Menschen aus Syrien, Afghanistan oder Nigeria verlassen ihre Heimat und flüchten nach Deutschland. Dort finden sie in Rhön und Grabfeld eine neue Heimat. Doch wer sind diese Menschen, wie fühlen sie sich in ihrem neuen Zuhause und wer hilft ihnen, in der neuen Heimat Fuß zu fassen? Die aktuelle Ausstellung im Foyer des Landratsamtes gibt Geflüchteten aus verschiedenen Ländern ein Gesicht. Aber ebenso den Helferinnen und Helfern aus dem Landkreis. Infos übers Ankommen und die Integration gibt es zudem in der Ausstellung "#eimat Rhön-Grabfeld – ankommen, leben und engagieren im Landkreis".
Die Ausstellung wurde von Jessica Wolf und Cornelia Klötzke bereits im vergangenen Jahr erarbeitet. Aus diesem Grunde finden sich auch keine ganz aktuellen Beispiele aus der jüngsten Flüchtlingskrise des Ukrainekrieges auf den zahlreichen Roll-Ups. Die Integrationslotsin Jessica Wolf und die Flüchtlings- und Integrationsberaterin Cornelia Klötzke fügen den ganzen Prozess vom Ankommen im Landkreis bis zur Integration in eine Ausstellung. Sowohl Schicksale von Betroffenen werden deutlich gemacht wie auch die ehrenamtliche Arbeit von freiwilligen Helferinnen und Helfern, die mit den Geflüchteten mitfühlen können und sich selbst verpflichtet sehen, den Neuankömmlingen zu helfen.
Wichtig ist die Arbeit der Ehrenamtlichen
"Keine noch so engagierte Behörde kann das alleine schaffen", sagt Cornelia Klötzke. "Es braucht die Ehrenamtlichen!" Die Ausstellung mit dem Hashtag im Titel vor dem Begriff "Heimat" gibt Ehrenamtlichen wie Marianne Manger-Fritz, Sabine Buß, beide aus Mellrichstadt sowie Renate Herold aus Bad Königshofen ein Gesicht. "Es ist wichtig, der Öffentlichkeit die Situation der Geflüchteten wie deren Helfer vor Augen zu führen", sagte der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter bei der Ausstellungseröffnung. Jessica Wolf und Cornelia Klötzke betonen, dass die Ausstellung dazu anregen soll, über die Frage nachzudenken, was Flucht und der Verlust der Heimat für jeden Einzelnen bedeuten.
Wie sehr die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gebraucht werden, wird auch ohne konkreten Bezug auf den Ukrainekrieg in der Ausstellung deutlich. "Das Thema Flucht rückte durch den Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine in der breiten Öffentlichkeit plötzlich wieder in einen anderen Fokus", sagte Jessica Wolf.
Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag
Der Juni ist als Ausstellungsmonat hierbei bewusst gewählt. Am 20. Juni ist der globale Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen. Der Aktionstag findet seit 2001 jährlich an diesem Datum statt und wird aufgrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine in diesem Jahr einen besonderen Stellenwert erhalten.
Die Ausstellung "#eimat Rhön-Grabfeld" wendet sich auch konkret an die Besucher: In drei Beispielen wird nach einer möglichen Entscheidung gefragt, ob die jeweiligen Betroffenen die Flucht aus dem Heimatland antreten sollen oder nicht. So wird die Leserin oder der Leser im sicheren Deutschland ganz konkret und persönlich mit der Schicksalsfrage Flucht ja oder nein konfrontiert.
Die Ausstellung "#eimat Rhön-Grabfeld – ankommen, leben und engagieren im Landkreis" ist noch bis Ende Juni im Foyer des Landratsamtes zu dessen Öffnungszeiten zu sehen.