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SULZFELD
Flüchtlinge in der ehemaligen Bank in Sulzfeld?
Der Streit der Gemeinde mit der Diözese um Zahlungen aus dem Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses in Sulzfeld (Bildmitte) ist beendet.
Foto: Michael Petzold | Der Streit der Gemeinde mit der Diözese um Zahlungen aus dem Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses in Sulzfeld (Bildmitte) ist beendet.
Von Michael Petzold
 |  aktualisiert: 15.12.2023 14:24 Uhr

Die landauf, landab zunehmend hitzige Debatte zum Thema Migration übertrug sich nicht auf den Gemeinderat in Sulzfeld. Nüchtern und gelassen fiel die Aussprache darüber aus, wie man verfahren soll, wenn es in nicht allzu ferner Zukunft wieder darum geht, Kriegsflüchtlinge oder Asylbewerber aufzunehmen.

Nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel, einem Verfahren zur Ermittlung von Personen-Zuweisungen, müsste die Gesamtgemeinde Sulzfeld weitere zwölf Menschen aufnehmen.

Integrationsleistung wird nicht berücksichtigt

Nicht nachzuvollziehen ist für Bürgermeister Jürgen Heusinger, dass die enorme Integrationsarbeit, die jetzt schon mit der Unterbringung von 70 Menschen in Sulzfeld, Kleinbardorf und Leinach geleistet wird, offensichtlich keine Berücksichtigung findet.

Allein 35 Personen aus der Ukraine leben derzeit in Sulzfeld, davon 15 Personen, die unter 16 Jahre alt sind.

Zwar bestehen in Bad Neustadt im ehemaligen Kreiskrankenhaus und einem früheren Hotel noch Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen, wie Heusinger bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung im Oktober im Landratsamt erfahren hatte, seien die aber erschöpft, beginne die Verteilung auf die Kommunen.

Wo ist in Sulzfeld noch Platz für Flüchtlinge?

Für die zwölf Personen, um die es gehen wird, finde man wohl noch Platz, zeigte sich Heusinger überzeugt. Trotzdem stelle sich die Frage, ob es noch leer stehende Häuser gebe und Einwohner, die bereit seien, Geflüchtete bei sich aufzunehmen.

Alfons Kalke empfahl, die Sache positiv anzugehen. „Ich glaub schon, dass wir das hinbekommen.“ Um das festzustellen, soll in der Dezember-Ausgabe des Dorfblattes ein Artikel von Kalke zum Thema erscheinen.

Außerdem einigte man sich darauf, das zur Ankunft der Ukraine-Flüchtlinge ins Leben gerufene Integrationsteam aus den drei Bürgermeistern und den Feuerwehrkommandanten zu aktivieren. Mitmachen will auch Gemeinderätin Katrin Hunneshagen.

Das Gremium soll unter anderem klären, welche Anschaffungen für die Gemeinde notwendig sind und wo es außerdem Möglichkeiten zur Unterbringung gibt.

Es tut sich was in Sachen Pfarrhausverkauf

„In den Räumen der ehemaligen VR-Bank im Haus des Gastes könnten wir vier Leute unterbringen“, glaubt Heusinger.

Die Höhberghalle sollte als letzte Möglichkeit genutzt werden, weil hier das Herz des Ortes schlage, meinte Julia Gräf. Geprüft werden soll, ob eventuell ein Pfarrheim infrage kommt.

Für einigen Ärger in der Gemeinde hatte der Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses gesorgt. Weil die Gemeinde von 2004 bis 2020 gut 192.000 Euro für den Erhalt und Unterhalt des Gebäudes investiert hatte, forderte sie von der Diözese einen deutlichen Anteil am Verkaufserlös.

An die Verhandlungen mit der Diözese Würzburg hat Bürgermeister Heusinger keine guten Erinnerungen. „Der Umgang der Diözese mit der Gemeinde verdient die Note sechs“, stellte er fest. Letztendlich einigte man sich darauf, dass die örtliche Katholische Kirchenstiftung St. Bartholomäus, die einen Teil des Verkaufserlöses aus dem Jahre 2022 erhält, der Gemeinde 20.000 Euro zahlt.

Neuer Grüngutsammelplatz soll an die Kläranlage

Das restliche Geld des Anteils der Kirchenstiftung soll in die Sanierung der Decke der Sulzfelder Kirche investiert werden. Immerhin bleibe so wenigstens ein Teil des Verkaufserlöses in der Gemeinde, erklärte Bürgermeister Heusinger. Relativ breit wurde der neue Standort des Grüngutsammelplatzes von Kleinbardorf an der Kläranlage diskutiert. Die Anlage soll 22 auf zehn Meter messen. Auf eine Überdachung des Bereichs mit dem Grasschnitt kann laut Heusinger verzichtet werden, weil der Sammelplatz an das Kanalnetz angeschlossen und damit das Wasser abgeführt wird.

In puncto Ortsumgehung soll ein Gesprächstermin mit der Bezirksregierung noch im November Klarheit über den Baubeginn bringen.

 
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