
Ein sehr trockener Sommer und ein fast genauso trockener Herbst ist auch bei der Feuerwehr im Bezirk I Landkreis Rhön-Grabfeld ein wichtiges Thema. Schließlich war das Thema Waldbrandgefahr in diesem Jahr so aktuell wie nie. Zwar hat es in den Wäldern in Rhön und Grabfeld nicht gebrannt, sollten sich solch trockene Sommer aber wiederholen, müssen die Feuerwehren vorbereitet sein. In der jährlichen Sitzung der Feuerwehrkommandanten in der Festhalle in Bad Neustadt wurden konkrete Übungen für den Ernstfall ins Programm aufgenommen.
In diesem Jahr ist noch nichts passiert, doch der Klimawandel macht auch vor dem Landkreis Rhön-Grabfeld nicht halt. Im Falle eines Waldbrandes wollen die 38 Freiwilligen Feuerwehren und die beiden Werkfeuerwehren aber für den Ernstfall vorbereitet sein. Im kommenden Jahr wird es Übungen unter anderem mit der Verlegung von langen Schlauchstrecken und Einbahnstraßenverkehr auf engen Waldwegen geben. Kreisbrandmeister Stefan Schmöger bezeichnete diese Übungen als besonders wichtig für die Zukunft. Der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt, Klaus Klingert, hatte in seinem Grußwort das Thema Waldbrandgefahr in der Versammlung der Feuerwehrkommandanten angerissen. "Wir haben in diesem Sommer wahnsinnig viel Glück gehabt", sagte Klingert.
Wie schnell ein Großeinsatz der Wehren notwendig sein kann, zeigte sich im zurückliegenden Frühling in Ginolfs. Dort hatte ein Gewitter die Landschaft und die Straßen mit mehreren Zentimetern Hagelkörnern belegt, an deren Einschlag sogar Tiere auf der Weide verendeten. Solche Extremwetterlagen können sich jederzeit wiederholen, worauf die Feuerwehr vorbereitet sein muss. "Das kann morgen oder übermorgen wieder passieren", sagte der stellvertretende Landrat Josef Demar, der in seinem Grußwort den Feuerwehrkommandanten für ihre engagierte Arbeit dankte.
Von den insgesamt 455 Einsätzen der Wehren im Landkreis, die Kreisbrandinspektor Michael Omert nannte, waren 90 Brandeinsätze zu verzeichnen. Die übrigen entfielen überwiegend auf technische Hilfsleistungen (225), Sicherheitswachen (34) und sonstige Einsätze (106). Insgesamt 234 Feuerwehrleute legten in diesem Jahr die Leistungsprüfung ab. Omert mahnte jedoch an, wieder mehr Feuerwehrleute in Sachen Atemschutz auszubilden. Die Feuerwehren Windshausen, Leutershausen und Lebenhan haben neue Fahrzeuge erhalten. Neue Feuerwehrhäuser entstehen derzeit in Schmalwasser und in Salz, wo auch die neue Atemschutzstrecke des Landkreises aufgebaut wird.
"Der Digitalfunk hat sich bei Hilfsorganisationen in Bayern etabliert", sagte Michael Omert. Dennoch gelte es, die Feuerwehrleute im Umgang mit der neuen Technik zu schulen. Grußworte von Vertretern der Polizei, des BRK, des Malteser Hilfsdienstes und des Technischen Hilfswerkes dankten den Feuerwehrkommandanten für ihr Tun und betonten die enge Zusammenarbeit. Im kommenden Jahr, so Michael Omert, feiern die Freiwilligen Feuerwehren Burglauer (140 Jahre), Oberelsbach (145 Jahre), Frankenheim (140 Jahre) sowie die Damenfeuerwehr (40 Jahre), die Jugendfeuerwehr (25 Jahre) und die Kinderfeuerwehr (5 Jahre) in Langenleiten Jubiläen.
Eine Reihe neuer Führungskräfte wurde in die Riege der Feuerwehrkommandanten im Landkreis aufgenommen: Neu dabei sind Julian Reichert (Burglauer, Stellvertreter), Patrick Pfister (Lebenhan, Stellvertreter), Sebastian Klein (Heustreu, Stellvertreter), Manuel Lippert (Hohenroth, Stellvertreter), Thomas Wolf (Hollstadt), Gregor Holzheimer (Kilianshof), Marco Jacopino (Löhrieth, Stellvertreter), Dominik Gebauer (Sandberg, Stellvertreter), Marco Kistner und Stellvertreter David Krenzer aus Sondernau und Jens Ihde (Wegfurt, Stellvertreter).
Für langjährige Tätigkeit als Feuerwehrkommandant wurden drei Feuerwehrleute besonders geehrt: Alexander Gessner aus Salz und Volker Zirkelbach aus Schönau sind seit 25 Jahren Kommandant. Alex Iffert ist seit 40 Jahren in der Führungsposition der Sälzer Feuerwehr. Ehrenkreisbrandmeister Josef Freund aus Windshausen wurde für seine Verdienste um die Feuerwehr im Landkreis mit der Ehrennadel in Gold des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.
