Thomas Habermann zitierte Antoine de Saint-Exupéry. „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Das trifft im übertragenen Sinne auch auf die Berufsfachschule für Musik und die berufliche Zukunft ihrer Absolventen zu, glaubt der Landrat.
Bei der Abschlussfeier sprach Habermann von einer „sehr großen Leistung“. Immerhin haben sieben Schüler das Prädikat „mit Auszeichnung“ im Zeugnis. Darauf könnten die Absolventen, aber auch die Schulfamilie insgesamt, stolz sein, so der Landkreischef. Das sei nur zu schaffen, wenn Talent mit Fleiß gepaart werde.
Leidenschaftliche Lehrer
Thomas Habermann sprach von einer persönlichen Leidenschaft der Lehrer, die dabei mitspiele. Die Frage sei, ob es an der Kleinstadt Bad Königshofen liege, die nicht so viel Ablenkung, dafür aber Zeit zum Lernen biete. Dass einige Absolventen an die Hochschule für Musik gehen, sei ein Qualitätssiegel für die Bad Königshofener Einrichtung.
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel sagte den ausscheidenden Berufsfachschülern, sie könnten stolz auf das Erreichte sein und seien nun „gestandene Persönlichkeiten“. „Wo die Sprache aufhört, fängt Musik an“, zitierte Dotzel den Dichter E.T.A. Hoffmann. Es sei die Musik, die die Menschen und die Seele berühre. Gerade die Absolventen der Berufsfachschule für Musik könnten dafür in Zukunft vieles tun. Als Berufsmusiker könne man zum Beispiel eigene Ideen entwickeln. Jetzt sei die Zeit gekommen in das Berufsleben zu starten. Sein Wunsch sei, dass alle ihre gesteckten Ziele erreichen und Freude am Musikberuf haben.
Werbetrommel rühren
Zu der im kommenden Jahr anstehenden Sanierung der Berufsfachschule sagte Dotzel, dass man in die Zukunft investierte Deshalb sei es wichtig, Werbung für die Schule zu machen.
Von „bereichernden Tagen in Bad Königshofen“ sprach der neue Prüfungsvorsitzende, Professor Theodor Nüßlein (Würzburg). Er sei angetan von den Leistungen und dem großen Maß an Qualität an der Schule. Er stellte die Unterstützung der Lehrer bei den Prüfungen heraus. Sein Dank galt aber auch den Eltern der Absolventen die es ihren Kindern ermöglicht hätten, die Schule zu besuchen.
Der Präsident des Nordbayerischen Musikbundes, Manfred Ländner, verwies darauf, wie wichtig die Ausbildung sei und welch große Unterstützung der Musikbund durch die Berufsfachschule für Musik erhalte. Es sei schön, solche Menschen zur Verfügung zu haben. In Bad Königshofen seien die Weichen für den wunderbaren Beruf „Musik“ gestellt worden.
Traditionell gab es dann einen Rückblick der Schüler, diesmal musikalischer Art, vorgetragen von Carla Frank und Magdalena Haßelbacher. In ihren Musikstücken erinnerten sie an größere und kleiner Konzerte und Auftritte und riefen so die Erinnerung an das letzte Schuljahr wach.
Mathias Irtel von Brenndorff, Vorsitzender des Fördervereins „Sostenuto“ überreichte dann Taschen. Sie zeigen das Emblem der Berufsfachschule für Musik auf der einen und das Signet des Fördervereins auf der anderen. Damit sollten die Ehemaligen in ihrem künftigen Wirkungskreis die Werbetrommel für Bad Königshofen rühren. Die Taschen seien aber auch ein Erkennungszeichen. „Wenn du einen Freund suchst, dann suche jemand mit dieser roten Tasche.“
Über sieben Töne
Im Namen der Lehrer sagte von Brenndorff: „Ihr seid die beste Klasse gewesen.“ Dies habe sich unter anderem bei der Gehörbildung gezeigt. Ein Lehrbereich, der für ihn neu und eine große Herausforderung gewesen sei. Bei der Gehörbildung gehörte es dazu, dass jeder der sieben Töne einen Namen bekam. So passte es gut, dass zum Schluss das bekannte Lied „Über sieben Brücken musst du gehen“ in textlich abgeänderter Form als „Über sieben Töne musst du gehen“ erklang. Genau hinhören musste man zum Schluss, als die Schülerinnen und Schüler sangen: „Ich möchte noch ein Jahr in Königshofen sein.“
Berufsfachschule für Musik: Absolventen 2015
Mit Auszeichnung: Hannah Dembny (Kappeln, Schleswig-Holstein), Mona Frank (Aura/Saale), Leonard Hölldampf, (Stuttgart), Simon Krapf (Gerolzhofen), Lukas Kuhn, Burghausen (Lkr. Schweinfurt), Lena Samel (Forchheim), David Tafler (Würzburg). Weitere Absolventen: Dominik Biedermann (Ludwigschorgast), Lukas Bolik (Langenhagen) Melanie Brödler (Tröstau), Michael Derleth (Großwenkheim), Laura Domanig (Großostheim), Philipp Dünisch (Rödelmaier), Carla Frank (Mömbris), Magdalena Haßelbacher (Bad Neustadt), Evelyn Hetterich (Gompertshausen) Fabrice Kuhmann (Eppingen), Judith Kuntz (Philippsthal), Svenja Nier (Detmold), Rebecca Pitter (Gerolzhofen), Peter Thimm (Alzenau-Hörstein), Maximilian Tischer (Werneck), Alexander Vaymer (Hohenroth), Adrian Voigt (Meiningen), Amrei Wagenführer (Stockheim), Garry Walters (Kelsterbach), Magdalena Wolf (Dresden) und Philipp Zunic (Mering). Das Künstlerische Aufbaujahr absolvierten: Marcel Alban (Unsleben) und Raphael Weis, (Reckendorf). Sie bekamen ein Zeugnis mit der Bemerkung „vertiefte künstlerische Ausbildung“.