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Eichenhausen
Florian Pronolds Geldspritze für den Umstieg auf E-Mobilität
Umweltstaatssekretär Florian Pronold übergibt Förderbescheid in Wülfershausen. Der Pflegedienst Regenbogen kann damit auf Elektromobilität umsteigen.
12 000 Euro für ein E-Auto und die private Ladestation bekommt der Pflegedienst Regenbogen, der in Eichenhausen eine Wohngemeinschaft für außerklinische Intensivpflege eröffnet hat, (von links) Wolfgang Seifert, Yvonne Treinad, Florian Pronold, Sabine Dittmar und Matthias Treinad.
Foto: Regina Vossenkaul | 12 000 Euro für ein E-Auto und die private Ladestation bekommt der Pflegedienst Regenbogen, der in Eichenhausen eine Wohngemeinschaft für außerklinische Intensivpflege eröffnet hat, (von links) Wolfgang Seifert, ...
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 11.07.2021 02:16 Uhr

Auf dem Weg durch Unterfranken machte Umweltstaatssekretär Florian Pronold, MdB, gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (beide SPD) Station in Eichenhausen, um eine Urkunde zu übergeben. Im Rahmen des Flottenaustauschprogramms erhält der Pflegedienst Regenbogen, geführt von Yvonne und Matthias Treinad, 12 000 Euro für den Einstieg in die Elektromobilität.

Das bundesweite Flottenaustauschprogramm "Sozial & Mobil" hilft unter anderem Seniorenheimen, mobilen Pflegediensten oder Kindertagesstätten dabei, ihre Pkw auf Elektromobilität umzustellen. Mehr als 273 000 Fahrzeuge sind derzeit für die Unternehmen und Organisationen im Gesundheits- und Sozialwesen auf deutschen Straßen unterwegs. Bislang wird nur eine kleine Zahl davon elektrisch betrieben.

Förderprogramm für soziale Einrichtungen

Damit soziale Einrichtungen, die täglich oft unterwegs sind, die Umstellung ihrer Flotten auf reinen Elektroantriebe besser finanzieren können, werden sie durch das Förderprogramm unterstützt. Dazu gehört auch der Aufbau von Ladeinfrastruktur. Wie Pronold bestätigte, erhält der Pflegedienst Regenbogen 10 000 Euro als Zuschuss für die Anschaffung eines Fahrzeugs und 2000 Euro für die Anschaffung einer privaten Ladestation.

Florian Pronold und Sabine Dittmar trugen sich ins Goldene Buch der Gemeinde Wülfershausen ein im Beisein von Bürgermeister Wolfgang Seifert.
Foto: Regina Vossenkaul | Florian Pronold und Sabine Dittmar trugen sich ins Goldene Buch der Gemeinde Wülfershausen ein im Beisein von Bürgermeister Wolfgang Seifert.

"Ohne Verkehrswende werden wir die Klimaziele nicht erreichen", sagte Pronold. Gerade soziale Einrichtungen könnten hier mit gutem Beispiel vorangehen, dabei werden sie finanziell unterstützt. Bürgermeister Wolfgang Seifert sprach die erneuerbaren Energien und den geplanten Windpark bei Wülfershausen an. Es nütze nichts, wenn die Autos auf E-Mobilität umgestellt werden und die Energie stammt aus fossilen Quellen, meinte er. "Unsinnig" nannte Pronold die 10 H-Regelung in Bayern. Es gebe Länder, in denen das anders sei und wo es trotzdem funktioniere. Die Akzeptanz der Bürger sei größer, wenn sie sich finanziell beteiligen können, ist seine Meinung. 

Beinahe autark dank Fotovoltaik

Mit der Erzeugung der Energie, die in die eigene Ladestation fließt, hat der Pflegedienst in Eichenhausen keine Schwierigkeiten, denn eine 30 kWp-PV-Anlage auf dem Dach sorgt für 80-prozentige Autarkie. Ein Tesla-Speicher sorgt auch für Nachschub, wenn es regnet. "Die Pflegekräfte können hier kostenfrei Strom tanken", bekundete Matthias Treinad. Die Wohngemeinschaft in Eichenhausen wurde neu gebaut und ist seit März 2021 in Betrieb. Die offizielle Eröffnungsfeier musste coronabedingt abgesagt werden.

Der Pflegedienst Regenbogen mit Hauptsitz in Bad Königshofen ist auf außerklinische Intensivpflege spezialisiert und hat nach Eichenhausen wegen der Nähe zum Campus in Bad Neustadt gebaut. "Wir sind in drei Minuten dort", bekundete Treinad. Außerdem sei es in Eichenhausen ländlich-ruhig, kein Verkehrslärm, keine Abgase, hier könne man großzügig bauen. In der Wohngemeinschaft sind von fünf Zimmern momentan zwei belegt.

Schwerpunkt sind Intensivpatienten

Versorgt werden Patienten mit neurologischen Ausfallserscheinungen, beispielsweise nach Frühgeburten, Unfällen oder Schlaganfällen. Wachkomapatienten werden aufgenommen oder Leute, die von Beatmungsgeräten entwöhnt werden müssen, was bei genesenen Covid-19-Erkrankten oft der Fall ist. Personalintensiv ist die Betreuung, Treinad macht sich keine Illusionen. "Wenn man nicht übertariflich bezahlt, bekommt man kein Personal", ist seine Erfahrung.

Bürgermeister Seifert nutzte die Gelegenheit, das Hausärzteproblem in Wülfershausen zu erwähnen, hier war Sabine Dittmar als Ärztin und Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion die Ansprechpartnerin, sie sagte ihre Unterstützung zu. Am Ende des Besuchs trugen sich Sabine Dittmar und Florian Pronold ins nagelneue goldene Buch der Gemeinde ein. Ihre nächste Station war in Bad Neustadt.

 
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