Die Befürchtungen vor der Jahreshauptversammlung des Katholischen Frauenbundes Fladungen waren groß: Wird es eine neue Vorstandschaft geben, die für zwei oder mehr Jahre die Geschicke lenkt und die zahlreichen Veranstaltungen managt? Leider bewahrheiteten sich die Bedenken: Erstmals in der 92-jährigen Vereinsgeschichte fand sich keine neue Führungsriege. Der Verein könnte damit vor den Aus stehen.
Die Vorsitzende Iris Will-Reusch eröffnete die Jahreshauptversammlung und begrüßte die Mitgliederinnen in der Bibliothek des Pfarrheims. Nach einem gemeinsamen Eröffnungslied, las Will-Reusch die zur Fastenzeit passende Geschichte „Streicht das Wort Muss“ von Susanne Niemeyer vor.
Aktivitäten des vergangenen Jahres
Anschließend berichtete die Schriftführerin Monika Trost ausführlich über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Sie erinnerte an den Familiengottesdienst mit anschließendem Mittagessen, die Maiandacht der Frauen, den Nachholtermin für die 2018 ausgefallene Veranstaltung „Frauen unterwegs nach“, die Vortragsreihe „talk & drink“ zum Thema „Mitten im Leben“ mit Referentin Brigit Fischer, das neue Format „Film ab“ mit vielen Köstlichkeiten und einem guten Film, das nostalgische Kaffeekränzchen sowie die Adventsfeier im Pfarrheim. Leider war die Resonanz auf die einzelnen Veranstaltung durchweg äußerst gering, so Trost. Von der Vorsitzenden Iris Will-Reusch wurden verschiedene Regionaltreffen sowie Geburtstagsjubiläen besucht.
Kassenführerin Anne Biendara legte die Finanzen des Ortsverbandes offen. Dabei kam vor allem zum Ausdruck, wie sehr sich der Frauenbund sozial engagiere. Denn einen großen Teil der Einnahmen stelle er für gute Zwecke zur Verfügung. Die Zahlen der Mitgliederstatistik waren leider nicht so erfreulich: Der Frauenbund hatte sieben Austritte zu verzeichnen und besteht derzeit aus 55 Mitgliederinnen. Die Kasse war vor der Versammlung von Carmen Müller-Sidon und Karin Wehner geprüft worden. Sie bescheinigten eine sehr ordentliche Kassenführung. Es erfolgte die Entlastung.
Dank für gute Zusammenarbeit
Die Vorsitzende Iris Will-Reusch dankte ihrem Team für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung in den letzten zwei Jahren. „Denn nur gemeinsam kann man etwas auf die Beine stellen.“ Auch allen Mitgliedern sprach sie einen Dank aus, den Austrägerinnen der Frauenbund-Zeitschrift überreichte sie ein kleines Präsent.
Eigentlich hätte nun laut Tagesordnung der Punkt „Neuwahlen“ kommen müssen. Iris Will-Reusch bat aber zunächst die bisherige Vorstandschaft um einige persönliche Worte. Alle waren der Meinung, dass der Verein an einem Punkt sei, an dem es nicht mehr weiter gehe. Dies hätte verschiedene Gründe. Zum einen kämen keine neuen Mitglieder hinzu und zum anderen würden die Veranstaltungen wenig bis gar nicht besucht werden. Man glaube einfach, dass sich die Gesellschaft gewandelt habe und dass das Bedürfnis nach einem geselligen Miteinander oder nach kirchlichen bzw. spirituellen Veranstaltungen nachgelassen habe. Allen falle es nicht leicht aufzuhören, aber man müsse erkennen, dass es keinen Sinn mehr habe.
Sinkende Mitgliederzahl
Die Frage sei also, für wen wolle man den Frauenbund erhalten und wer würde mitmachen, richtete sich Iris Will-Reusch an die Anwesenden. Maria Städtler, die 26 Jahre lang den Fladunger Frauenbund geführt hatte, meinte dazu, dass es immer Höhen und Tiefen gegeben habe, aber irgendwie sei es weiter gegangen. Sie schlug vor, den Verein auf Sparflamme zu setzen. Die Vorstandschaft war jedoch der Meinung, dass dies auch nichts an dem Problem mit der sinkenden Mitgliederzahl ändere.
Iris Will-Reusch stellte trotz der traurigen Umstände noch die Termine für 2020 vor. Denn auch wenn es zur Auflösung kommen sollte, wird die bisherige Vorstandschaft bis zum Jahresende weitermachen. Neben der Maiandacht der Frauen (11. Mai) wird es auch wieder die Vortragsreihe „talk & drink“ (10. September) sowie das nostalgische Kaffeekränzchen (22. November) geben.
Bis zur nächsten Versammlung am 5. Mai besteht noch Gelegenheit, über den Erhalt des Vereins nachzudenken oder sogar Frauen für eine Mitarbeit zu gewinnen. Falls sich jedoch auch beim letzten Treffen am 26. Mai keine neue Vorstandschaft findet, wird es den Frauenbund Fladungen nur noch in der Erinnerung der Menschen geben.