„Alles im Fluss“ heißt es die nächsten Wochen im Kloster Wechterswinkel. Das Haus der Bayerischen Geschichte präsentiert vom 9. Mai bis 13. Oktober die Landesausstellung „Main und Meer“ in Schweinfurt. In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Schweinfurt und dem Sammler Joseph Hierling zeigt das Kloster aus diesem Anlass die „Wasserbilder“ – Expressiver Realismus- der Sammlung Hierling.
Erst in jüngster Zeit entdeckte die Kunstgeschichte diese Maler der „verschollenen Generation“, zu der Künstler wie Walter Becker, Frank Franz, Fritz Gartz, Käthe Loewenthal, Hans Olde, Wolf Röhricht, Julius Schülein und viele mehr zählen. Diese Ausstellung ermöglicht es, ein wichtiges Kapitel der deutschen Malerei zwischen den Weltkriegen an hervorragenden Beispielen zu zeigen.
Joseph Hierling war Leiter der Film- und Fernsehproduktion beim Bayerischen Fernsehen und lebt am Starnberger See. Er widmet sich den „Übergangenen“, will Lücken in der Kunstgeschichte schließen und dazu beitragen, den bildnerischen Zusammenhang einer von den politischen Geschehnissen zerrissenen, kulturellen Kontinuität wieder herzustellen und vor Augen zu führen. Deswegen interessieren ihn gerade jene Künstler, die durch die Ungunst der historischen Konstellation des 20. Jahrhunderts ins Abseits der öffentlichen Wahrnehmung gerieten.
Die „Wasserbilder“ leben dabei von ihrer motivischen Vielfalt: Flusslandschaften und Hafenansichten wechseln mit Meeresbuchten und Seenlandschaften. Ebenso sind Bach- und Flussläufe beliebte Motive, und natürlich das große Thema der Badenden. Expressiv, farbgewaltig und von malerischem Reiz sind einige Merkmale des expressiven Realismus.
An diesem Freitag, 26. April, wird die Ausstellung um 19.30 Uhr im Kloster Wechterswinkel eröffnet. Die Einführung hält Andra Brandl von der Kunsthalle Schweinfurt. Zur Eröffnung singt Nicole Schömig (Sopran) „Die Forelle“ von Franz Schubert und andere Lieder, begleitet auf dem Klavier von Thomas Betzer.
Die Ausstellung ist bis 16. Juni zu sehen. Am Sonntag, 28. April, führt Kulturmanagerin Astrid Scherpf um 14.30 Uhr durch die Ausstellung.