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OSTHEIM
Feuerwehren: die ältesten Bürgerinitiativen
Beim Kommers anlässlich 140 Jahre Feuerwehr Ostheim erhielten langjährige Wehrleute staatliche Ehrungen für 25 oder 40 Jahre aktiven Dienst bei der Feuerwehr.
Foto: Eva Wienröder | Beim Kommers anlässlich 140 Jahre Feuerwehr Ostheim erhielten langjährige Wehrleute staatliche Ehrungen für 25 oder 40 Jahre aktiven Dienst bei der Feuerwehr.
ewie
 |  aktualisiert: 07.05.2018 02:37 Uhr

1878 gegründet, ist die Feuerwehr Ostheim seit 140 Jahren eine aktive und schlagkräftige Truppe. Das stolze Jubiläum wurde gebührend gefeiert. Auftakt bildete der Festkommers, den eine Abordnung der Stadtkapelle feierlich begleitete.

Der Festakt im Rathaussaal bot Anlass, stolz auf die Entwicklung der Wehr zu blicken und war auch schmucker Rahmen für Ehrungen.

Vereinsvorsitzender Jürgen Witthauer freute sich, dass die Mitglieder und Vereinsfreunde so zahlreich gekommen waren und man einen vollen Saal verzeichnen konnte. Schließlich zeugte dies von der Wertschätzung, die die Wehr genieße.

Treffende Schlagworte

„Feuer und Wasser sind zwei gute Diener, aber schlimme Herren“, zitierte Bürgermeister Ulrich Waldsachs ein Sprichwort. Sich der Gefahren der Elemente bewusst, habe der Mensch nach Mitteln und Wegen gesucht, um sich Gefahren zu erwehren. Waldsachs ging auf die Anfänge der bürgerlichen Zweckgemeinschaften zur Bekämpfung von Bränden im 19. Jahrhundert ein. Er erinnerte auch an die großen Stadtbrände in Ostheim von 1757 und 1878. Letzterer war Auslöser für die Gründung der Wehr. Landauf, landab, seien Feuerwehren genau genommen die am längsten bestehenden Bürgerinitiativen, so Waldsachs. Er sprach den Brandschutz als kommunale Pflichtaufgabe an und erwähnte den Wandel der Feuerwehren mit den wachsenden Aufgabengebieten vom Brandschutz über die technische Hilfeleistung bis hin zu allen denkbaren Notfällen, wofür treffend die Schlagworte retten, löschen, bergen, schützen stünden.

Die Stadt unterstütze die Wehr nach ihren Möglichkeiten, aber höchstes Gut sei der Idealismus und das Pflichtbewusstsein der Floriansjünger, für andere Menschen da zu sein. In 140 Jahren habe die Wehr so viel zur Sicherheit der Stadt und der Nachbargemeinden beigetragen. Bürgermeister Waldsachs dankte den Verantwortlichen, lobte die Nachwuchsarbeit und stellte auch heraus, welchen Stellenwert die Wehr durch eine Vielzahl von Aktivitäten für das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Rhönstädtchen hat.

Kreisbrandrat Stefan Schmöger und Kreisbrandinspektor Thomas Graumann würdigten ebenso wie der Bürgermeister den Freiwilligendienst. Schmöger verwies auf die schwerwiegenden Brandereignisse, die man erst jüngst im Landkreis zu beklagen hatte, und machte deutlich, was es für die ehrenamtlichen Kräfte bedeutet, Tag und Nacht in Bereitschaft zu sein.

Von der befreundeten Feuerwehr aus Lohmar (Nordrhein-Westfalen) war eine Abordnung zum Jubiläum angereist. Leiter Frank Lindenberg stellte das gute Miteinander der beiden Wehren heraus, die seit den 1970er Jahren in enger Verbindung stehen.

Kommandant stolz auf Truppe

140 Jahre seien wirklich Anlass zur Freude, meinte Wolfgang Sporck und schätzte sich glücklich als Kommandant ein Stück an der Entwicklung der Feuerwehr Ostheim mitgewirkt zu haben; er ist immerhin seit 2002 im Amt. Viel Lob gab es für seine Kameraden. „Ich bin glücklich, solch eine Mannschaft zu haben“, sagte der Kommandant.

Einen kurzen Ausflug in die Vereinsgeschichte unternahm Fredi Klee. Er griff wichtige Stationen auf, von den Anfängen bis zur Gegenwart, und zeichnete den Wandel nach, den die Wehr in 14 Jahrzehnten erfahren hat. Heute ist die Feuerwehr Ostheim eine der best ausgerüsteten im Landkreis. 240 Mitglieder zählt sie und 46 Aktive. Und auch um die Zukunft muss man keine Bange haben, wie Klee mit Blick auf die Nachwuchsarbeit feststellte. Neben der Jugendfeuerwehr gibt es inzwischen auch eine Kindergruppe.

Treue Mitglieder geehrt

Im feierlichen Rahmen wurden auch Ehrungen vorgenommen. Vorsitzender Jürgen Witthauer und sein Stellvertreter Markus Recknagel zeichneten eine stattliche Zahl langjähriger Vereinsmitglieder aus. Auch staatliche Ehrungen für aktiven Feuerwehrdienst waren anberaumt. Nachdem Landrat Thomas Habermann kurzfristig seinen Besuch absagen musste, wurden diese von Kreisbrandrat Stefan Schmöger zusammen mit Bürgermeister Ulrich Waldsachs vorgenommen.

Treue Mitglieder der Ostheimer Feuerwehr

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Günther Streck, Udo Trabert, Peter Schulze, Hartmut Rausch, Dieter Patzer, Hans-Günter Melz, Uwe Markert, Werner Klee, Klaus Keppner, Gerhard Grenzer, Dieter Geis, Otto Genßler und Hubert Dörr.

Auf 50-jährige Vereinstreue blicken die beiden Ehrenmitglieder Alfred Becker und Udo Witthauer sowie Werner Hellmann, Birger Mühling, Werner Ortloff, Walter Schnupp und Gerhard Wienröder.

60 Jahre bei der Feuerwehr sind Klaus Bambach, Fritz Krahmann, Hermann Schmidt und Hugo Schnupp.

Ehrungen für Verdienste in der Vereinsführung: Fredi Klee (18 Jahre Vorsitzender, zuvor zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender und zwischenzeitlich zweiter Kommandant), Bernd Wienröder (zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender, Günther Streck (über 30 Jahre lang Kassier) und Mirko Seifert (20 Jahre Jugendwart).

Ehrung für 25 Jahre aktiven Dienst: Jürgen Witthauer, Bernd Wienröder, Marco Stiel, Rainer Stiel, Mirko Seifert, Bernd Roßmanith, Thorsten Leyh, Thomas Hohmann und Michael Hofmann.

Für 40 Dienstjahre geehrt wurden Dieter Patzer und Dieter Geis.

40, 50 und 60 Jahre Vereinstreue: Bei der Feuerwehr Ostheim wurde eine stattliche Zahl Mitglieder geehrt.
Foto: Eva Wienröder | 40, 50 und 60 Jahre Vereinstreue: Bei der Feuerwehr Ostheim wurde eine stattliche Zahl Mitglieder geehrt.
 
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