zurück
Bad Königshofen
Fingerfertigkeit und gutes Auge waren gefragt
Beim Internationalen Museumstag am Sonntag hatte auch das Archäologische Zweigmuseum Schranne in Bad Königshofen geöffnet. Neben einer Familienführung gab es ein Schnupperangebot für Kinder. Pompadour-Täschchen mit Borte wurden unter der Anleitung von Sabine Burger gebastelt.
Foto: Hanns Friedrich | Beim Internationalen Museumstag am Sonntag hatte auch das Archäologische Zweigmuseum Schranne in Bad Königshofen geöffnet. Neben einer Familienführung gab es ein Schnupperangebot für Kinder.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 24.05.2019 02:11 Uhr

Rechtzeitig zum Internationalen Museumstag war das Archäologische Zweigmuseum der Staatssammlung München in Bad Königshofen fertig geworden und hatte am Sonntag seine Türen geöffnet. Wer wollte, konnte sich die neu konzipierte Präsentation ansehen oder an einer Führung mit Museumsleiter Andreas Rottmann teilnehmen. Die Besucher waren von dem neuen Ausstellungsbereich begeistert.

Als ansprechend wurde bei der Eröffnung vergangene Woche oft die große Eingangshalle bezeichnet, in der künftig der "Treffpunkt Grabfeld" zu finden sein wird. Bis das soweit ist, soll es einige Ausstellungen geben, um den großen Raum nicht leer stehen zu lassen, sagte Museumsleiter Peter Rottmann. So wird unter anderem die Trachtenausstellung des Bezirks Unterfranken zu sehen sein.

Fingerfertigkeit, ein gutes Auge und auch Geduld waren beim Internationalen Museumstag vor der Schranne in Bad Königshofen gefragt. Hier wurden unter der Leitung von Sabine Burger sogenannte Pompadour-Täschchen gebastelt. Die Kinder waren eifrig bei der Sache und ließen sich besondere Verzierungen einfallen. Was aber wurde da gebastelt? Kleine Damenhandtaschen mit Zugbändern. Solch ein Täschchen  diente seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Damen der höheren Gesellschaft zur Aufbewahrung von kleinen Alltagsgegenständen, die man immer bei sich haben wollte. Dazu gehörten damals Taschentuch, Riechsalz, Puder und einiges mehr.

Handtaschen wurden mit Plättchen und Steinen verziert

Schon früher im 18. Jahrhundert hatte es Handarbeitsbeutel gegeben, in denen man zum Beispiel Garn, Nähwerkzeuge und Knüpferschiffchen aufbewahrte. Vermutlich wurden diese Beutel später in Handtaschen umgewidmet. Die Form blieb zunächst gleich, nur die Funktion änderte sich. Schon bald tauchten kunstvolle Variationen auf, so zum Beispiel in Form einer Ananas gestrickte oder kunstvoll bestickte Beutel. Solche Täschchen werden heute noch zur Abend- vor allem aber zur Brautkleidung getragen. Sie ersetzen die im Kleid nicht vorhandene Taschen.

Obwohl das Täschchen nach der bekannten Madame de Pompadour benannt zu sein scheint, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese selbst je einen solchen benutzt hat. Höchstens, so heißt es in den entsprechenden Unterlagen, in der ursprünglichen Form als Handarbeitsbeutel. Zu Pompadours Lebzeiten trug man die Necessaires in Taschen unter dem Rock. Das erfuhr man unter anderem bei dem Schnupperangebot für Kinder. Mit kleinen Plättchen und Steinen wurden die Beutel schön verziert, die dann natürlich mit nach Hause genommen werden durften. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Königshofen
Hanns Friedrich
Geschichte
Kinder und Jugendliche
Museumsleiter
Mädchen
Zweigmuseen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top