten sie Probleme direkt vor Ort.
Trotz der rückläufigen Schülerzahlen müssten die Berufsschulen vor Ort gehalten werden. Die Junggesellen seien das "Werbeplakat" für das Handwerk in der Region. "Sie haben eine spannende Zeit hinter und auch vor sich", so Wimmel. Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner hob ebenfalls die Bedeutung des Handwerks hervor: "Ohne Handwerk geht gar nichts."
Nach der Übergabe der Gesellenbriefe oblag der Dank der Freizusprechenden Lukas Bäumker. Er dankte allen Betrieben, Ausbildern und Lehrkräften. Vor den Prüfungen habe es ein Wechselbad der Gefühle gegeben. Nun hätten sich die Mühen gelohnt. Die vergangenen drei Jahre seien wie im Flug vergangen. "Wir werden die Lehrzeit ein bisschen vermissen", sagte Lukas Bäumker.

In seinem Schlusswort lobte der stellvertretende Kreishandwerksmeister Stefan Neuhöfer die Musiker der Gruppe "Frankonia" sowie Regina Reder für die Organisation der Feier. Und die Junggesellen, die durchgehalten hätten, auch wenn es nicht immer leicht gewesen sei. Auch im nächsten Lebensabschnitt gebe es für sie neue Anforderungen und andere Regeln.
Ausdauer und Leistungsbereitschaft gepaart mit handwerklichem Können seien die Garanten für eine sichere Zukunft. Der Fachkräftemangel sei eine große Herausforderung für die Zukunft, so Neuhöfer, der die Junggesellen als Zukunft des Handwerks bezeichnete.