Im Gemeindehaus begrüßte Sitzungspräsident Fredi Breunig als Lehrer Lämpl mit seinen zehn Schulkindern im Elferrat die Gäste zur Prunksitzung der GROKAGE. Das Programm bot eine ausgewogene Mischung aus örtlichen Narren, regionalen Faschingskünstlern und überregionalen Faschingsgrößen, die beim Publikum gut ankamen.
Es waren bereits die Prunksitzungen 31 und 32 der GROKAGE, die, wie in den vergangenen Jahren auch, mit vielen Highlights aufwarten konnten. So folgte jedem Wortbeitrag ein Tanz, wobei sieben der neun Tanzdarbietungen von Großeibstädter Garden auf die Bühne gebracht wurden. Vom Marschtanz, über Showtänze bis zum Männerballett waren Anmut, Akrobatik und mehr oder weniger Leichtigkeit zu beobachten. Besonders zu erwähnen ist das Tanzmariechen Leonie März, das einen tollen Solotanz auf das Parkett legte. Auch die Showtanzgruppen versetzen das Publikum in Partystimmung mit ihren Ausflügen in die Phantasiewelten von Trollpartys, Apres Skibars oder der Leidenswelt eines Mannes mit Schnupfen. Unterstützt wurden die Großeibstädter Narren von Tänzerinnen und Tänzern aus Waltershausen, Höchheim, Oberlauringen und Saal.
Lehren und leeren
Als Wortbeitrag trafen sich vier Frauen aus Großeibstadt im Wartezimmer einer Arztpraxis, unterhielten sich über verschiedene Krankheiten und deuteten entsprechende Facharztbezeichnungen bisweilen sehr individuell und kreativ, was das Publikum in herzhaftes Lachen versetzte. Ebenfalls als Lokalmatadoren traten Otto Knobling und Martin Jäger, passend zum Thema der Prunksitzung "Schule", als Lehrer auf. Sie lehrten das Publikum nicht nur ihre Weisheiten aus dem Schulalltag, sondern leerten auch das eine oder andere Glas Wein auf der Bühne, was zur Erheiterung beitrug.
Getrunken wurde auch in einem Dunkelcafé, wobei durch das ein oder andere Missgeschick im Maßkrug statt eines frischen Bieres ein bereits verdautes landete. Auch die Suppe war kalt und schmeckte nicht nur Aufwaschwasser, sondern war auch selbiges. Die gekonnte Darbietung führte zu einigen Lachsalven, verursacht durch ein Essfelder Trio, dass bereits regionale Bekanntheit im Fasching erreicht hat. Ähnliche Bekanntheit hat ein gespieltes Ehepaar aus Bundorf erreicht. Wenn es die Bühne betritt, ist ein Ehestreit mit Lachgarantie vorprogrammiert. Und am Ende liegt Gerda wieder versöhnt in den Armen ihres Karl-Heinz, aber nicht ohne eine spektakuläre Tanzeinlage.
Wie lerne ich meinen Körper lieben?
Aber auch überregionale Faschingsgrößen mit Großeibstädter Wurzeln standen auf der Bühne des Gemeindehauses. Als Kurgast hatte Rainer Breunig einiges von seinem Genesungsaufenthalt zu berichten. So berichtete er anschaulich von Wassergymnastik und Sitzungen, in denen er sich und seinen Körper lieben lernen sollte. Durch eine gesunde Ernährung und Sport sollte der Körper zusätzlich in Form gebracht werden, was aber der Laune des Kurenden weniger zuträglich war.
Alma, gespielt von der gebürtigen Großeibstädterin Margit Zepter, versuchte ihrem Anton zu einem Job zu verhelfen, aber dieser zeigte sich mit seinem Körper und Leben auch ohne Arbeit zufrieden. Zumal er schon einige Arbeitsstellen durch verschiedene Missgeschicke verloren hatte. Auch diese Szene aus einer Ehe erheiterte das Publikum, ebenso wie die Bewerbung von Gotthold als Metzger am neuen Rhön Klinikum Campus. Gecoacht für das Bewerbungsgespräch wurde er von seinem Freund Eustach, dem Grabfelder Kabarettisten Fredi Breunig. Fraglich blieb ob Gotthold mit seinem Abschter Gemüt und Temperament der richtige ist für die Zukunftsfirma Rhön-Klinikum.
Die Grippe hat zugeschlagen
Die atuelle Krankheitswelle macht auch vor den Narren nicht halt, und so mussten zur zweiten Prunksitzung kurzfristig zwei Vertretungen ran. Einmal konnte der Bundorfer René Bamberger mit einem Hörspiel aushelfen, wobei die Umgebungsgeräusche live von einem Publikumsgast eingespielt wurden. Für Lacher sorgte Bamberger mit seinen süffisanten Kommentaren zu den Geräuschen. Und eine Reihe jugendlicher Praktikanten aus Abscht halfen in Großeibstadt aus. Unter der Regie von Faschingsurgestein Martin Wachenbrönner rappten sie ihre Erlebnisse als Schreiner-, Polizei-, Metzger-, Fitness- und Malerpraktikant. Die Gäste zeigten sich begeistert. Mit solchem Nachwuchs ist der Fasching im Grabfeld auch in Zukunft gesichert.
Ein kurzweiliger Abend fand nach über vier Stunden sein Ende, die Gäste und Akteure feierten allerdings im Saal und der Bar noch Fasching. Vielleicht wurde auch noch über so manche faschingsreife Alltagssituation geredet, die zeigt, dass man im Leben wie im Fasching nicht alles zu ernst nehmen muss.