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Bad Neustadt
Frauenunionsmitglieder "erfahren" den ÖPNV im Landkreis Rhön-Grabfeld
Mitglieder der Frauenunion 'erfuhren' sich den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis.
Foto: Anja Seufert | Mitglieder der Frauenunion "erfuhren" sich den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis.
Bearbeitet von Steffen Sauer
 |  aktualisiert: 21.09.2023 03:00 Uhr

In einer Vorstandssitzung der Frauenunion kam der Wunsch auf, das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs  (ÖPNV) erst einmal zu testen, anstatt nur darüber zu reden, wie schlecht er im Landkreis ausgebaut ist, schreibt der Kreisverband Rhön-Grabfeld der Frauenunion in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Man kam schnell zu der Idee, dass man zum Zwiebelploatz-Essen beim Backhausfest in Hausen in der Rhön fahren wollte.

Schon mal vorweg: alle acht Teilnehmerinnen sind mit dem Bus in Hausen angekommen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Allerdings nach einer einwöchigen Planung. Und nicht jede kam ohne Hilfe der ÖPNV-Beauftragten des Landkreises, Julia Katzenberger, zum Ziel. Am einfachsten hatte es Eva Böhm aus Ostheim: Sie organisierte sich 24 Stunden vor Abfahrt einen Rufbus. Sie stieg um 15.26 Uhr in den Bus und war um 15.43 Uhr in Hausen. Gekostet hat sie die Fahrt 4,10 Euro.

Am besten in Bad Neustadt am Bahnhof treffen

Für alle anderen war die Anreise schon etwas beschwerlicher. Man fand heraus, dass man sich am besten in Bad Neustadt am Bahnhof trifft, um von dort gemeinsam im selben Bus nach Hausen zu fahren. Einziges Problem hierbei war, dass der letzte Bus des Tages bereits um 13.25 Uhr in Bad Neustadt losfuhr. Somit sollte man schon um 14.03 Uhr in Hausen sein, wo doch das Fest erst um 15.30 Uhr begann.

 Wie kamen die anderen sieben Teilnehmerinnen nach Hausen und vor allem: wie lange dauerte die Fahrt? Karola Back aus Strahlungen musste sich schon um 11.28 Uhr auf die Socken machen, da das der letzte Bus des Tages war, der von Strahlungen nach Bad Neustadt fuhr. Sie war zweieinhalb Stunden unterwegs und zahlte 10,10  Euro für die gesamte Strecke.

Marion Ledermann aus Bahra wurde mit dem Rufbus um 10.47 Uhr nach Mellrichstadt zum Zug gebracht. Dort stieg sie in die Bahn nach Bad Neustadt, wo sie um 12 Uhr ankam – bis zur Abfahrt nach Hausen gesellte sie sich zu Karola Back. Marion Ledermann brauchte also dreieinviertel Stunden nach Hausen und bezahlte dafür 15,70 Euro.

Sonja Reubelt aus Schmalwasser fuhr um 12.23 Uhr mit dem Bus in die Kreisstadt. Die einfache Fahrt würde von Schmalwasser nach Bad Neustadt eigentlich 5 Euro kosten, allerdings fördert die Gemeinde Sandberg den ÖPNV und gewährt allen Nutzern einen Rabatt von 50 Prozent.

Juliane Demar aus Großbardorf wollte um 12.07 Uhr starten. Zumindest war für diese Uhrzeit der On-Demand-Dienst "Call Heinz" bestellt. Leider erfuhr sie nichts von einer Verspätung und konnte auch den Fahrer nicht kontaktieren - um 12.30 Uhr kam der Bus dann doch noch. Call Heinz brachte sie nach Bad Königshofen, von wo sie um 12.53 Uhr mit dem "Coburger" nach Bad Neustadt fuhr. Die "Call Heinz"-Fahrt kostete Juliane Demar 3 Euro. Nach eineinhalb Stunden war sie ebenso wie Sonja Reubelt in Hausen.

Gabi Gröschel aus Mühlbach verzichtete auf eine Fahrt mit der "Nessi" und fuhr mit dem Rad direkt zum Bad Neustädter Bahnhof. Und dies blieb auch Gabi Schmitt aus Unterebersbach als einzige Möglichkeit. Denn sie kommt an einem Samstag nicht per ÖPNV nach Bad Neustadt.

Anja Seufert aus Bastheim musste lediglich um 13.41 Uhr in den "Elstalbus", in dem bereits die anderen sechs Frauen saßen, einsteigen. Von Bastheim nach Hausen zahlte sie 5,80 Euro. Die einfache Strecke von Bad Neustadt nach Hausen kostete 7,10 Euro, was Verwunderung auslöste.

Verschiedene Apps fanden die Verbindungen nicht

Nach diesem Test waren die Frauen dennoch voll des Lobes, da beispielsweise die Busfahrer allesamt extremst zuvorkommend und sehr hilfsbereit waren. Außerdem waren alle Busse barrierefrei und pünktlich. Einige Verbesserungsvorschläge hatte man dann aber doch: weder die "moby-App", noch die "DB-App", noch die „Wohin du willst-App" konnten die richtigen Verbindungen finden. Daher musste die geduldige Frau Katzenberger herhalten, die aber äußerst kompetent alle Verbindungen prüfte.

Spontan kann man also nicht am Wochenende auf ein Fest in die Rhön kommen, da der Rufbus ja einen Tag vorher bestellt werden muss und dann gilt die Rufnummer auch nur zu Zeiten, in denen man normalerweise auf der Arbeit ist. Die Fahrpläne mit all seinen Ergänzungslegenden wie z.B. dass es sich um einen Rufbus handelt oder dass der nur in den Ferien fährt etc. sind viel zu kompliziert, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

 
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