(one) Die ersten Wiesenschnitte fallen in der Regel mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen. Kaum haben Rehkitze, Junghasen und der Nachwuchs von Wiesenbrüterarten wie Kiebitz oder Fasan das Licht der Welt erblickt, fallen sie oftmals dem Kreiselmäher zum Opfer. Nach Schätzung von Bernd Bauer, Vorsitzender der Kreisgruppe Mellrichstadt der Jäger, werden in der maschinellen Agrarlandbearbeitung jährlich bis zu 500 000 Wildtiere in ganz Deutschland verstümmelt oder getötet, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Jagdverbands.
Das mit Kadaverteilen verunreinigte, silierte Mähgut kann bei den damit gefütterten Tieren zu Krankheiten oder sogar zum tödlich endenden Botulismus führen. Jägern und Landwirten ist es daher ein gemeinsames Anliegen, gegen den sogenannten Mähtod vorzugehen.
Die fortschreitende Entwicklung zu immer breiteren und schnelleren Arbeitsgeräten, die den Landwirten eine möglichst schnelle Bearbeitung der Flächen ermöglichen, wird zu weiter steigenden Verlusten führen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Der Bayerische Jagdverband steht daher in engem Kontakt zur Industrie, um technische Maßnahmen zur Verhinderung des Mähtodes voranzubringen.
„Neben den technischen Möglichkeiten liegt den Jägern an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Jagdgenossen und Jagdpächtern zur Rettung der Wildtiere“, so Bernd Bauer. Jäger und Jagdgenossen kennen in der Regel aus Beobachtungen die sensiblen Bereiche, in denen die Kitze gesetzt werden. Es gibt verschiedene Methoden, um die Tiere zu vertreiben und vor Gefahr zu retten. So werden zum Beispiel im Wind knisternde Plastiktüten in den Wiesen aufgestellt oder übel riechende Verstänkerungsmittel ausgebracht, um das Wild fernzuhalten. „Eine sehr effektive Methode ist das Absuchen der Flächen kurz vor der Mahd mit einem Jagdhund. Falls man ein Rehkitz entdeckt, sollte man dieses nur mit geeigneten Handschuhen anfassen, ansonsten besteht die Gefahr, dass das Tier den menschlichen Geruch annimmt und in der Folge vom Elterntier verstoßen wird“, so Bauer.
Voraussetzung für die Rettungsaktion aber ist es, dass der Jäger über den Termin der Mahd rechtzeitig informiert wird. Aber auch durch einfache Veränderungen der Fahr- und Arbeitstechnik beim Mähen kann der Landwirt Verluste vermeiden helfen. Beginnt der Landwirt innen mit dem Mähen, so kann das Wild immer noch nach außen flüchten und sich im nächsten Feld in Sicherheit bringen.
Das Faltblatt „Schützt die Wildtiere – von innen nach außen mähen und ernten“ kann kostenlos beim Bayerischen Jagdverband angefordert werden. Der BJV hat sich zudem an einem Forschungsprojekt zur Rettung von Niederwild vor dem Mähtod beteiligt. Ziel ist, ein Gerät zu entwickeln, das sich an den Tragwerken der Landmaschinen befestigen lässt und mit Hilfe hochsensibler Infrarot- und Mikrowellentechnologie in den Wiesen liegende Kitze und andere Bodenbrüter erkennt. Tests verschiedener Systeme haben vielversprechende Zwischenergebnisse erbracht.
Die Jagd, das perverse, blutige, sinnlose, hinterhältige Abknallen von unschuldigen Wild- und Haustieren gehört abgeschafft! Wer sich über die Lügen der Jäger informieren möchte:
http://www.pro-iure-animalis.de/index.php?option=com_content&task=view&id=676&Itemid=107
Jagd schädigt mehrfach das ökologische Gleichgewicht.