Es läuft alles wie gewohnt – oder „business as usual“, wie der amerikanische Mitarbeiter der Reich LLC in Asheville sagen wird.
Die Betriebsentwicklung im Zweigwerk der Reich GmbH in North Carolina hat sich nach mehr als fünf Jahren mit starken Wachstumsphasen, was Umsatz und die Zahl der Mitarbeiter betrifft, auf eine etwas ruhigere Gangart eingependelt. Was aber nicht Stillstand bedeutet, vielmehr konnten mit weiteren Kunden Verträge über Neu-Teile abgeschlossen werden.
Freilich hat der Globalisierungseffekt auch seine Tücken, für das Reich-Werk über dem großen Teich ebenso wie für den Stammsitz in Mellrichstadt: Das Familienunternehmen ist immer stärker abhängig von der Weltwirtschaft und den Absatzmärkten.
Ehrung für Betriebsjubilare
Es ist guter Brauch in der fast 100-jährigen Firmengeschichte der Reich GmbH, noch vor der hektischen Weihnachtszeit langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ehren. Heuer waren dies elf Beschäftigte, die im Laufe des Jahres ihr 25. beziehungsweise 40. Betriebsjubiläum feiern konnten.
Den Stellenwert, den die Reich-Mitarbeiter genießen, macht diese Premiere deutlich: Erstmals waren auch die Kolleginnen und Kollegen – zehn an der Zahl – dabei, die im Laufe des Jahres in den Vorruhestand beziehungsweise Ruhestand getreten sind.
Sie alle wurden von den Geschäftsführern Nina und André Reich zusammen mit ihren Partnern zu dieser gemeinsamen Feierstunde eingeladen.
Konsolidierung und Optimierung
Vor der Jubilarehrung hat Geschäftsführer André Reich einen kurzen Rückblick über das betriebliche Geschehen im abgelaufenen Jahr gegeben und, soweit möglich, einige Schlaglichter für das kommende Jahr aufgezeigt. Nach Jahren, in denen die Reich-Gruppe in allen Bereichen wie Umsatz, Mitarbeiterzahl und Fläche stark gewachsen ist, hat die Unternehmensführung mit der geplanten Konsolidierung und der Optimierung der Betriebsprozesse begonnen. Einhergehend unter anderem mit baulichen Veränderungen.
„Durch die Verlagerung der Kugellagermontage“, so André Reich, „wurde ein Teil des erworbenen Bittorf-Areals erfolgreich in das Produktionsgelände der Reich GmbH integriert.“ Zudem wurde in den vergangenen Wochen das Auftragszentrum fertig gestellt, und der Betriebsrat konnte nach Umbaumaßnahmen seine neuen Räumlichkeiten beziehen.
Nicht ohne Stolz verkündete der Geschäftsführer, dass neue Projekte an Land gezogen wurden. Unter anderem wurden Neuaufträge im Bereich der Medizintechnik generiert. Das heißt, Reich fertigt zukünftig Teile, die in Blutpumpen für Dialysegeräte eingebaut werden.
Der gute Ruf hat geholfen
Neu auf der Kundenliste ist nun auch die Daimler AG, die neben Fiat-Chrysler als zweiter Automobilhersteller direkt vom Mellrichstädter Unternehmen beliefert wird. „Bei diesem Geschäftsabschluss kamen uns unser guter Ruf sowie unsere hohe Kompetenz im Bereich der Getriebeteile-Fertigung zugute“, stellte André Reich heraus. Denn die Teile, die Reich zukünftig für Daimler herstellt, werden dort in den selbstgefertigten Automatikgetrieben eingebaut.
Für all die Unternehmungen sind nach Reichs Worten wiederum Neuinvestitionen nötig. „Daher ist es enorm wichtig, einerseits im Bestandsgeschäft der Firma weiterzuwachsen und andererseits Neuaufträge zu generieren“, sagte der Unternehmer.
Vorhersagen sind schwierig
Diese Sorge freilich bleibt: Denn wie sich Auftragsbestand und die Entwicklung des Unternehmens in den nächsten Jahren gestalten, werde immer schwieriger vorherzusagen, so Reich. „Die Verschärfung des internationalen Wettbewerbs, steigende Kundenanforderungen hinsichtlich Termintreue, Qualität und Flexibilität sowie umfangreiche Preisabbaustufen in den Kundenaufträgen stellen das Familienunternehmen vor immer neue Herausforderungen.“ Jeder einzelne Mitarbeiter sei daher in der Verantwortung. Nur durch gemeinsame Anstrengungen, großes Engagement und Kostenbewusstsein könne die Reich GmbH den stetig steigenden Anforderungen gerecht werden „und das Unternehmen zukunftsfähig gestalten“, schloss André Reich seine Ausführungen.
Die Reich-Betriebsjubilare
Alle Jubilare der Reich GmbH erhielten neben der Anerkennungsurkunde der Industrie- und Handelskammer die Reich-Ehrennadel in Silber oder Gold sowie einen gravierten Bierkrug beziehungsweise ein graviertes Weinglas. Im Raum 7 ließ man dann im Laufe des Abends das gemeinsam Erlebte in vielen Gesprächen Revue passieren.
Für 25-jährige Betriebstreue wurden ausgezeichnet: Christina Braungardt (Ostheim), Silvia Pohl (Berkach), Holger Breun (Eußenhausen), Alexander Dietsch (Henneberg), Klaus Krahmann (Ostheim), Thomas Mohr (Wolfmannshausen), Frank Nöth (Stockheim) und Matthias Sauer (Stockheim). Für 40-jährige Betriebstreue wurden geehrt: Klaus Müller (Mellrichstadt), Wolfgang Perleth (Leubach) und Manfred Spiegel (Leubach).
Mit Dank und einem Präsent wurden drei Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet: Rainer Saal (Heustreu), Christoph Werner (Oberwaldbehrungen) und Bernd Zeidler (Mühlfeld). Im Vorruhestand sind Norbert Budnick (Sondheim/Rhön), Volkmar Herbart (Sondheim/Rhön), Herbert Karg (Wargolshausen), Konrad Kümmeth (Oberfladungen), Gundram Müller (Junkershausen), Helmut Perleth (Oberstreu) und Anneliese Thaler (Mellrichstadt).
Traditionsgemäß bilden die Grußworte des Betriebsratsvorsitzenden Anton Bach den Abschluss des offiziellen Teils der Feierstunde. Bach sprach stellvertretend für alle Kollegen die Glückwünsche aus und bedankte sich bei den Jubilaren sowie den künftigen Reich-Rentnern für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. sto