Eine ungewöhnliche Fahne wurde am Montag vor dem Bad Königshöfer Rathaus gehisst: Schüler des Gymnasiums beteiligten sich an der bundesweiten Kampagne „Flagge zeigen für Tibet“. Sie schlossen sich damit zahlreichen Städten und Gemeinden an, die auf diese Weise auf das Recht der Tibeter auf Selbstbestimmung, die dortigen Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung der tibetischen Kultur, Religion und nationalen Identität hinwiesen.
Am 10. März 1959 erhob sich das tibetische Volk gegen die chinesische Besatzungsmacht. Tausende Tibeter versammelten sich in Lhasa vor dem Potala-Palast, um den Dalai Lama vor der Gefangennahme zu schützen. Der Dalai Lama musste fliehen, und der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Mindestens 87 000 Tibeter kamen ums Leben. 150 000 der sechs Millionen Tibeter leben heute im Exil, wird in einer Presseerklärung mitgeteilt.
Um an das Schicksal des Volkes zu erinnern, ruft jeweils am 10. März die Tibet Initiative Deutschland (TID) zur bundesweiten Kampagne „Flagge zeigen für Tibet!“ auf. Seit 1996 beteiligen sich Städte und Gemeinden an der Aktion und senden damit ein bedeutendes Signal an die chinesische Regierung und auch an die deutsche Bundesregierung. „Angesichts der anhaltenden Unterdrückung Tibets durch China und der zunehmenden Repressionen ist es wichtig, gerade jetzt ein Zeichen zu setzen. Wir fordern, dass sich die Bundesregierung kritisch zu der chinesischen Tibet-Politik und den Menschenrechtsverletzungen äußert. Dazu brauchen wir die Unterstützung der kommunalen Politik, aber auch jedes einzelnen Bürgers“, sagt Anna Momburg-Vanderpool, Kampagnenreferentin der TID.
2014 hat der ehemalige Bürgermeister und Präsident des Bremer Senats, Henning Scherf, zum ersten Mal die Schirmherrschaft für die TID-Kampagne übernommen. Auch die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Claudia Roth (Bündnis90/Die Grünen), der chinesische Dissident und Schriftsteller Liao Yiwu, die Schauspieler Benno Fürmann und Ralf Bauer sowie die Sängerin Judith Holofernes unterstützen die Kampagne.
In Bad Königshofen haben sich Gymnasiasten in einem Seminar mit der Geschichte Tibets befasst und mit Lehrer Frank Helmerich beschlossen, sich der Initiative anzuschließen. Mithilfe eines Bauhof-Mitarbeiters und im Beisein von Bürgermeister Thomas Helbling wurde die tibetische Fahne aufgezogen und wehte einen Tag lang vor dem Rathaus.
Andere Regime wurde gestürzt, der demokratische Umbruch wurde eingeleitet etc. - China hingegen wurde und wird hingegen seit Jahrzehnten vom Westen aufgepäppelt und gehätschelt und anfangs sicherlich als günstiges Fertigungsland westlicher Luxuswaren gesehen.
Das Ergebnis kann man sehen - mittlerweile sind die westlichen Staaten mehr von China abhängig als umgekehrt! Ganz zu schweigen vom Engagement Chinas in den rohstoffreichen (teils despotisch "regierten") Staaten Afrikas! Auch hier hat China ohne Rücksicht auf Verluste andere Staaten abgehängt.
Hoffentlich haben sich die Schüler auch mal Gedanken gemacht welche Waren/Produkte sie selbst besitzen die "Made in China" sind - Produkte mit denen sie indirekt das chinesische Regime stützen!
Ob Bad Königshofen diese Flagge auch hissen würde wenn chinesische Gäste vor Ort sind