Zum zweiten Mal hatte die erst vor zwei Jahren errichtete Fischtreppe und das Wehr von Geckenau nicht der Wucht eines Hochwassers standgehalten. Mit der gleichen Wucht wie beim ersten Vorfall erfolgte im Bastheimer Gemeinderat erneut eine Diskussion über Verantwortlichkeiten und Kostenübernahme. Und ganz unernst war der Vorschlag eines Mandatsträgers nicht gemeint, die Vorrichtung wieder zu beseitigen.
Die Kosten für die Reparatur belaufen sich auf 9000 Euro, berichtete Bürgermeister Tobias Seufert. Außerdem wurde bei einem Ortstermin noch ein Entlastungsbecken vorgeschlagen, das 14 000 Euro kosten würde, was umgehend eine teilweise hitzige Diskussion auslöste, in die sich auch Zuschauer einmischten.
Wer trägt die Schuld für die angebliche Fehlplanung?
Ausgiebig wurde erörtert, wie es überhaupt zum Bau der Anlage gekommen und wie die Zuständigkeit verteilt ist. Wie schon beim ersten Vorfall vor einem Jahr wurden die beteiligten Stellen aufgeführt, wer für die offensichtlichen Mängel verantwortlich sein könnte und wer von der Anlage profitiere. Recht erregt ging es dabei zu und letztendlich wurde der Bürgermeister aufgefordert, bei den Fachbehörden die Möglichkeit einer Mitfinanzierung auszuloten.
Ein Beschluss wurde nicht gefasst, sondern nochmals eine Überprüfung der angeblichen Fehlplanung mit den beteiligten Stellen in die Wege geleitet.
"Schockierende" Nachrichten zum Neubaugebiet "Heiligen Eller"
Per Videoschalte war Architekt Alexander Abert zugeschaltet, der über den aktuellen Stand zum Neubaugebiet "Heiligen Eller" in Bastheim informierte und dabei mit "schockierenden" Nachrichten aufwartete. Die erste Hörung der Träger öffentlicher Belange ist abgeschlossen. Daraus resultieren Einwände der Unteren Naturschutzbehörde, die verlangt, ein Biotop aus der Planung zu nehmen.
Gravierender war jedoch das Ergebnis eines Schallgutachtens. Aus Messungen entlang der Staatsstraße resultiert die Forderung nach einer Lärmschutzvorrichtung. Dem Gutachten gemäß müsste auf einer Länge von fast 130 Metern eine Lärmschutzmauer von 2,2 bis 5 Meter Höhe errichtet werden, um der Emissionsschutzverordnung gerecht zu werden. Die Kosten liegen bei knapp 400 000 Euro bis zu 750 000 Euro. Für neun Bauplätze wäre ein Betrag von mindestens über 40 000 Euro je Parzelle fällig, hatte Christian Leuthäuser kopfschüttelnd ausgerechnet.
Erweiterung des Baugebiets, um Kosten besser zu verteilen?
Eine Alternative könnte ein Lärmschutzwall von etwa gleicher Höhe sein, der aber bis zu 17 Meter breit ist. Allerdings kann Abert noch nichts zu den Kosten sagen, er vermutet aber, dass diese Variante günstiger und ansehnlicher wäre.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Temporeduzierung auf der Staatsstraße, die aber erst vom Straßenbauamt abgesegnet werden müsste. Auch eine Glaswand wurde in Betracht gezogen, deren Kosten ebenfalls noch unklar wären. Ebenso wird an eine Erweiterung des Baugebiets gedacht, damit sich die Kosten besser verteilen. "Genug Arbeit für den Architekten bis zur nächsten Zusammenkunft", stellte Seufert fest, der die bisherigen Auskünfte als "etwas schockierend" einschätzte und es sich selbst zur Aufgabe machte, die Bereitschaft von Kaufinteressenten abzufragen, einen deutlich erhöhten Grundstückspreis zu akzeptieren.
Anschluss an VG Mellrichstadt wird wohl am 1. Juli vollzogen
Im weiteren Verlauf wurde einem Antrag auf Versetzung einer Straßenlaterne in der Waldstraße in Bastheim stattgegeben. Die Kosten für die Arbeiten muss der Antragsteller selbst tragen. Seufert gab außerdem bekannt, dass die Koffer für das Projekt "Aumühle" zur Erinnerung an die Deportation jüdischer Mitbürger fertiggestellt sind und nun passende Standorte gefunden werden sollen.
Nach der Verabschiedung einer neuen Plakatordnung gab der Bürgermeister bekannt, dass der Anschluss an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Mellrichstadt voraussichtlich am 1. Juli vollzogen wird. Kürzlich was das Thema als erste Lesung im bayerischen Landtag behandelt worden und geht nun in die Ausschüsse.
Mehrere Auftragsvergaben bekannt gegeben
Aus einer nichtöffentlichen Sitzung gab Seufert die Auftragsvergabe von Straßenausbesserungsarbeiten an die Firma Karlein für 20 000 Euro bekannt. Weitere Aufträge gingen an die Firma Fensterbau Fiedler für Fenster im Alten Rathaus von Bastheim für 12 000 Euro. Etwas über 11 000 Euro kostete die Neuinstallation des WLAN- und Telefonnetzes in der Grundschule. Voruntersuchungen für die Erschließung des Baugebiets "Auszugsäcker" kamen zusammen auf etwa 10 500 Euro.
Ferner gab es grünes Licht vom Gemeinderat zum Bauantrag für einen Carport in Unterwaldbehrungen sowie zu zwei Garagenumnutzungen in der Leimenstraße und in der Kirchstraße in Bastheim.
Das widerspricht sich!
Wer möchte schon an die Staatsstraße bauen und noch die Mehrkosten privat wegen dem Lärmschutz tragen?