Der Aktionsmonat "Gesund älter werden" im Landkreis mit vielen Tipps und Veranstaltungen ist abgeschlossen. Wer möchte nicht sein Seniorenleben fit und ohne größere Beschwerden genießen können? Die 82-jährige Helga Jablonski aus Bad Königshofen ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Sprichwort "Wer rastet, der rostet" immer noch und besonders bei der älteren Generation Gültigkeit hat.
"Ich habe früh angefangen", verrät sie und blickt auf eine 45-jährige Tätigkeit als Leiterin von Sport- und Rheumagruppen zurück. Geboren in Heufurt vor der Rhön und aufgewachsen in Bad Neustadt war sie einige Jahre bei der Firma Preh angestellt, ist aber vielen Bad Neustädtern noch als Marktfrau bekannt. 30 Jahre lang hat sie jeweils am Dienstag und Freitag Obst und Gemüse verkauft. "Damals war es noch ein richtiger Bauernmarkt", erinnert sie sich.
Grundstein für gesunde Ernährung wurde früh gelegt
Die Familie mit sechs Geschwistern hatte auch selbst einen großen Garten, aus dem sie sich überwiegend verpflegte. Der Grundstein für die gesunde Ernährung war also gelegt. Mit 38 Jahren war sie in eine Gymnastikgruppe eingetreten, aber schon nach vier Wochen hatte die damalige Leiterin das Handtuch geworfen und Helga Jablonski wurde gefragt, ob sie die Gruppe weiterführen könnte.
Daraufhin übernahm sie die Leitung von Gymnastikgruppen in Hohenroth und Burglauer für rund 20 Jahre, nachdem sie die Prüfung als Übungsleiterin mit sehr gutem Erfolg abgelegt hatte. Auch eine Kindergruppe war dabei. Seitdem hat sie immer wieder unterschiedliche Gymnastikgruppen betreut und auch selbst mitgemacht. "Ich mache alles vor, wenn ich aufhöre, hören die anderen auch auf", ist ihre Erfahrung.
Die Gründerin der "Burgelf-Garde"
Eine Garde für den Fasching, die "Burgelf Burglauer" hat sie damals gegründet und sieben Jahre lang betreut, es gab auch Theater und Krippenspiele. "Ich habe Spaß dran, ich mach’s einfach gern", sagt sie in einer Pause zwischen Wassergymnastik und Trockengymnastik in Bad Königshofen, wo sie seit 22 Jahren wohnt. Bei der Gymnastik setzt sie auf Musik, die die Gruppe gerne hört. "Da merkt man die Wehwehchen nicht so sehr", verrät sie. Mitmachen kann eigentlich jeder. Wer Beschwerden hat, dem rät sie, langsamer zu machen, aber nicht aufzuhören. Sie selbst geht mit gutem Beispiel voran und lässt sich von zwei neuen Kniegelenken und einem neuen Schultergelenk nicht aufhalten.
Ihr Rezept für Fitness im Alter ist einfach: Sport und gesunde Ernährung, eine positive Einstellung und immer in Bewegung bleiben, körperlich und geistig. Sie hat mehrere Zusatzausbildungen und Fortbildungskurse besucht und ist bei den Teilnehmern wegen ihrer offenen und freundlichen Art sehr beliebt. Dabei kann sie auch streng sein. Schwätzen während der Übungen ist verboten, dazu ist vorher und nachher genug Zeit, findet sie.
Während des Shutdowns hat die Rheumagruppe Bad Königshofen, die sie gerade betreut, aussetzen müssen. Jetzt sind alle geimpft und sie hofft, dass man sich weiterhin treffen kann. Man könnte auch zuhause Übungen absolvieren, aber die Motivation ist oft nicht vorhanden, ist ihre Erfahrung. "Die Gemeinschaft fehlt, sie wurde beim Shutdown besonders vermisst." Mit 82 Jahren aufhören kommt für Helga Jablonski nicht in Frage. "Solange es meine Gesundheit zulässt und die Teilnehmer mit meiner Arbeit zufrieden sind, werde ich weitermachen," versichert sie.