
War es zunächst ein Feuerwehreinsatz, bei dem aus technischen Gründen die Alarmanlage der Geldautomaten in der Sparkasse Bad Königshofen anschlug, so wurde wenige Wochen später bitterer Ernst daraus. Die Geldautomaten-Sprengung im vergangenen Jahr war ein unliebsamer Höhepunkt im Feuerwehrjahr 2024 in Bad Königshofen.
Jochen Krug und Jochen Staub, Kommandanten der Bad Königshöfer Wehr, sprachen bei der Jahresversammlung im Hotel Ebner denn auch von einem nicht alltäglichen und vor allem durchaus gefährlichen Einsatz. "Wir wussten ja nicht, ob es noch einmal zu einer Explosion kommt oder nicht."
Niemals unüberlegt handeln
Gerade dieser Einsatz habe gezeigt, dass es wichtig ist, nicht unüberlegt zu handeln. "Das könnte fatale Folgen haben." Aufgabe sei es, nicht nur Menschen zu helfen, sondern auch die eigene Sicherheit nicht zu vernachlässigen. So sei es korrekt gewesen, auf die Experten zu warten und dann erst tätig zu werden.
Insgesamt gesehen gingen im vergangenen Jahr die Einsätze der Bad Königshofener Feuerwehr leicht zurück, sagte der Kommandant bei der Jahresversammlung. Die Wehr hat aktuell 15 weibliche und 63 männliche Aktive. Insgesamt wurden 76 (86) Einsätze verzeichnet, bei denen mehr als 1.400 (1370) freiwillige Stunden geleistet wurden. Es gab 26 (25) Brand-, 32 (45) Technische Hilfeleistungen 2 (4) ABC Einsätze. Als einen Mehrwert bezeichnete Kommandant Jochen Krug die MTA-Basis Lehrgänge, die bewußt auf die Ausbildung in der eigene Feuerwehr mit eigenen Gerätschaften ausgerichtet war.
Aktive Kinder- und Jugendfeuerwehr
Lob gab es für die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Anne Hassmüller leitet die Kinder- und Vitus Büchs die Jugendfeuerwehr. Im Jahresbericht nannte Jochen Krug die freundschaftlichen Verbindungen zur Partnerstadt Arlington/Texas, die durch einen Besuch der Arlingtoner Führungsspitze in Bad Königshofen gefestigt wurde. Jochen Staub nannte in seinem Bericht verschiedene Übungen unter anderem bei Nachbarwehren. Dabei haben sich 568 Kameraden mit 1324 Stunden beteiligt.
Für die Wartung an Fahrzeugen und Geräten, für Akku- und Schlauchpflege und für Atemschutzwerkstatt waren 162 Helfer rund 430 Stunden im Arbeitseinsatz, bei der Schlauchpflege kommen weitere 55 Stunden dazu. Schließlich gab es mit Jonas Markert, Fabio Markert, Justus Lamm und "Quereinsteiger" Leon Rohe Neuaufnahmen. Für 40 Jahre wurde Alexander Hanusch, für 25 Jahre Kerstin Börger und Christian Weber ausgezeichnet.

Eingangs hatte Marco Hahn, Vorsitzender im Feuerwehrverein die Aktivitäten des Vereins, darunter den Rosenmontagsball, ein Zeltlager und den Besuch der Gäste aus Arlington erwähnt. Sein Dank galt den Sponsoren sowie den Fahnenabordnungen an Fronleichnam und beim Volkstrauertag. Die Wehr Bad Königshofen gehöre mit zu den stärksten Feuerwehren im Landkreis. Vitus Büchs nannte 31 Jugend Feuerwehrler.
Es gab 21 Ausbildungsabende und die Abnahme des Deutschen Jugendleistungsabzeichens. Peter Fischer vom Bereich Atemschutz erwähnte eine Ausbildung in der Atemschutzstrecke, dankte auch der Stadt für die finanzielle Unterstützung für Trainingsanzüge der Atemschutzträger, die nach Einsätzen gebraucht werden.

Kreisbrandinspektor Michael Weber überbrachte die Grüße von Kreisbrandrat Stefan Schmöger. Bürgermeister Thomas Helbling sagte, dass die Feuerwehr ein wichtiger Sicherheitsfaktor für die Bevölkerung sei. Stellvertretender Landrat Josef Demar sprach die Blaulichtfamilie insgesamt an und stellte den Zusammenhalt heraus. Das betonte auch BRK-Bereitschaftsleiter Rasmus Brand, ebenso Sebastian Flügel, stellvertretender Leiter der Polizeistation Bad Königshofen.
Von einem guten Miteinander sprach ein Vertreter der Stadt Römhild. Dank galt schließlich noch der Familie Klaus und Karola Ebner für die Möglichkeit, über viele Jahre hinweg die Jahresversammlung im Gastraum des Hotels abzuhalten. Da dies für die Familie nicht mehr möglich ist, finden die Versammlungen künftig in der Trink-Kur und Wandelhalle statt.